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Magazin BHV: Hinterm Rotlicht wird Miete gezahlt

Tron

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Georg B. ist eine Größe im Rotlichtmilieu des Frankfurter Bahnhofsviertels. Er ist schon im Geschäft, seit es die sogenannte Toleranzzone in den «Flussstraßen» gibt.

Frankfurt. Gut, sagt Georg B., seien die Zeiten und das Geschäft schon lange nicht mehr. Aber was solle er denn machen? Er habe eben nichts Anständiges gelernt. «Also machen wir weiter.» Klingt fatalistisch, ist aber in wenigstens zweierlei Hinsicht ein Understatement.

Georg B., Besitzer von drei Bordellen im Bahnhofsviertel, müsste mit seinen 69 Jahren gar nicht mehr arbeiten. Und er hat durchaus einmal einen Beruf gelernt, der unter «anständig» rangiert. Großhandelskaufmann, im früheren Schuhhaus Schilling an der Niddastraße. Eine gute Zeit, ein guter Job, aber er brachte nur wenig Geld. Georg B., damals gerade 18 und mit großer Sehnsucht nach Auto und Führerschein, versuchte auf anderem Wege reich zu werden. Er druckte gemeinsam mit einem Freund Falschgeld. In ein paar Nächten in Bars und Clubs mit schönen Mädchen gingen die Blüten durch, dann wurden die Freunde erwischt. Und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

Berichte zu BHV: Hinterm Rotlicht wird Miete gezahlt im Freierforum Dort entlassen, versuchte es der gebürtige Frankfurter, der ohne Mutter groß geworden ist, wieder mit ganz bürgerlicher Arbeit. Er lieferte Pepsi-Cola an Gastronomen in der Innenstadt, danach wurde er Junior-Vertreter für Martini. Bis ihm weitaus Interessanteres angeboten wurde, in einer durchfeierten Nacht in der «Letzten Instanz». Im Edel-Bordell am Gericht floss der Champagner, tanzten die schönen Frauen, genoss der junge Georg die Atmosphäre. Eine Schönheit aus Wetzlar bat ihn zu bleiben. «Und wovon soll ich leben? » Ihre Antwort soll einfach gewesen sein: «Von mir.»

Zuhälter per Zufall

Das habe sich doch gut angehört. Vier Tage später war Georg B. Job und Wohnung in Baden-Württemberg los, wieder zurück in Frankfurt. Und Zuhälter. 18 Monate Gefängnis drohten damals für diese Art von Broterwerb. Doch B. blieb unbehelligt, für ihn brachen gute Zeiten an. Die gesamten Einnahmen seines neuen Schützlings landeten in seiner Tasche. Seine Gegenleistung? «Na, ich passte uff se uff», sagt der zierliche kurzhaarige Mann, an dem nichts auffällig ist außer einer goldenen Uhr, in schönstem Frankfurterisch. Wenn es mal «Palaver» gab, sei er eben eingeschritten. Für handfestere Beschützeraufgaben, schöne Kleider, Wohnung, Essen und ab und an mal ein Stückchen Luxus war er sicher auch zuständig.

Er selbst hat sich Letzteres nun jedenfalls gönnen können. Recht bald hatte B. mehrere Frauen, die für ihn anschaffen gingen und so viel Geld ablieferten, dass jeden Monat fünfstellige DM-Beträge zusammenkamen. Genug, um öfter mal mit Kollegen aus dem Milieu auf einer Yacht am Gardasee zu feiern. Damals hielt man noch zusammen, von München bis Hamburg waren die Reviere abgesteckt. Hielt sich jeder an die Grenzen, waren ihm die anderen gut Freund. Gnade aber dem, der ins Geschäft eines anderen pfuschte...


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Nassauische Presse, 25.11.2010



 
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