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Geschichten Freier Sex für 500 Baht

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Freier Sex für 500 Baht

Ein ungelöstes Problem menschlichen Lebens scheint darin zu bestehen, menschliche Gefühle nicht etwa ausleben zu wollen, sondern möglichst in abstrakte Begriffe zu fassen. Sind die Versprechungen, die mir ein Mensch gibt, Liebe, oder ist es das, was ich von ihm verlange? Und, wenn er meine Erwartungen erfüllt, ist es dann wahre Liebe? Und ist freier Sex nur eine liberale Einstellung oder ist er wirklich gratis? Es ist für erstaunlich viele Menschen unbedingt erforderlich, hier eine klare Entscheidung zu treffen, bevor sie versehentlich einen Menschen lieben oder mit ihm gemeinsam Sex erleben könnten. Die positive Beantwortung der Fragen: "Liebst Du mich?" oder "Wirst Du mich auch immer lieben?" ist den weitaus meisten Menschen viel wichtiger, als diesen Menschen zu lieben.

Das kommt daher, dass es viel angenehmer und bequemer ist, geliebt zu werden, als zu lieben, was eine Aktivität ist und bedeutet, den geliebten Menschen ohne Erwartungen sein Leben leben zu lassen und ihm zu helfen, das zu tun, was er (motivational) will. Während also das deutsche ‘Ich liebe Dich’ eigentlich ‘Ich will für Dich da sein’ bedeutet und sehr unbequem sein kann, wird es in den meisten Fällen irrtümlich oder in böser Absicht ausgesprochen und bedeutet ‘Ich will Dich haben’. Die Spanier sagen dafür ‘Te quiero’, was beides bedeutet, der Wahrheit viel näherkommt und ehrlicher ist.

"Ja, die Naturvölker sind noch viel aufgeschlossener, als die zivilisierten Länder", beteuert Louis, ein sechsundvierzigjähriger Junggeselle, am Stammtisch, als der nur etwas ältere Gert von seinen Erfahrungen in Thailand berichtet und erzählt, dass man dort mit jeder Frau, die einem gefällt, ins Bett gehen kann. Man braucht sie nur zu rufen, dann kommt sie und man geht zusammen ins Hotel. Louis hat in der Zeitschrift Geo einmal einen Beitrag über irgend so ein exotisches Naturvolk gelesen. Er kann sich zwar nicht erinnern, wo diese Menschen gelebt haben, aber auf jeden Fall stand da etwas von freiem Sex und sie waren exotisch und lebten weit weg. Die Thai waren auch exotisch und lebten weit weg, und wenn Gert sagte, dass sie freien Sex praktizieren, dann müssen sie auf jeden Fall auch ein Naturvolk sein, das keine Bildung hat und die Weißen bewundert, was für Louis sehr interessant war, denn er wollte schon immer einmal bewundert werden.

Auch Bernhard, der früher einmal einige Semester Anthropologie studiert hat, stimmt zu und erwähnt sogenannte primitive Kulturen in Südamerika, Afrika und in Asien, die den freien Sex praktizieren. Als Beispiel nennt er die Akha, die ja auch in Thailand leben. Sie sehen den menschlichen Körper und den Sex als etwas Natürliches an, meint er und fügt hinzu, dass die Frauen der Akha schon seit Jahrhunderten in Miniröcken herumlaufen, also lange, bevor die Miniröcke in Europa erfunden wurden, schon welche trugen. Er erklärt: "Die Akha kennen zwar die Ehe, aber sie halten es für gut, wenn die Jugendlichen noch vor der Ehe freien Sex erleben, sich ihre Sexualpartner frei aussuchen, um sich zu erproben und Sex mit verschiedenen Partnern kennenzulernen. Dafür haben sie eine eigene Hütte, wo sich die jungen Leute begegnen und kennenlernen, bis sie zusammen in einen speziellen hochgelegenen Bau gehen, in die sogenannten Junggesellenhütten, in dem die einzelnen jungen Männer wohnen. Dadurch fällt es ihnen dann später auch viel leichter, den richtigen Partner fürs Leben zu finden."

Nun fühlte Kurt sich verpflichtet, einzuschreiten: "Aber das ist doch eine Sauerei, das gehört doch verboten!", ereifert er sich. Doch Bernhard wundert sich und fragt: "Was ist eine Sauerei, der Sex? Du meinst also, dass alle Menschen durch eine Sauerei geboren werden. Du bist verheiratet und hast Kinder; was hast Du denn mit Deiner Frau für Sauereien angestellt?"
 
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Nun ist Kurt empört: "Das ist etwas ganz anderes, wir sind schließlich verheiratet." Doch Bernhard meint: "Wenn Du Deinen Finger in Deinen Hintern steckst und anschließend in die Nase, dann ist das eine Sauerei, nicht wahr? Und das bleibt auch dann eine Sauerei, wenn Du vom Staat eine Bescheinigung bekommst, dass Du das darfst. Aber wie kommst Du auf die Idee, dass Sex eine Sauerei ist?"

Etwas verunsichert sagt Kurt nach emsiger Überlegung: "Na ja, auf jeden Fall ist Sex mit Jugendlichen eine Sauerei, weil deren Körper noch nicht so weit entwickelt ist." Bernhard erklärt: "Wenn die Jugendlichen von sich aus miteinander ins Bett gehen, kannst Du Dich darauf verlassen, dass der Körper schon ausreichend entwickelt ist. Wenn er es nicht sein sollte, dann kann auch nichts passieren. Und jetzt komm’ mir bitte nicht mit fünfzehnjährigen Pädophilen, die mit vierzehnjährigen Mädchen ins Bett gehen und dem Hinweis, dass Pädophilie bei uns verboten ist. Die verherrlichten großen Liebenden der Weltgeschichte kämen heute bei uns vor Gericht: Als Paris die dreizehnjährige Helena nach Troja entführte, war er zwölf Jahre alt. Wir dürfen nicht vergessen, dass verschiedene Völker vollkommen unterschiedliche Traditionen haben und dass Sexualität und Alter in Asien schon von der Geschichte der Länder her eine ganz andere Bedeutung haben, auch wenn das nicht immer positiv ist. Aber man ändert an der Einstellung der Menschen nichts durch Gesetze oder Gefängnisstrafen. Ich sehe übrigens den Unterschied zwischen Sex und Sauerei nicht in dem ausschließlich genehmigten Zweck, Kinder zu zeugen, um irgend einer Religionsgemeinschaft neue Gläubige zuzuführen, einer gesetzlichen Altersgrenze, dem Besitz einer staatlichen Beischlafgenehmigung oder einer erwünschten Steuerermäßigung, sondern nur darin, ob zwei Leute von sich aus ohne Zwang miteinander ins Bett gehen und Sex erleben, oder ob jemand dazu gezwungen wird. Der Zwang ist eine Sauerei, gleichgültig, um welchen Zwang es sich handelt, nicht der Sex."

Der letzte Teil der Diskussion hat Louis schon nicht mehr interessiert. Er hatte genug gehört: Freier Sex beim Naturvolk der Thai, wo man die Frauen einfach zu sich rufen kann. Genau das, was er sich in seinen Wachträumen schon immer vorgestellt hat. Er ist allerdings nicht der Hellste und war auch noch nie im Ausland, deshalb spricht er mit Gert, der in vier Monaten wieder nach Thailand fahren will, und fragt, ob sie nicht zusammenfahren können. Gert ist einverstanden, er meint, das könnte vielleicht mehr Spaß machen.

Louis füllt die vier Monate bis zur Abreise mit Träumen. Da er Thailand nicht kennt, stellt er sich vor, wie er bei sich zuhause vor dem Bahnhof steht, alle Frauen beobachtet, die er schon in Illustrierten und auf Postern gesehen hat und nun auf ihn zugehen. Er ruft die schönsten nacheinander zu sich und geht mit ihnen ins Bett. Paradiesisch. Und genau so soll sein Urlaub verlaufen. Eigentlich war das ja ganz klar mit dem freien Sex. Ihm würde es Spaß machen, mit vielen jungen, hübschen Frauen ins Bett zu gehen. Also müsste es auch den Frauen Spaß machen, mit hübschen, jungen Männern ins Bett zu gehen, zu denen er sich zählte, auch wenn hier die Entscheidung im Zweifelsfall für den Angeklagten gefallen war.

Das Desinteresse der Frauen am Sex, das er so oft erlebte, führte er auf eine Tradition aus alten Zeiten zurück, als es noch keine Verhütungsmittel gab und die Frauen Angst hatten, Kinder zu kriegen. Auf gar keinen Fall konnte es sein, dass seine Sexinteressen von Frauen wegen seiner Person abgelehnt wurden, oder vielleicht, weil er nicht stattlich oder schön war. Das konnte einfach nur an den Vorurteilen der Frauen liegen. Und nun fuhr er in ein Land, in dem die Frauen aufgeschlossen waren, wo es den freien Sex gab. Die Zeit verging mit Träumen von Hula-Mädchen und Playgirls vor dem Bahnhof, aus denen er erst erwachte, als die Maschine in Bangkok landete.
 
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Schon auf dem Weg nach Pattaya übte er sich in der Auswahl der schönsten Frauen, die er vom Autofenster aus sehen konnte, was sich anfangs etwas schwierig gestaltete, weil diese Frauen viel mehr Kleidung trugen, als die Frauen seiner Träume. Aber er tröstete sich damit, dass diese Frauen die Kleidung spätestens zum freien Sex ablegen mussten und stellte sich die jüngeren Frauen, die er sehen konnte, ohne Kleidung vor. Nur kurz fiel ihm in Bangkok auf, dass er sich Naturvölker eigentlich immer ganz anders vorgestellt hatte, ohne so viele Häuser, Straßen und Autos, aber das waren wohl nur nebensächliche Äußerlichkeiten.

Im Hotel angekommen duschten sich die Freunde, aßen eine Kleinigkeit und ruhten sich etwas aus, damit sie frisch waren, wenn sie sich nach dem Abendessen so gegen 20 Uhr ins Nachtleben stürzen wollten. Louis klopfte an Gerts Zimmer und sie trafen sich im Restaurant des Hotels, um nach einem gemütlichen Essen gemeinsam den kurzen Weg ins Stadtzentrum zu schlendern. Sie waren noch keine fünfzig Meter gegangen, als Louis auf zwei Fingern pfiff, "Eh, you!" schrie und heftig mit beiden Armen winkte. Als Gert ihn erstaunt ansah, zeigte er auf eine hübsche junge Frau in eleganter, enganliegender Kleidung mit einem tiefen Ausschnitt, die langsam aus einem Juwelierladen kam und sich auf den Rücksitz eines wartenden BMW setzte. "Ob die mich nicht gehört hat?", fragte er Gert enttäuscht. Der war etwas verstört und wollte wissen: "Kennst Du sie denn?" Doch der meinte ganz harmlos: "Nee, aber die hätte mir im Bett schon gefallen. Du hast doch gesagt, hier ist freier Sex und man braucht die Frauen nur zu rufen."

Nur kurz fiel Gert ein, dass es einer seiner Jugendträume gewesen war, Affen zu dressieren. Doch dann überwand er sich und versuchte, Louis aufzuklären: "Das bezieht sich natürlich nicht auf alle Frauen im Land und nicht auf alle Frauen auf der Strasse. Die Frauen, die Du rufen kannst, um mit ihnen ins Bett zu gehen, triffst Du nicht in Juwelierläden, in BMW’s oder auf der Straße, sondern nur an bestimmten Orten..." Louis war enttäuscht, aber er versuchte, zu verstehen: "Dann ist das wohl eine andersdenkende Bevölkerungsgruppe, so wie in Deutschland die Grünen, und die treffen sich dann so ähnlich wie bei den Akha in einer speziellen Begegnungshütte, ja?" Gert seufzte und meinte: "Äh, so ähnlich, ja." Und dann gingen sie weiter zu der Begegnungshütte mit dem Namen "Pussy Bar", in der gerade einige sehr dekorativ entkleidete Mädchen unter Leuchtstoffröhren und flackernden Lichtern an den Stangen tanzten und hoffnungsvoll auf ihre lukrative Begegnung mit dem überwiegend deutschsprachigen Publikum warteten, das sie biertrinkend fast so interessiert betrachtete, als gehörten sie zum Wochenendprogramm der Bundesliga und spielten Fußball.

"Das ist ja toll", begeisterte sich Louis bei einem Chang-Bier und folgerte: "Dann kommen die Frauen nach der Arbeit und stellen sich hier zur Schau, weil sie freien Sex suchen, nicht wahr?" Gert war der Verzweiflung nahe, doch er kannte Louis schon länger, fasste sich daher in Geduld und erklärte ruhig: "Das ist nicht ganz richtig; sie kommen nicht von der Arbeit, sondern das ist ihre Arbeit..." Louis verstand das nicht: "Aber wenn die das gratis machen, dann ist das doch keine Arbeit. Womit verdienen sie denn ihren Lebensunterhalt, wenn sie für ihre Arbeit kein Geld bekommen, oder sind die so reich, dass sie es nicht nötig haben, Geld zu verdienen?"

Gert hatte seine liebe Mühe, Louis verständlich zu machen, dass "Freier Sex" sich nicht auf den Preis, sondern auf die Einstellung zum Sex bezog. "Die Einstellung der thailändischen Gesellschaft zum Sex ist viel freier, als in Europa", behauptete er aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen, die er von Thailand in seinem zweiwöchigen Urlaub in Pattaya bereits gesammelt hatte. Leider beschränkten sich seine Erfahrungen mit Thailändern auf jene, die sich in den Bars finden ließen, was nicht sehr repräsentativ für die Bevölkerung ist. "Deshalb findest Du hier um die fünfzigtausend Mädchen, wie die Regierung einmal gesagt hat, die dringend einen Farang suchen, einen weißen Ausländer, und sogar bereit sind, mit Dir ins Bett zu gehen.
 
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Die bleiben die Nacht über und vielleicht auch am nächsten Tag und dafür nehmen sie nur fünfhundert Baht, das sind rundgerechnet zehn Euro und das ist schon fast gratis." Louis war weitgehend überzeugt, er verstand nur nicht: "Warum nehmen sie denn Geld dafür, wenn es freier Sex ist?" Gert wurde ärgerlich: "Weil sie sonst nichts zu essen haben, das ist doch wohl klar." Louis verstand immer noch nicht: "Sie verkaufen also Sex, weil sie sonst nichts zu essen haben. Aber warum nennt man das denn freier Sex, wenn die Frauen dazu gezwungen sind, weil sie sonst nichts zu essen haben?"

Es war wirklich schwierig mit Louis und Gert erklärte: "Das ist nicht so einfach. Schau ‘mal, alle Mädchen, die hier sind, sind arm und haben kein Geld. Aber da kommen Mädchen, weil ihnen der Sex Spaß macht und sie hoffen, dass sie dabei gut verdienen. Andere Mädchen kommen, weil sie ihre Eltern oder Kinder ernähren wollen oder müssen und nichts anderes tun können, nichts gelernt haben und nicht arbeiten können, wenn sie die Kinder zuhause haben, die finden sich mit dem Sex ab, weil sie damit Geld verdienen und dann kommen auch Mädchen, die hoffen, einen Farang ausnehmen und dabei reich werden zu können. Die Mädchen, die überhaupt keinen Sex akzeptieren, die kommen auch nicht hierher. Die Mädchen sind nicht alle gleich, Du musst selbst herausfinden, was sie wollen, wie Du sie empfindest, welche Verbindung Du zu ihnen hast, welche Gemeinsamkeit Du mit ihnen empfindest und wie Du mit ihnen zurechtkommst."

Aber auch hier protestierte Louis und meinte: "Ich will doch gar nichts herausfinden. Verstehst Du denn nicht? Du hast doch gesagt, hier gibt es freien Sex. Den suche ich, sonst nichts." Gert atmete tief ein und erklärte: "Es gibt keinen freien Sex. Wenn eine Frau bereit ist, mit Dir Sex zu haben, dann will sie immer eine Gegenleistung, angefangen von einer vernünftigen Leistung oder einem Eingehen auf sie beim Sex, bis hin zum Pelzmantel, einem Cabriolet oder der Ehe. Der Begriff ‘Freier Sex’ bezeichnet ursprünglich nur die Einstellung gegenüber Partnerwechsel, das heißt, dass Partner ihrem Partner sexuellen Umgang mit anderen Personen erlauben. Freier Sex bedeutet nicht, dass jemand sich so frei fühlt, mit irgendjemand Sex zu haben und es ist auch kein Werbeangebot von Hotels oder Reiseagenturen. Der Begriff wird manchmal für Partnerwechsel gebraucht und fälschlicherweise, wenn ein Junggeselle sagt, dass er bei einer Frau nicht zu bezahlen brauchte. Aber, was kümmerst Du Dich die ganze Zeit nur darum, einen passenden Begriff zu suchen. Willst Du hier Germanistik studieren, willst Du hübsche Mädchen und Sex suchen, oder bist Du vielleicht nur zu geizig, für eine Nacht zehn oder fünfzehn Euro zu bezahlen?"

Louis druckste und erklärte: "Du hast gesagt, dass sich die Frauen um Weisse reissen und dass man sie nur zu rufen braucht. Mich stört, dass ich dafür bezahlen soll, wenn sie sich doch um mich reißen. Ich verstehe das nicht." Gert war der Verzweiflung nahe: "Also gut, sie sind nicht hinter Dir her, sondern hinter Deinem Geld. Aber was soll’s. Geh’ doch ‘mal in Deutschland in eine Disco, zeig’ Deine Figur und Dein Gesicht, sag’ wie alt Du bist, halt’ zehn oder fünfzehn Euro hoch und frag’, welche Frau dafür mit Dir die Nacht im Bett verbringt. Dort bekommst Du Prügel, und hier geht praktisch jede Frau mit. Reicht Dir das nicht?"

Louis sah ein, dass er irgendwo Recht hatte. Sein Einzug als umworbener Star war also misslungen. Aber er konnte sich ja noch als reicher Farang umwerben lassen und machte sich nun frischen Mutes daran, nacheinander jene Frauen auszusuchen, die die meiste Ähnlichkeit mit seinen Traumschönheiten hatten und zeigte dabei deutlich, dass er bereits in die Wechseljahre gekommen war. Gert erhielt am nächsten Morgen regelmäßig einen genauen Bericht darüber, ob die jeweilige Frau ihm erklärte, dass sie anständig ist und gar nicht ins Bett will, sondern nur einen Farang sucht, der ihr aus Mitleid Geld schenkt, ob sie das Licht ausschaltete, sich wie ein Bügelbrett verhielt oder behauptete, Jungfrau zu sein und eine geplatzte Bauchdecke hatte. Er erhielt auch all morgendlich ausführliche Berichte über die Schönheit und das Verhalten der Frauen und man merkte Louis an, dass es ihm sehr wichtig war, mitzuteilen, dass er mit einer Frau im Bett gewesen war.
 

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Zu den Berichten gehörte aber nie eine Mitteilung über das Wesen der Frauen, über ihre Herkunft, ihr Leben, das, was sie wollten oder auch nur eine Andeutung, worüber sie miteinander gesprochen haben. Aber Louis zeigte sich gut beschäftigt und Gert brauchte sich nicht mehr viel um ihn zu kümmern, was er mit Erleichterung bemerkte. Sie trafen sich regelmäßig beim Frühstück, wo Louis über seine Abenteuer berichtete, sich vielleicht noch über eine Frau beschwerte, die besonders hübsch war und von ihm für die Nacht sieben- oder achthundert Baht verlangt hatte, worauf sie sich noch eine Zeitlang unterhielten und manchmal ein gemeinsames Treffen am Abend in einer Bar verabredeten, aber ansonsten gingen sie weitgehend ihre eigenen Wege.

Vier Tage vor Urlaubsende erschien Louis zum Frühstück mit strahlendem Gesicht und einer mandeläugigen Achtzehnjährigen im Arm, die viel von ihrer hellbraunen Haut sehen liess und sehr verführerisch lächelte. Nachdem er sie ausgiebig in den höchsten Tönen gelobt hatte, machte er eine kleine Pause, dann fragte er Gert: "Sag’ ‘mal, was braucht man eigentlich, wenn man so eine Frau nach Deutschland mitnehmen will?" Gert hatte gar kein gutes Gefühl, als er aufzählte: "Dazu brauchst Du die Frau, die mitgehen will, sehr viel Geld, ein sonniges Gemüt, unbegrenzten Optimismus, ein dickes Wörterbuch zur Verständigung, Viagra, einen Käfig oder eine Kette, damit sie nicht wegläuft und eine Pensionsberechtigung, um die Zeit zu haben, die man sich um sie kümmern muss." Doch Louis hörte nicht hin und schwärmte, wie sehr er Nok liebt, dass sie so gut zusammenpassen, dass sie so wunderschöne Augen hat, einen so sinnlichen Mund und eine berauschende Figur, bis er endlich erklärte, sie sei in Pattaya die einzige anständige, liebevolle, intelligente, verständnisvolle, hingebungsvolle, sparsame...

Gert verbarg sein Gesicht in den Händen und war dem Schluchzen nahe. Eine Aufklärung über Menschen, Zuneigung, Gemeinsamkeit, Partnerschaft, Verpflichtungen oder Verständnis hielt er in Louis derzeitigem Zustand für völlig ausgeschlossen und den Versuch für sinnlos und er bedauerte zutiefst, dass er seinen Jugendtraum, Affen zu dressieren, nie verwirklich hatte. Nun hatte er noch nicht einmal eine Grundausbildung und fühlte sich vollkommen unfähig, Louis ausgerechnet in seiner Brunftzeit zur Seite zu stehen.
 
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