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Magazin Babenhausen: Porno-Partys am Bahnhof?

Tron

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Ein altes Bahnhofsgebäude erregt in Babenhausen die Gemüter: Harte Sex-Partys sollen dort veranstaltet worden sein. Die Grünen sind empört, die Bahn droht mit Kündigung. Dabei hat der Mieter Erklärungen für Webcams, Filmausrüstung und Duschen.

Offiziell hatte die Bahntochter DB Immobilien das Gebäude als Lagerraum vermietet. Das heruntergekommene Backsteinhäuschen liegt gleich neben den Gleisen, einen Steinwurf vom Bahnhof Babenhausen entfernt. Früher war dort die Bahnmeisterei untergebracht, heute steht auf dem Briefkasten der Name der Firma "E:Fact Medien- und Veranstaltungstechnik". Die roten Ziegelwände sind mit Graffiti beschmiert, die Fenster von außen mit Brettern vernagelt.

Berichte zu Babenhausen: Porno-Partys am Bahnhof? im Freierforum Hinter diesen Kulissen soll es, davon ist der Ortsverband der Grünen überzeugt, seit Januar 2009 im Internet beworbene Sextreffen mit Prostituierten gegeben haben, was der Hausverwalter Marc Z. auf Nachfrage des hr jedoch verneint: "Ich glaube, jeder Mensch, der sich Gedanken macht, irgendwo ein Bordell zu etablieren, wird bestimmt nicht so ein Objekt anmieten."

Auf ersten Blick nichts Anrüchiges

Bereitwillig gewährt Z. Einblick: Im Obergeschoss ist ein Büro eingerichtet, in den Zimmern lagert Gerümpel, im Keller gibt es eine alte Trafostation und im Erdgeschoss lagern Scheinwerfer und andere Party-Technik. Die Geräte würden vermietet, erklärt Z., für Veranstaltungen. Wie es der Mietvertrag mit der Bahn vorsieht, werde die alte Bahnmeisterei nur als Lagerstätte genutzt. Z. beteuert: Wilde Sexpartys oder Pornodrehs hätten dort nicht stattgefunden.

Im Internet wurde das Gebäude jedoch ganz anderes beworben, unter anderem als "PARTYhouse", in dem regelmäßig Sexpartys stattfänden: "Du kannst gerne an unseren Produktionen teilnehmen, und dabei auch deine eigenen Fotos und Videoclips erstellen", heißt es auf einer Seite. "Du findest uns mitten im Rhein-Main-Gebiet, unweit der A3 zwischen Frankfurt und Würzburg."

Kameras nur zur Überwachung? [/SIZE]

Von einem Folterkeller mit Käfigen oder einem Raum, der im Zusammenhang mit der Adresse in Babenhausen als "Dr. Sados Praxis" angepriesen wird, ist in der alten Bahnmeisterei heute nichts zu sehen. Für die vielen Internet-Kameras in dem Gebäude und die gut sanierte Dusche hat Hausverwalter Z. auch eine Erklärung parat:

"Die Kameras dienen einfach der Objektüberwachung. Das hat mit der Versicherung zu tun. Und in der Dusche war das Dach undicht, der Putz war von der Wand gefallen. Wir standen vor der Wahl, das Ding dicht zu machen oder eine Möglichkeit zum Duschen zu schaffen, wenn man aufgrund der Lagertätigkeit doch mal verstaubt oder schwitzig ist."

Auch Ordnungshüter finden nichts

Hinweise auf illegale Prostitution oder einen Verstoß gegen die Gewerberichtlinien konnte auch das Babenhausener Ordnungsamt bei einer Besichtigung nicht feststellen. "Wir haben nach dem Hinweis sofort reagiert, haben selbst alle amtlichen Überprüfungen vorgenommen und mit der Polizei Rücksprache gehalten", sagt Amtsleiter Heiko Duda.

Ordnungsamt und Polizei werden die alte Bahnmeisterei in nächster Zeit wohl dennoch im Auge behalten. Ebenso wie die Bahn, die das Gebäude nur als Lager vermietet hat und dem Mieter für den Fall einer anderweitigen Nutzung bereits die Kündigung angedroht hat.


hr online, 11.11.2010

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp? rubrik=36098&key=standard_document_40161301

 
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