Hoehlenforscher
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In der schweizerischen Zeitschrift "Das Magazin" wurde im September 2012 über das "schwedische Modell" der ausschließlichen Freierbestrafung berichtet. U.a. wurde dort auch Detective Simon Häggström interviewt, einer der Zivilpolizisten, die in Schweden "auf Freierjagd" gehen:
(...)
„Ich finde es faszinierend, dass manche Männer noch immer auf der Strasse Sex kaufen”, sagt er. „Der sexuelle Drang muss so stark sein, dass er sie jede Vorsicht vergessen lässt. Erst wenn sie verhaftet werden, zerschellt ihr Leben in tausend Stücke.” Sieht er sie gar nie als Opfer eines natürlichen menschlichen Bedürfnisses? „Nein. Diese Männer finanzieren den Menschenhandel.” „Unmännlich” nennt er ihr Verhalten. „Wenn ich mit meiner Clique ausgehe und einer meiner Freunde würde gestehen, er sei bei einer Prostituierten gewesen: Wir würden ihn auslachen.” Am meisten freut sich der Polizist, wenn ein Mann mit bekanntem Namen ins Netz geht. Ein ehemaliger Fussballgoalie, ein ausländischer Tennisspieler, der ein Turnier in Stockholm spielte. Denn das gibt Publicity. „Nichts wirkt abschreckender.”
(...)
(Hervorhebung von mir).
Ganzer Artikel hier: Club Eva
Jetzt mein Punkt:
Nach meiner Meinung, oder besser: nach meiner Vermutung, ist das "Auslachen" genau das Entscheidende, weshalb das schwedische Gesetz gegen Freier überhaupt funktioniert.
Abgesehen davon, dass wenn Freier zu sein in Schweden eine Straftat ist, niemand wohl so dumm sein wird, ausgerechnet einem Polizisten gegenüber zuzugeben, sich strafbar gemacht zu haben, würde wohl niemand, der zugeben würde, z.B. eine Bank überfallen zu haben, deshalb ausgelacht werden. Er würde sicherlich erstaunte und entsetzte Blicke ernten und es würden wohl beim auch irgendwann die Handschellen klicken, aber er würde eben nicht ausgelacht werden.
Der Schamfaktor ist das Entscheidende. Wir alle - ich auch! - sind als Freier anonym und wollen es auch bleiben.
Der im Rollstuhl sitzende Engländer Asta Philpot hingegen hat nicht nur kein Problem damit offen dazu zu stehen, dass er in Spanien ein auf Behinderte spezialisiertes Bordell besucht hat, er hat sogar sich sogar, zusammen mit zwei anderen Behinderten, von einem Kamerateam der BBC dabei begleiten lassen, das eine Dokumetation darüber gedreht hat:
[DMLURL]http://vimeo.com/5380803[/DMLURL]
Denn der Unterschied ist, ihn, Asta Philpot, würde niemand wagen auszulachen, auch in Schweden nicht. Denn Asta Philpot ist durch seine Behinderung sozusagen "geschützt" davor, er kann als Behinderter hoch erhobenen Hauptes ins Bordell gehen ohne sich schämen zu müssen.
Nichtbehinderten Freiern aber (wie wohl die meisten von uns), die vielleicht aus anderen Gründen keine "Frauenhelden" bzw. "Aufreißer" sind, denen droht die öffentliche Beschämung - auch in Deutschland, wo es zum Glück noch nicht so weit ist, wie in Schweden.
Die "Bild"-Zeitung zitiert die schwedische Journalistin Kajsa Ekis Ekman, eine der treibenden Kräfte hinter dem "schwedischen Modell" der Bestrafung, über den angeblichen "Effekt", den das schwedische Modell in ihrem Land hat:
„Heute ist es schlicht erbärmlich, zu einer Hure zu gehen. Du giltst als gesellschaftlicher Außenseiter; als einer, der es nicht schafft, eine Frau ohne Geld ins Bett zu kriegen. Du bist ein Loser“,
Und die Angst vor öffentlicher Beschämung ist, wie gesagt, meines Erachtens der Grund, dass dieses idiotische "schwedische Modell" der Freierbestrafung überhaupt funktioniert. Müssten sich - oder würden sich - Freier nicht schämen, sondern offen zu ihrem Freiertum stehen, wie etwa Homosexuelle zu ihrer Homosexualität stehen, hätte man in Schweden auf die Dauer gar keine Grundlage mehr für das Gesetz.
Deshalb ist meine Frage: Wird einmal der Tag kommen, wo zumindest die Ungebundenen von uns Freiern, sich nach dem Vorbild der Homosexuellen "outen" müssen und öffentlich sagen: "Wir sind Freier und stehen dazu!" -?
Dass wir gemeinsam mit den Damen aus dem Gewerbe auf die Straße gehen und fordern: "Polizei, Feminstinnen und Kirche, mischt euch nicht in unser Sexleben ein!"-?
Dass wir vielleicht sogar fordern, dass "Paysex" als eine eigene Form der sexuellen Betätigung akzeptiert wird - wie Homosexualität, SM-Sex usw.?
So etwas Ähnliches gab es nämlich Anfang der 1990er Jahre schon einmal:
Wie gesagt, ich möchte mich selber nicht gerne outen, aber: Könnte das eines Tages notwendig sein?
Danke für Meinungsäußerungen!
(...)
„Ich finde es faszinierend, dass manche Männer noch immer auf der Strasse Sex kaufen”, sagt er. „Der sexuelle Drang muss so stark sein, dass er sie jede Vorsicht vergessen lässt. Erst wenn sie verhaftet werden, zerschellt ihr Leben in tausend Stücke.” Sieht er sie gar nie als Opfer eines natürlichen menschlichen Bedürfnisses? „Nein. Diese Männer finanzieren den Menschenhandel.” „Unmännlich” nennt er ihr Verhalten. „Wenn ich mit meiner Clique ausgehe und einer meiner Freunde würde gestehen, er sei bei einer Prostituierten gewesen: Wir würden ihn auslachen.” Am meisten freut sich der Polizist, wenn ein Mann mit bekanntem Namen ins Netz geht. Ein ehemaliger Fussballgoalie, ein ausländischer Tennisspieler, der ein Turnier in Stockholm spielte. Denn das gibt Publicity. „Nichts wirkt abschreckender.”
(...)
(Hervorhebung von mir).
Ganzer Artikel hier: Club Eva
Jetzt mein Punkt:
Nach meiner Meinung, oder besser: nach meiner Vermutung, ist das "Auslachen" genau das Entscheidende, weshalb das schwedische Gesetz gegen Freier überhaupt funktioniert.
Abgesehen davon, dass wenn Freier zu sein in Schweden eine Straftat ist, niemand wohl so dumm sein wird, ausgerechnet einem Polizisten gegenüber zuzugeben, sich strafbar gemacht zu haben, würde wohl niemand, der zugeben würde, z.B. eine Bank überfallen zu haben, deshalb ausgelacht werden. Er würde sicherlich erstaunte und entsetzte Blicke ernten und es würden wohl beim auch irgendwann die Handschellen klicken, aber er würde eben nicht ausgelacht werden.
Der Schamfaktor ist das Entscheidende. Wir alle - ich auch! - sind als Freier anonym und wollen es auch bleiben.
Der im Rollstuhl sitzende Engländer Asta Philpot hingegen hat nicht nur kein Problem damit offen dazu zu stehen, dass er in Spanien ein auf Behinderte spezialisiertes Bordell besucht hat, er hat sogar sich sogar, zusammen mit zwei anderen Behinderten, von einem Kamerateam der BBC dabei begleiten lassen, das eine Dokumetation darüber gedreht hat:
Um Links zu sehen, bitte anmelden!
[DMLURL]http://vimeo.com/5380803[/DMLURL]
Denn der Unterschied ist, ihn, Asta Philpot, würde niemand wagen auszulachen, auch in Schweden nicht. Denn Asta Philpot ist durch seine Behinderung sozusagen "geschützt" davor, er kann als Behinderter hoch erhobenen Hauptes ins Bordell gehen ohne sich schämen zu müssen.
Nichtbehinderten Freiern aber (wie wohl die meisten von uns), die vielleicht aus anderen Gründen keine "Frauenhelden" bzw. "Aufreißer" sind, denen droht die öffentliche Beschämung - auch in Deutschland, wo es zum Glück noch nicht so weit ist, wie in Schweden.
Die "Bild"-Zeitung zitiert die schwedische Journalistin Kajsa Ekis Ekman, eine der treibenden Kräfte hinter dem "schwedischen Modell" der Bestrafung, über den angeblichen "Effekt", den das schwedische Modell in ihrem Land hat:
„Heute ist es schlicht erbärmlich, zu einer Hure zu gehen. Du giltst als gesellschaftlicher Außenseiter; als einer, der es nicht schafft, eine Frau ohne Geld ins Bett zu kriegen. Du bist ein Loser“,
Und die Angst vor öffentlicher Beschämung ist, wie gesagt, meines Erachtens der Grund, dass dieses idiotische "schwedische Modell" der Freierbestrafung überhaupt funktioniert. Müssten sich - oder würden sich - Freier nicht schämen, sondern offen zu ihrem Freiertum stehen, wie etwa Homosexuelle zu ihrer Homosexualität stehen, hätte man in Schweden auf die Dauer gar keine Grundlage mehr für das Gesetz.
Deshalb ist meine Frage: Wird einmal der Tag kommen, wo zumindest die Ungebundenen von uns Freiern, sich nach dem Vorbild der Homosexuellen "outen" müssen und öffentlich sagen: "Wir sind Freier und stehen dazu!" -?
Dass wir gemeinsam mit den Damen aus dem Gewerbe auf die Straße gehen und fordern: "Polizei, Feminstinnen und Kirche, mischt euch nicht in unser Sexleben ein!"-?
Dass wir vielleicht sogar fordern, dass "Paysex" als eine eigene Form der sexuellen Betätigung akzeptiert wird - wie Homosexualität, SM-Sex usw.?
So etwas Ähnliches gab es nämlich Anfang der 1990er Jahre schon einmal:
Wie gesagt, ich möchte mich selber nicht gerne outen, aber: Könnte das eines Tages notwendig sein?
Danke für Meinungsäußerungen!
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