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Thailand Einer trage des anderen Last... Galater 6, 2

S

Stalker

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Einer trage des anderen Last


1. Rotes Feld


Die Nacht hat noch viele Stunden vor sich. Langsam kommt der alte Mann zu sich, das Geräusch des röchelnden Atems seiner Frau vermengt sich mit dem unaufhörlichen Zirpen der Zikaden. Leise richtet er sich auf und beginnt sich anzuziehen. Sein alter Revolver findet in der Umhängetasche seinen Platz. Auch die Lampe legt er dort hinein - er braucht sie noch nicht, der Kleine wird seine dabei haben, und sie sicher auch als erster benutzen.


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… Ich wische meiner Alten den Sabber aus dem Gesicht. Sie kann sich kaum selbst bewegen, geschweige denn das Haus verlassen. Aber heute geht es auf die Jagd, soll Kid ihr heut den Arsch abputzen…
Beim Versuch die Treppe herunterzugehen, stoße ich mir den rechten Fuß am Treppengeländer - ein schlechtes Zeichen - ein Gecko amüsiert sich mit seinem Hohngelächter auf meine Kosten.

Ton wartet schon mit verschmitztem Lächeln und einer abenteuerlichen Waffe auf mich. Eine selbstgebaute Nagelschleuder, mehr Spielerei, Krach und Rauch als Wirkung. Aber er arbeitet gut und hart für sein Alter, deswegen begleitet er mich.


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Er hat sich aus den Laden seiner Mutter schon ein paar Nudelsuppen genommen, so dass ich mir über die Mahlzeit am Morgen wenig Sorgen machen muss. Wir wollen rüber zu meiner Schwester hinter der Grenze. Das geht am Besten zu Fuß. So kann man sich Nachfragen und Geld sparen. Die Grenzregion kenne ich wie mein eigenes Feld. Oft haben wir hier den Khmer Daeng aufgelauert, wenn diese räudigen, eierlosen Hunde sich in unseren Dörfern bedienen wollten.

Auf dem Schrank steht ein altes Foto. Die Tochter hat ihm diesen Rahmen geschenkt.


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…Die Erinnerung an diese Zeit lässt so etwas wie ein Lächeln im Gesicht des alten Mannes erkennen. Er hat noch seine Zähne, kann aufrecht und leichtfüßig gehen, die Haut sieht aus, wie gegerbtes Leder, trotz seines Alters kann man unter ihr nichts anders als das Zusammenspiel aus Muskeln und Sehnen erkennen. Der paramilitärische Eindruck seiner Kleidung wird lediglich durch die Gummisandalen in hellblauer Farbe getrübt. Das Bürschchen, das ihn wie ein kleiner Schatten - mal ein paar Sätze voran, mal in kurzer Distanz hinterher trottend begleitet, ist der vaterlose Sohn seiner Tochter. Seine Tochter, mit einem Maul, das so groß wie ein Reisspeicher ist, die störrisch wie ein Büffel und giftig wie eine Kobra sein kann. Die Leute im Dorf zerreißen sich das Maul, nicht vor ihm - dem Schamanen, das wagen sie nicht. Aber seine Tochter ist oft genug unterwegs und hat es trotzdem geschafft hier alle satt zu bekommen. Sie kauft Vieh, Land, baut ihr Haus, und das obwohl sie so hässlich ist. Das Geld der Farangs verändert die Dinge. Früher musste er sich für ein paar Baht die Knochen beim Muay Thai aus dem Leib prügeln lassen, heute reicht es hin und wieder zum Geldverleih und für einen schönen Fick bei einer Khmer-Fotze…
„Bei den Farangs scheint es mehr auf Titten, als ein schönes Gesicht anzukommen! “, denkt sich der Alte, aber die Farangs sind ihm egal, seine Tochter hat bisher noch alles geregelt, will ihm sogar Vorschriften machen…

Der Alte beschließt seiner Tochter eine oder zwei fette Ratten mitzubringen. Schließlich brennt sein Enkel darauf, etwas in den Kochtopf der Mutter zu zaubern…

Die Silhouette des Dorfes, das Wasserreservoir, die Kühe seiner Tochter und bald nur noch der Wald… bevor die Sonne aufgegangen ist sind der Alte und sein Enkel bereits auf der anderen Seite der Grenze….
 
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J

Jockey

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Suuupi, wieder was neues vom "alten" Stalker. :)

Da bin ich doch sofort wieder bei dem "Abenteuer" dabei.
Liest sich schon mal sehr gut und lässt eine gewisse "Spannung" aufkommen.
Da bin ich doch mal gespannt, wie es weiter geht. :confused:
 
S

Stalker

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Der Alte will mit dem Jungen die Familie seiner Schwester besuchen. Den Weg dorthin sind sie schon unzählige Male gegangen. Da wird es keine Überraschungen geben.

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Den Vormittag verbringen sie in einer kleinen Hütte in den Reisfeldern. Das fast zwei Stunden lange Palaver der Erwachsenen erträgt der Junge mit stoischer Geduld.

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Zum Essen bereitet die Großtante eine frisch erlegte Wildkatze zu

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Es ist weit nach Mittag, als sie schließlich aufbrechen. Der Junge, der sich leichtfüßig bewegt und der Alte, schon langsamer, aber mit dem Geschick und der Umsicht eines Mannes, der den Wald kennt und sich als Einheit mit der Natur sieht. An einem schmalen Bach prüft der Alte das Ufer auf Fährten. Neben den versprochenen Ratten wäre eine Wildkatze wie die beiden sie eben bei der Schwester genossen haben, genau das Richtige für den heimischen Kochtopf.

Es wird später und später und das Jagdglück will sich nicht einstellen. Der Junge macht insgeheim den Alten dafür verantwortlich, sagen kann er ihm das nicht. Eigentlich ist die Morgendämmerung die beste Zeit um auf die Jagd zu gehen. Der Junge weiß nicht, dass der Hauptgrund des Ausfluges der Besuch der Schwester war. Der Alte hat die Mithilfe der kambodschanischen Tagelöhner für die anstehenden Reispflanzungen organisiert. Deswegen hat ihn seine Tochter hierher geschickt. Die Jagd ist Beiwerk, mehr nicht.

Das alles interessiert Ton nur am Rande. Jetzt, wo er tief im Wald ist, überfällt ihn eine Mischung aus Spiel und Jagdinstinkt - schlägt ihn ganz in ihren Bann.
Während gleichaltrige Bürschchen in der westlichen Hemisphäre die Natur in dieser Intensität nur als modellierte 3D-Landschaften in Computerspielen kennen lernen, ist er mit jeder Faser seiner Körpers in diesem Umfeld integriert.

Der Alte macht nun den Vorschlag sich zu trennen. Sie wollen in Rufweite voneinander entfernt sein. Kurze Zeit später hört Ton nichts mehr von seinem Großvater. Der Dschungel hat ihn verschlungen. Beide haben jedoch einen Treffpunkt ausgemacht. Mal sehen ob er in den letzten zwei Stunden vor Einbruch der Dunkelheit mehr Glück hat. Er folgt einem Rascheln in gebückter Haltung ins Unterholz. Instinktiv suchen seine Sinne nach der Beute ohne mögliche Gefahren wie Schlangen außer acht zu lassen. Aber es lauert noch etwas anderes im Dschungel.

Im Gegensatz zu Ton kennt der Alte diese Gefahr, vor mehr als 30 Jahren hat er sie selbst in den Dschungel gebracht. Die Bestie lauert im Untergrund und vermag jeden gesunden Mann im Bruchteil einer Sekunde in Stücke zu zerreißen und seine Gedärme in den Bäumen als Zierde und Leckerbissen für die Waldbewohner zu hinterlassen. Die Bestie frisst nicht, Sie tötet nur.
 
S

Stalker

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Hier ist er aber nie gewesen und auch für die Khmer Daeng war diese Gegend nicht interessant. Die Dämmerung färbt die Welt mit ihrem Licht blutrot. Zufrieden und verträumt zündet sich der Alte eine Zigarre an. Kids Farang hatte ihm ein paar Packungen geschenkt. Moods hatte er sie genannt. Offiziell hat er das Rauchen aufgegeben. Normaler Weise bietet er die Moods nur an, um Gesicht zu machen - aber diesmal will er selbst eine rauchen. Nach dem glücklichen Handel mit den Tagelöhnern hat er sich das verdient. Seine Tochter wird zufrieden sein. Er macht einen weiteren Schritt. Unter seinem Fuß drückt sich die Erde nieder, er hört, nein spürt ein kaum fühlbares Klacken, so als ob sich das Drehschloss einer Tür löst. Das Adrenalin schießt im Bruchteil einer Sekunde in das Blut des Alten, seine Pupillen weiten sich und er versucht mit einem Satz nach hinten der Bestie zu entkommen. Die blutrote Welt um ihn herum wird Schwarz.

Im Gegensatz zu dem Alten hört Ton einen dumpfen Knall. Augenblicklich lässt er seine selbstgebaute Bolzenschleuder fallen und rennt los.
Der Alte kommt auf dem Rücken liegend wieder zu sich. Sein Blick ist trübe. Der rechte Fuß wird von einem pochenden Schmerz durchzogen. Er reibt den Schmutz aus dem Gesicht. In seinen Augen, der Nase und dem Mund befindet sich die rote Erde des roten Feldes. Schließlich schafft er es sich auf seinen Ellenbogen stützend etwas aufzurichten. Frisches hellrotes Blut pulst aus einer großen Wunde oberhalb des rechten Fußknöchels. Der untere Teil des Fußes ist eine einzige Wunde. Die Arterie ist verletzt, er wird müde. Jetzt nicht einschlafen, schlafen bedeutet sterben.

Der Alte tastet nach seiner Hose, verdammt - heute hat er keinen Gürtel um. Das sauerstoffreiche Arterienblut gibt der Erde einen neuen, unwirklichen Rotton. Nun erinnert er sich an seinen Enkel. „Ton****! “, seine Stimme ist brüchig und versagt fast. „Tooonn****! “, der Junge springt auf ihn zu. Der Alte will ihm sagen was zu tun ist. Aber das Rufen hat zuviel Kraft gekostet, er sinkt in sich zusammen. Ton reißt sich sein T-Shirt vom Leib, zerfetzt es und bindet es um die blutende Wunde. Trotzdem sieht er die Arterie wie eine unversiegbare Quelle das Blut weiter in sein Shirt hineinpumpen. Er zieht sich nun auch seine Jeans aus, zerschneidet diese mit seinem Messer und bindet dem Alten das Bein ab. Um den Druck auf die Blutgefäße zu erhöhen verstärkt er das ganze mit einem starken Stück Holz, das er mit der Jeans verbindet und dann durch das Drehen des Holzstückes den Druck auf das Bein erhöhen kann.

Erst jetzt bemerkt er das Mobile des Alten, EMPFANG….

Nicht weiter als zwanzig Kilometer entfernt schießt die Black Magic Cambodian Woman mit ihrem Moped den Pfad Richtung Grenze entlang. Ihre Haare wehen aufgelöst im Wind, Sie hat keinen Helm. Sie brüllt gegen Lärm und Fahrtwind ankämpfend in das Mobile hinein, ein Suchtrupp unter der Leitung ihres Cousins ist schon auf dem Weg….

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Foto aus dem Spielfilm „Red Sorghum - Rotes Kornfeld“… passt hier rein und war mir Inspiration

Am nächsten Tag

Der Stalker steht an einem herrlichen Morgen Anfang Mai auf einem Bahnhof der Berliner S-Bahn. Vom bald folgenden monatlichen S-Bahn-Chaos ist noch nichts zu spüren. Sein Mobile klingelt. Es ist Kid, ungewöhnlich - meist schickt sie nur eine SMS, wenn sie ihn sprechen will - über die Begrüßung kommt er nicht hinaus, sein Blick wird finster…

Bevor er sein Büro betritt hat er 8.000 Baht per Western Union zu BMCW geschickt. Der Alte hat den halben Fuß verloren, aber Dank des Jungen das Leben behalten. Die BMCW braucht seine Unterstützung. Das Krankenhaus will die Rechnungen bezahlt bekommen. Der Alte will seinen Fuß behalten. Zehen mussten entfernt werden. Die Operationen werden in Sakeo durchgeführt. Kid fährt die knapp 2 Stunden pro Tour täglich dorthin. Später soll die stationäre Behandlung in Tha Phraya stattfinden, der Nähe zum Familienwohnort wegen. Es wurde nach Blutspendern in der Familie gesucht. Kid muss einem Onkel und zwei Cousins das Blut für ihren Vater zahlen… Schließlich hat sie einen Farang und da kann sie/er ruhig für alles aufkommen…

…Drei Jahrzehnte Krieg haben Kambodscha ein tödliches Erbe hinterlassen. Zwischen vier und sechs Millionen Landminen lauern an Wegen, auf Feldern und in der Nähe von Schulen oder Brunnen in den Dörfern. Jeden Monat explodieren mindestens 60 Minen. Sie treffen vor allem die Zivilbevölkerung, jedes dritte Opfer ist ein Kind. Kambodscha hat die meisten Minenamputierten der Welt: Etwa 35.000 Menschen haben durch Unfälle bereits Füße, Beine oder Arme verloren.
Quelle: UNICEF



 
S

Stalker

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2. Bangkok - Ein Wiedersehen mit dem Supergirl


Endlich ist es soweit. Voller Vorfreude steht er auf dem Berliner Hauptbahnhof.
Zeit - ein kostbarer Faktor und neben dem schnöden Mammon Grundvoraussetzung sich in ein neues Abenteuer stürzen.

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Ankunft mit der S-Bahn

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Ab zum Ferngleis…

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Stalker

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Trip nach Frankfurt…

Nur zehn Tage - aber wie war das mit dem halbvollen Glas, besser, es als halbvoll, als halbleer zu betrachten. Wieder passt alles zusammen. Er hat Zeit, Geld und eine Mission - Hilfe für ein Mienenopfer. Der Fuß des Vaters ging nicht verloren. Der Stalker wird sich das Ergebnis der Chirurgen in Sakeo noch in dieser Woche bei einem Krankenhausbesuch ansehen.

Sein Reiseplan ist abwechslungsreich. Einer Nacht in Bangkok und einem Kurztrip nach Hua Hin folgt die erneute Einladung der Black Magic Cambodian Woman in ihr Reich. Und am Ende geht es wieder zurück ins Disneyland für Sextouristen - nach Pattaya.

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Frankfurt - im Prinzip nur einen Augenaufschlag entfernt - die Startrampe in das Abenteuer Südostasien

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Der alte, aber zuverlässige Carrier - Stalker ist angenehm erregt

Gleich am Anfang, da möchte er, da muss er sich in Bangkok noch einmal mit Daah und Dschoi treffen.

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So spektakulär war das Verschmelzen mit den Beiden, das er auch noch nach über einem Jahr an die Short Cuts im Mai 2008 denken muss.

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Daah

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Dschoi

Frauen sind etwas Wunderbares. Das Salz in der Suppe des Lebens. Bisher konnte es ihm nicht salzig genug sein. Leider hat er Daah nicht erreicht. Ihr Handy ist abgeschaltet. Eine andere Nummer kennt er nicht - wird er sie wiedersehen? Ist Daah das Supergirl?

[DMLURL]http://vimeo.com/30365135[/DMLURL]
 
S

Stalker

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Sein Flug verläuft unspektakulär. Die beiden Plätze neben ihm bleiben frei, so kann er es sich auf einer kompletten Fensterbankreihe bequem machen. Das belanglose Entertainmentprogramm berührt ihn genauso wenig, wie der Smalltalk mit den Flugbegleiterinnen. Im Laufe der Jahre wird ihm das lange Fliegen immer lästiger. Schnell ist der Zettel für die Immigration ausgefüllt und die 747 setzt zur Landung an. Endlich kann er das Flugzeug wieder verlassen. Der Weg zur Passkontrolle mit den Ansagen der Laufbänder, die Reinigungsfrauen mit ihren farbigen Kitteln und weißen Handschuhen lassen ein erstes Angekommen-Gefühl aufblitzen.

Wie üblich stellt er sich in die langsamste Schlange, aber nach all den Wochen und Monaten fällt es ihm nicht schwer diese Minuten zu überstehen. Morgen wird er sich mit der BMCW (Black Magic Cambodian Woman) treffen. Dieser Frau die sich so tief in seine Seele gefressen hat, dass er sich nicht vorstellen könnte, Sie wieder aus seinem Herzen zu verdrängen. Aber hatte er dieses Gefühl nicht auch zum Supergirl Su, gehabt? Su… damit ist die rein rhetorische Frage „Wer ist das Supergirl? “ ad acta gelegt. Es ist nicht Daah. Daah ist nur ein immer wieder und gern wiederholter Fick. Manchmal dämmert es ihm, dass das die für ihn einzige Perspektive sein sollte. Gut bedient zu werden, gut und leistungsgerecht zu bezahlen und „es damit gut sein lassen“. Er hat einen guten Bekannten, der vielleicht sein Freund werden könnte. Dieser Bekannte ist dabei sich jedes Mal fremdzuschämen, wenn er hierhin aufbricht und sein emotionales Spiel spielt. Er bezeichnet ihn als jemanden der alles hat und nichts schätzt - sollte er etwa Recht haben?
Aber was soll das, auch ihm gefällt nicht alles was dieser Bekannte macht. Bisher hat er die Sache im Griff - glaubt er zumindest….
In diesem Moment übergibt er dem ernst dreinschauenden Immigration-Beamten seinen Pass.

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Ein Warnhinweis für Rolexfake-Schmuggler...

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Aussicht auf das Flughafengrün…

Was sucht er hier in Bangkok, in der Stadt der Engel. Daah scheint nicht in Bangkok zu sein. Warum also eine Nacht hier verbringen, warum nicht gleich weiter nach irgendwo… alea iacta est. Das Hotel ist bezahlt und Kid kommt erst morgen. Und warum sollte er nicht auf ausgetretenen Pfaden wandeln. Vielleicht könnte er auch mit dem Skytrain nach Saphan Kwai fahren. Sein Weg führt ihn zur Abflugebene. Er tritt hinaus und spürt die vertraute, schwülwarme und mit Abgasen geschwängerte Luft. Ein Taxidriver winkt ihm vergnügt zu… Er hat noch nie Probleme mit diesen Jungs gehabt und auch diesmal wird nach einem kurzen Blick und dem Nennen das Fahrtzieles in der Landessprache der Taxameter eingeschaltet. Als der Fahrer den Radiosender auf westliche Musik umstellen legt Stalker seine Hand auf das Handgelenk des Fahrers: „Es ist gut so, choop Thaimusik…“ Schon hat Stalker einen neuen Freund in Bangkok.

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Auf dem Tollway ist er nun mit Musikuntermalung des Fahrers auch mental in Bangkok angekommen…

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Stalker

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Eines der Wahrzeichen das Bayoke Sky Hotel…- geht dort mal essen und genießt die Aussicht…

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Auf der Abfahrt zur Sukhumvit Road…

Als mit dem Fahrer die gegenseitigen Familienverhältnisse erörtert worden sind ist die Fahrt zu Ende.
Das Taxameter zeigt 193 Baht an. Dazu kommen 60 Baht für den Tollway und weitere 50 Baht Trinkgeld. Khun Dschao gibt ihm noch seine Visitenkarte… er würde ihn überall hinbringen - sicher. Es wird jedoch keine Gelegenheit dazu geben, da sich die BMCW und Stalkers Freund Dragon um die Abholung und Weiterfahrt nach Hua Hin kümmern.

De Stalker betritt die dunkle Lobby des Manhattan Hotels in der Soi Ruam Chai. Dieses Hotel, günstig an der Sukhumvit Road gelegen und nur einen Steinwurf weit vom Thermae Coffee House entfernt, wird also das Lager für eine Nacht sein. Ein guter Bekannter hatte das Hotel von seiner Liste gestrichen.
Er jedoch war mit dem Zimmer zufrieden, vermied natürlich sich die Matratzen anzusehen.

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Stalker

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Nach der Dusche denkt er schon nicht mehr an das Supergirl und Saphan Kwai. Er beschließt in den Biergarten zu gehen, anschließend mit dem BTS Skytrain ins MBK zu fahren und sich am späteren Abend nach einer Gefährtin im Thermae Coffee House umzusehen.

Es ist schon späterer Nachmittag als er zum Biergarten läuft. Die Tuktuk-Fahrer werden mit einem "mai kruhp" abgefertigt und wenig später schlendert er in die Soi 7.

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Die „legendäre“ Soi 7 wo viele Geschichten beginnen und enden. Auch eine seiner Geschichten hat hier ihren Anfang genommen. Und mit fortschreitender Zeit bleibt glücklicher Weise nur der respektable Teil dieser Geschichte zurück.

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Der Biergarten empfängt ihn mit seinem Werkshallen-Charme. Vom Staff kann er niemanden erkennen. Der obere Bereich im hinteren Teil ist dunkel und mit Gerümpel vollgestellt.
Als der Stalker sein Bier trinkt, bemerkt er links von sich zwei Ladies, die sich anscheinend um sein Wohlergehen besorgen.

Deswegen ist er auch hier hergekommen. Einen Blick später sitzen sie an seinem Tisch. May und Puang sind nach eigener Aussage Therapeutinnen und kennen sich besonders gut mit dem beseitigen von Verspannungen und Druckabbau in Schwellkörpern aus. Sachverstand ist stets gerne gesehen und auch die Honorare von jeweils 1.000 Baht liegen im akzeptablen Bereich für Bangkok.
 
S

Stalker

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May und Puang - stehend hinten…

Nach zwei weiteren Drinks sitzen noch zwei weitere „Kolleginnen“ an seinem Tisch und es wäre wohl auch eine Therapiesitzung zu fünft möglich. Der Stalker ist sich jedoch seiner Grenzen bewusst und verabschiedet sich mit May und Puang…

Beim Verlassen des Biergartens kommt es zu einer Begegnung der dritten Art. Eahm steht vor ihm. Keiner traut dem Bild seiner Augen. Schließlich fällt Eahm ihm um den Hals. May und Puang sehe das mit zunehmendem Verdruss. Doch Eahm erklärt den beiden sofort, dass sie den Stalker haben können, da er nur ein „guter Freund“ sei…

Eahm hat sich verändert. Eine Schönheit war sie nie… Aber ihre Haut ist ungepflegt, das Haar fettig. Sie bemerkt seinen Blick und senkt den ihren. Er merkt, dass es ihr nicht gut geht. Nur eine Nacht in Bangkok, was soll es… „Wir treffen uns hier gegen 8 Uhr, ok? “ Eahm sieht ihn ungläubig an: „Du hast Zeit? “
„Ja“, antwortet er, „und bring Su auch noch gleich mit.“ Er lässt die sprachlose Eahm zurück, greift sich May und Puang und setzt sich ins nächste Taxi. Die Fahrt geht ins PB-Hotel.

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Das PB-Hotel…

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… diskreter Eingang

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Die beiden haben nicht zuviel versprochen.
Danach ist Zeit für den Stalker, sich bei einer kleinen Shoppingtour zu erholen.
 

Paladin6

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Hey Stalker,

habe schon ein paar Deiner Stories hier gelesen und möchte mich endlich mal bedanken. Deine Shreibe gefällt mir sehr gut und von Deiner Kenntnis der asiatischen Mentalität bin ich fasziniert.

Mal ne Frage: falls ich als mitte 40 Lust hätte, für 4 Wochen Thailand zu bereisen, was würdest D mir empfehlen (Reiseroute, Verhaltensweise, Umgang mit den Thais)? Was kommt gut an, was ist tabu?

Ansonsten: mach weiter, es ist wirklich interessant von Landsleuten zu hören, die ihren Horizont weiter aufgespannt haben als bis Wanne-Eickel :)


Gruß, Paladin.

P.S.: auch die Fotos sind sehenswert :)
 
S

Stalker

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In Gedanken und mit leerem Blick steht er oben auf der Nana-Station des BTS.
Sein Körper zeichnet sich wie eine verschwimmende Silhouette vor dem im Osten heraufziehenden Gewitter ab. Leicht schwankend gibt er die Karikatur eines Zombies, so dass der BTS-Security Guy immer kurz davor ist, einen schrillen Ton der Warnung durch seine Trillerpfeife zu jagen. Letzten Endes entschließt er sich die Pfeiferei zu unterlassen. Wahrscheinlich ist seine Schicht schon fast zu Ende und das Letzte was er heute Abend gebrauchen kann ist ein Baa-Baa-Boo-Boo-Farang, der hier halbbesoffen und erschreckt auf die Gleise purzelt. Der Farang ist ihm egal, aber sein Feierabend heilig – ein, zwei Bier, ´ne scharfe Nudelsuppe und die Nippel seiner Alten stehen heute auf dem Programm.
„Okay, Sir? “ entfährt es ihm. Die Pupillen des Stalker fokussieren sich: „Sure, everything okay.“, murmelt er tonlos. Dann ist es ja gut, Mr. Security wendet sich ab.

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Ein Gewitter im Westen, eher Nordwesten. Über der Pradiphat wird es schon regnen.
„Su wird nass… aber Stalker nicht“, denkt er. In diesem Augenblick fährt der Zug ein. Wie immer hält der Fahrer genau an den zum Ein- und Aussteigen markierten Stellen. In Japan verläuft die sich anschließende Prozedur natürlich - nicht nur wegen der weißen Handschuhe - noch eleganter vonstatten, aber den U-Bahnverkehr in Berlin-Neuköln kann der BTS souverän übertrumpfen.

Während der Stalker im Skytrain steht, beginnt draußen der Weltuntergang. Der Regen trommelt wie in Rage gegen die Fenster des Skytrains, um an Ende doch nur lange, diagonal verlaufende Bahnen ziehend an den Waggons herunterzulaufen. Der Blick der vieler Insassen geht ins Leere. Die meisten hier sind für sich allein, obwohl sie doch in Massen eingepfercht zusammen stehen. Dank sogenannter Pandemien tragen einige Passagiere einen Mundschutz. Der Regen sorgt dafür, dass der Stalker seinen ursprünglichen Plan, von der Siam Station zum MBK zu laufen, ändert und weiter zur Endstation der Silom Line fährt.

Beim Umsteigen netzen erste Regentropfen seine Haut, alte Erinnerungen werden wach. Es ist erst zwei Jahre her (Road to Nowhere), als er sich im Gullivers mit Eahm zu einer Aussprache traf und auf dem Rückweg am anderen Ende der Silom Line, an der Station Saphan Thaksin von einem tropischen Gewitter überrascht und völlig durchnässt wurde. Die im Hotel wartende BMCW hatte ihm ein heißes Wannebad eingelassen und sich um seine durchnässten Kleider gekümmert.

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An seinem Zielort, der Station „National Stadium“, ist Zeit für einen Goaffee, eine Moods und ein paar Fotos.

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Gelangweilt fährt Stalker auf den Rolltreppen hoch und runter, um schließlich nach dem profanen Erwerb eines Computerspiels beim Swensen einen obligatorischen Schokomilkshake zu schlürfen.

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Bei Swensens ist eine Art Belegschaftsversammlung. Er bekommt trotzdem seinen Shake von gewohnt freundlicher Bedienung.

Zum Shake wird Eiswasser serviert, diese Kombination ist ihm jedoch zu gefährlich.

Nachdem er seiner Meinung nach genug Zeit in diesem Konsumtempel vergeudet hat, trollt er sich zurück und durchquert die Kaufhof-Kopie Tokyo, um zum Skytrain zu gelangen.

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Der Regen hat inzwischen aufgehört. Die Luft hat einen angenehmen Geruch. Die Lichter der Großstadt reflektieren auf feuchten Pflastern.


 
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Eine fleißige Dame mittleren Alters reinigt das Geisterhäuschen vor dem MBK-Center. Zeit zu gehen… Zwanzig Minuten später erreicht er leicht verschwitzt sein Hotelzimmer.



 
S

Stalker

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Es ist erst 19.00 Uhr. Nach einer ausgiebigen Dusche und kurzem Betrachten der Deutschen Welle macht sich der Stalker auf den Weg in den Biergarten. Direkt an der Ecke der Soi 15 überlegt er in dieses Restaurant einzukehren. Öfter genoss er hier mit „Eroberungen“ aus dem Thermae Coffee House einen kleinen Imbiss.

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Das Restaurant an der Ecke…

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Vordereingang zum „neuen“ berühmt-berüchtigten Thermae Coffee House

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Eroberungen sind in diesem Zusammenhang natürlich der falsche Begriff. Wir sind hier nicht in der Duplo-Werbung, bei der man die Geschlechtsaktpartnerin erst mir Fechtkünsten oder Origami beeindrucken muss, um ihr schließlich das Unterhöschen herunterzuziehen zu dürfen.

Sein Gesicht zeigt ein amüsiertes Lächeln, als er über die vielen strammen Jungs nachdenkt, die ihre Ladies hier als Eroberungen bezeichnen und nicht wissen, dass sie selbst in den Haken gebissen haben. Titts, Asses and Legs - die perfekten Köder. Dazu die Mandelaugen, gepflegten Haare und oft blendend weißen Zähne. Frauen, die Töchter sein könnten, himmeln einen an, als wäre man eine Mischung aus Pan, George Cloney und Herkules. Wer fühlt sich da nicht geschmeichelt. Viel Wasser fließt den Chaopraya herunter, bis sich der eine oder andere klar darüber wird, dass all dies zum „Spiel“ dazugehört. Die, die darüber in Melancholie oder Zorn geraten, sitzen oft meckernd am Steintisch. Der hoffentlich größere Rest lässt sich auf das Spiel ein, genießt den Urlaub und beachtet die Spielregeln.

Die Servicekraft deutet das verträumte Gesicht des Stalkers fehl… „Nein, heute nicht, vielleicht morgen“, entfährt es im lächelnd. Morgen wird er jedoch schon im Schwitzkasten der Black Magic Cambodian Woman und in Hua Hin sein.

Weiter geht es die Thanon Sukhumvit herunter, vorbei an den vielen Händlern die ihre mehr oder minder hochwertigen Waren anpreisen. Unterhosen, T-Shirts, Uhrenreplikate, Souvenirs, Spielzeug, kopierte CDs und DVDs, ein großer Flohmarkt voller Dinge die eigentlich niemand braucht. Die Soi 7 hochlaufend wird er schon von der ersten Yings angelächelt. Bordsteinschwalben, Schwutten, Gestrandete die ihr „Glück“ ohne Umschweife direkt auf der Straße versuchen.

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Stalker

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Ein kleiner Blick in die neonlichteingefasste Billardkneipe, das offene und meist gute Restaurant durchquerend erreicht er ihn - den Biergarten. Der Ort an dem die Geschichte mit Su begann, die eigentlich schon zu Ende ist. Diese Geschichte ist für ihn der Biergarten. Alles was ihm zu diesem Thema einfällt, ist diese Geschichte.



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Geburtstag seiner Majestät, verteilen von Puppen, große Gelage mit der Belegschaft, Lung Choon - der inzwischen nicht mehr arbeitet, die Fußball WM 2006 - immer war der Biergarten ein Ort seines Seins hier in Bangkok.

Und nun wird er sie wiedertreffen - „seine“ Su. Die erste Mia Noi. Mia Noi zu sein ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits genießt sie die vielen kleinen Aufmerksamkeiten, Geldzuwendungen ihres Gönners, dem seine eigene Frau nicht ausreicht und der in der oft unpersönlichen Rumhurerei nicht das verzehrende Gefühl findet, was man nur im Stadium des Verliebtseins erreicht. Aber leider lässt sich nicht leugnen, dass jedes Verliebtsein auch einer Abnutzung unterworfen ist. Aus Leidenschaft wird Routine, aus Routine wird im günstigen Fall Mitleid. Der Übergang von Routine zum Mitleid läutet bereits den Todesstoß für die Mia Noi ein.

Ihr Versuch den alten Status zu erlangen, empfindet der Mann als unangenehm. Subtil oder mit einem Holzhammer versucht er sich der Sache zu entwinden. Hinterlassen wird eine Frau, deren Herz oft gebrochen ist, die eine Beziehung auf Zeit lebte, in der sie sicher in den besten Momenten dieser Zeit gut gelebt, aber letzten Endes ohne eigene Entwicklung diese Zeit verloren hat. Sollte sie nicht in der Lage gewesen sein etwas Dauerhaftes aus der Beziehung herausgeholt zu haben, hat sie nichts gewonnen, aber viel verloren. So kann es nur das erstrebenswerte Ziel sein, eine Mia Luang zu werden. Da der Mann (auch der Stalker) ihrer irgendwann überdrüssig wird und ein Grund sich ihrer zu entledigen immer schnell gefunden oder fingiert werden kann.

Den Status der Mia Noi hat Su schon vor zwei Jahren verloren. Aber der Stalker hat neben seines im Bezug auf den Umgang mit Frauen schwachen Verstandes, auch noch ein weiches Herz. Er nimmt an einem der Tische auf der rechten Seite des Biergartens Platz und sondiert die Lage. Eigentlich hatte er gehofft Daah hier zu treffen. Aber die lässt sich nach Gerüchten auf die er nichts gibt angeblich in ihrer Heimat ein Häuschen bauen. Was auch immer Daah tut, tun lässt oder nicht tut, Sie ist nicht da und wird heute nicht den Stalker zum klingeln bringen.
Inzwischen hat er ein paar bekannte Gesichter bei den Bedienungen entdeckt.
Aber Asma, nein Asma arbeitet nicht mehr hier.

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Asma - 2006 (Mitte)

„sie hat geheiratet und ein Tochter zu Welt gebracht“, meint Mui, ein andere nette Dame vom Staff. Der Stalker bestellt sich erst einmal ein Singha Draught und studiert das Menü.


 
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Da, plötzlich kommen zwei „Gestalten“ auf ihn zu. Eahm erkennt er sofort - sie sieht ja nicht anders aus als vor ein paar Stunden - aber Su? Ja, es ist Su. Eine gewaltige Su. Die größte Su die er je gesehen hat, bahnt sich ihren Weg durch die Massen auf seinen Tisch zu. Sie hat ordentlich zugelegt. Der Stalker in den letzten sicherlich Jahren auch, aber im Verhältnis ist sie ihm weit voraus. Unfassbar, er kann das was er sieht, nicht in Übereinstimmung mit seiner Erinnerung bringen. Su bemerkt natürlich seinen ungläubigen Blick, Sie lächelt verlegen. Die Augen, das Lächeln, das Gesicht - ja natürlich ist das sein „Supergirl“ nach dem Raemon Hit der ihrer beider Hymne war.





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Su und Eahm

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Su (rechts), Keaw (Mitte) - 2004

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Su - 2005

Su betreibt nach dem Tod ihres Stiefvaters den Laden nur mit der Mutter weiter. Sie ist ihrer Mutter wirklich im Äußerlichen sehr ähnlich geworden.

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Su mit ihrer Mutter vor dem „Geschäft“, rechts der inzwischen verstorbene Stiefvater…
 
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Schnell beginnen wir uns über alte Zeiten zu unterhalten. Nach anfänglicher Zurückhaltung sprudelt es aus Su förmlich heraus. Und auch Eahm steuert in ihrer altbekannten Manier immer wieder ein paar Anekdoten bei. Su betreut nebenbei auch noch Keaws Tochter. Der englische Vater im Greisenalter konnte das Kind zwar zeugen, aber auch Keaw ist nach wie vor nur Mia Noi und auch ihr Stern sinkt nach einem ähnlichen, wie oben schon beschriebenen Muster.

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Eahm, Su, Keaw mit Tochter - 2008

Zurzeit ist Keaw mit ihrem „Boyfriend“ in Chiang Mai, keine Möglichkeit für mich diese tolle Frau zu sehen. Zu uns gesellt sich eine ältere Lady, eine Bekannte vom Eahm die fest behauptet mich schon einmal gesehen zu haben. Sie ist schon etwas angetrunken, fällt dabei aber nicht unangenehm auf.

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Rechts die angetrunkene Freundin von Eahm…

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Ich sitze mit diesen drei Frauen zusammen, die vor mehr als 13 Jahren mit dem Job als Freelancer begannen, wobei Eahm und ihre Kollegin das noch immer tun. Drei Frauen um die 40 die hier alles gegeben, aber - wie der Stalker meint - wenig bekommen haben. Der Traum vom ausländischen Prinzen hat sich immer nur temporär erfüllt. Trotz allem nehmen sie das augenscheinlich gelassen. Nur als er Eahms Kollegin - deren Namen er bereits vergessen hat - 1.000 Baht für eine virtuelle ST in die Hand drückt, platzt die Fassade und die Lady bricht völlig und mitten im Biergarten in Tränen aus.

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Es wird spät, man sitzt fast drei Stunden zusammen und am Ende bezahlt der Stalker 2.000 Baht. Natürlich bekommen auch Su und Eahm noch etwas für ihre Geldtaschen. Su fragt nach der Black Magic Cambodian Woman. Ja, der Stalker ist noch mit ihr zusammen. Su verspricht für das nächste Treffen abzunehmen, damit sie den Stalker auch wieder einmal ins Hotelzimmer begleiten kann. Er vermag sich das nicht vorzustellen. Man verabschiedet sich schließlich theatralisch. Er weiß selber nicht ob dieses Treffen überflüssig oder sinnvoll war. Die Vergangenheit ist vorbei, die gemeinsame Zeit vorüber. Er beschließt, dass es ein weiteres Treffen dieser Art nicht mehr geben wird.

Alleine sein möchte er dennoch nicht. Seinem Interesse nach einer stundenweisen Gefährtin wird er jedoch nicht an diesem Ort nachgehen.

Die angetrunkene Freundin begleitet uns nicht, Sie muss ja heute Abend noch berufsbedingt einen Kerl aufreißen. Eines der Dinge die sich ihm nicht erschließen. Die Lady es fertig für heute, anstatt nach Hause zu gehen (hat ja Nüngpan von ihm bekommen), bleibt sie hier um ein wirklich jämmerliches Bild abzugeben.

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Noch ein Foto mit der Belegschaft, dann ist es endlich Zeit zu gehen.

Seine drei Lieblingskellner erhalten jeweils noch 100 Baht Tip und dann hakt er Su unter und läuft im Schlepptau mit einer leicht torkelnden Eahm bis vorne an die Suk. Setzt die beiden in ein Taxi. Su drückt ihre Hand an die Scheibe und sieht ihn mit ihren großen Augen an. Bevor er das aufsteigende Wasser in diesen Augen - in denen er einst ertrank - bemerkt, fährt das Taxi die Sukhumvit Richtung Asoke herunter.
 
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