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Magazin Bundesweite Razzia gegen Zwangsprostitution

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ChrisLowe

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Bundesweite Razzia gegen Zwangsprostitution


Mönchengladbach 250 Beamte haben am Dienstag bundesweit acht Objekte durchsucht und vier Menschen festgenommen. Sie stehen im Verdacht, junge Frauen nach Deutschland eingeschleust zu haben, um sie zur Prostitution zu zwingen. Schwerpunkt der Aktion war Mönchengladbach.

Um 8 Uhr am Dienstagmorgen im Stadtteil Hermges: Auf dem Parkplatz neben der Kirche stehen Einsatzwagen der Bundespolizei. Mehrere Beamte sind in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Straße Siepensteg. Kurze Zeit später wird eine zierliche Frau abgeführt. Die Frau, eine 38-jährige Chinesin, ist eine Hauptverdächtige. Sie soll einem international agierenden Schleuserring angehören, der junge Frauen aus China anwarb und sie in Deutschland zur Prostitution gezwungen haben soll. Vier mutmaßliche Haupttäter wurden am Dienstagmorgen festgenommen. Es handelt sich um drei Frauen und einen Mann, alle haben die chinesische Staatsbürgerschaft. Die Tatverdächtigen sind zwischen 28 und 38 Jahre alt.

Wie Armin Roggon, Sprecher der Bundespolizei, mitteilt, werde gegen die Gruppe bereits seit Sommer 2019 intensiv ermittelt. „Das ist ein Ring, der sehr professionell agierte“, sagt er.

Bundesweit wurden am Dienstagmorgen acht Objekte durchsucht – Wohnungen und Geschäftsräume. Der Schwerpunkt der Razzia lag in Mönchengladbach. Festnahmen gab es aber auch in Essen und in Clausthal-Zellerfeld im Landkreis Goslar. Durchsuchungen fanden weiterhin in Köln, Bonn sowie in Dortmund statt.

Die Aufgaben der einzelnen Bandenmitglieder seien klar getrennt gewesen, berichtet Roggon. Und: „Einer warb die Frauen an, ein anderer schleuste sie ein, wieder ein anderer besorgte die Freier.“ Die Hauptbeschuldigten sollen für die gesamte Organisation von Reise, Einreise, Aufenthalt, Unterbringung bis hin zur Vermittlung, Buchhaltung und Abrechnung der „Dienstleistungen“ verantwortlich sein. Außerdem habe es eine Webseite gegeben.

Diese warb wohl unter anderem auch für einen „Massage-Salon“ in Mönchengladbach-Eicken an der Margarethenstraße. Nachbarn hatten schon lange geahnt, dass dort eine ganz andere Dienstleistung angeboten wird. „Viele Männer sind dort hineingegangen und nach kurzer Zeit wieder herausgekommen“, berichtet eine Anwohnerin. Man habe sich schon häufig beschwert über das Treiben dort. Am direkten Nachbarhaus klebt ein Zettel, der eindringlich darauf hinweist, dass der Massage-Salon eine eigene Klingel und einen eigenen Eingang besitzt. Ein Frau sagt, dass dort regelmäßig „neue Mädchen abgeliefert“ worden seien. Sie seien von einem Mann in teuren Autos gebracht worden. Deutsch habe keine der Frauen gesprochen. Oft seien schwarz gekleidete Motorradfahrer in der Straße zu sehen gewesen, die das Haus besucht hätten. „Wissen Sie, das waren die, die immer ohne Helm fahren“, berichtet eine Anwohnerin. Die Frage, ob es sich dabei um Rocker gehandelt habe, beantwortet eine andere Nachbarin mit einem Nicken.

Die Polizei geht derzeit von einem Schleuserring aus, der ausschließlich von Menschen chinesischer Herkunft geleitet wurde. Ob es möglicherweise Querverbindungen gebe, werde noch geprüft, so Roggon.

Auch das Etablissement an der Margarethenstraße wurde am Mittwochmorgen durchsucht. Die Beamten nahmen vier junge Frauen vorläufig fest. Sie wurden auf der Wache der Bundespolizei in Mönchengladbach mit Hilfe einer Dolmetscherin vernommen. Im Rahmen der Razzia konnten laut Bundespolizei viele Beweismittel wie Mobiltelefone, Laptops sowie relevante Unterlagen sichergestellt werden, die auf weitere Fälle schließen lassen. Zudem wurden bereits bis zum Mittag 15.000 Euro Bargeld beschlagnahmt.

Die Polizei geht derzeit davon aus, dass mindestens 18 Frauen von der Bande eingeschleust wurden. Die Ermittlungen der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft Aachen wegen des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern, der Zuhälterei, der Zwangsprostitution sowie des Veruntreuens von Arbeitsentgelt dauern an.
 
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