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Laos - Ein Reisebericht

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Gaunerman

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Leider haben wir nur 14 Tage Zeit für dieses wunderschöne Land, aber die grandiosen Landschaften und die freundliche Art der Menschen gefällt uns sehr. Das nächste Mal bringen wir sicher viel mehr Zeit mit...

Den Kambodscha-Bericht findet ihr [DMLURL]http://www.worldsexguide.de/bb/showthread.php?t=8728[/DMLURL]
 
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Gaunerman

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Allgemeine Landeskunde

Die Demokratische Volksrepublik Laos ist 236.800 qkm groß, hat jedoch gerade einmal rund 5, 5 Millionen Einwohner. Diese teilen sich offiziell in 68 Volksgruppen auf. Staatsreligion ist der Buddhismus. Im Norden grenzt es an China, im Nordwesten an Myanmar, im Westen an Thailand, im Süden an Kambodscha und im Westen hat es eine 2100km lange Grenze zu Vietnam.

Die Hauptstadt des Landes ist Vientiane, die Landessprache Laotisch. Aber oft werden auch Englisch und Französisch gesprochen.

Berichte zu Laos - Ein Reisebericht im Freierforum
 
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Ottothai

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Ja, meine Lebensgefaehrtin ist Laotin und ich wuerde mal sagen die Laotinnen sind noch besser als wie die Thailaenderinnen heute.
Wenn ich mal Zeit habe kommt mein ueberarbeiteter Reisebericht.

Laos, eine Fahrt in die Vergangenheit. Ich liebe Laos, nicht nur die Frauen dort.

Otto
 
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Josef12

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@Gaunerman

Ich bin gespannt auf deinen Laos-Bericht, zumal ich selbst noch nicht dort war.

@OttoThai

Auch dein Laos-Bericht ist natürlich jederzeit gerne gesehen. Aber zunächst mal viel Spaß in Indien. Ich verfolge deinen Reisebericht aus Indien sehr gespannt.
 
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Gaunerman

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Reisewetter

Laos bietet ganzjährig Sommerwetter, hat durch den Monsun lediglich eine trockene Jahreszeit (von November bis Mai) und eine feuchte Jahreszeit (von Juni bis Oktober).

Durch die topografische Länge des Landes kann das Wetter regional aber stark unterschiedlich sein. Während es zur Regenzeit feucht-heiß ist, kann es in der kühleren Trockenzeit recht kalt werden, im Bergland fallen die Temperaturen dann Nachts bis in Gefrierpunktnähe. Somit sollte ein dicker Pulli durchaus mit in das Reisegepäck.
 
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Gaunerman

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Reisebericht

Endlich mal wieder mit dem Rucksack durch Asien, dieses Mal durch Laos und später noch durch Kambodscha.

Wir hatten uns vorab so viel vorgenommen für diese Reise, doch schon nach wenigen Tagen in Laos mussten wir unsere Pläne über den Haufen werfen. Denn möchte man ab von den "touristischen Hauptrouten", braucht man entweder unendlich viel Zeit oder ein eigenes Fahrzeug. - Wir hatten leider beides nicht -

Unsere Reise beginnt am Airport der Königsstadt Luang Prabang, in Zentral-Laos, angekommen mit einer kleinen Propeller-Maschine von Bangkok-Air (aus Bangkok).

Die Einreise verläuft hier zügig und problemlos. Das "Visa on arrival" wird gegen Zahlung von 30 US-Dollar schnell erteilt, fix noch ein paar Hände voll Kipp an der Bank besorgt und schon kann das Abenteuer Laos beginnen.

Luang Prabang, 1995 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, ist eine gemütliche und ruhige Stadt inmitten einer reizvollen Landschaft zwischen dem Mekong und dicht bewaldeten Bergen.
Auf der Ladefläche eines Autos geht es in ein paar Minuten hinein in die Stadt. Die Zimmersuche gestaltet sich hier mehr als einfach, denn ein Guesthouse steht neben dem anderen. Auch preislich liegen sie recht eng beieinander.

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Gaunerman

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Nachdem die Rucksäcke eine sichere Bleibe gefunden haben, beginnen wir den Urlaub mit leckerem laotischem Essen und Bier, und fallen kurz drauf um wie die Steine.
Dank unseres Zwischenstops in Dubai sind wir nun schon seid mehr als 48 Stunden ohne nennenswerten Schlaf auf den Beinen - es langt. Morgens sind wir um Jahre gealtert, die Matratze war steinhart und nebenan ist eine laute Baustelle. Wir packen und suchen uns eine bessere Bleibe.


Anschließend erkunden wir die Altstadt, die sich auf einer Halbinsel zwischen dem Mekong und dem Nam Khan befindet. Hier reiht sich ein Tempel an den Nächsten, und einer schöner wie der Andere. Wir sind begeistert, alles ist bequem zu Fuß zu erreichen und recht übersichtlich.

Entlang des Mekong gibt es einige Restaurants und in der Hauptstraße einige Tourveranstalter, Internet-Cafes und vieles mehr, so dass einem auch zwischen den Tempelbesuchen nicht wirklich langweilig wird.
Das alte Stadtzentrum ist zwar schon sehr touristisch, hat aber durchaus seinen Charme, denn auch hier finden sich immer wieder kleine Stände wo Erfrischungen wie grüne Mango mit Gewürzmischung oder Zuckerrohr angeboten werden. Und am Abend wird vor dem alten Königspalast ein netter Nachtmarkt aufgebaut, wo es dann allerhand Leckereien, aber auch Handarbeiten aller Art zu kaufen gibt. Die Laoten sind ein ruhiges und freundliches Volk, so dass man hier absolut in Ruhe bummeln und bei einem netten Plausch so einige Mitbringsel erhandeln kann.

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Gaunerman

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Der heilige Tempelberg Phou Si gehört unserer Meinung nach zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, die man keinesfalls verpassen darf.

Ein steiler Treppenpfad führt mit 328 Stufen auf den 150m hohen Hügel, durch dichtes Grün und knorrige Bäume. Von oben hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt und die Umgebung, ein toller Platz für den Sonnenuntergang . Im östlichen Bereich führt ein weiterer Treppenpfad wieder bergab, hin zu einem großen liegenden Buddha und einem angeblichen Fußabdruck von ihm. Die Treppe wird gesäumt von großen Nagas, die dem ganzen eine besondere Stimmung verleihen.

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Gaunerman

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Natürlich haben wir uns den halbtägigen Ausflug mit einem Boot zu dem Höhlentempel Pak Ou auch nicht entgehen lassen. Der Tempel selber ist nicht besonders spektakulär, doch es stehen und liegen tausende von Buddha-Statuen herum und sorgen für andächtige Stimmung. Aber allein die Bootsfahrt dorthin ist schön, abgesehen davon das es Morgens um 08:00 Uhr bei der Abfahrt noch nebelverhangen und arschkalt war.
Unterwegs wird an zwei kleinen Dörfern gehalten, in dem einen kann man sich die Papierherstellung per Hand anschauen, und in dem zweiten wird Laolao gebrannt. Ein klarer Reisschnaps, dem gerne Schlangen, Skorpione, Käfer und sonst noch was in die Flasche zugesetzt werden.

Pünktlich zum Mittag waren wir wieder zurück, leider sorgte unser unfähiger Bootsführer hier noch für einen blutigen Zwischenfall. Denn wie schon so oft in den Stunden vorher hat er auch beim Anlegen wieder das Boot nicht unter Kontrolle und rauscht viel zu hart auf das neben uns liegende Boot. Ein mitreisender Tourist aus unserer Gruppe versucht das Ganze mit seiner Hand abzubremsen, und trennt sich dabei zu einem Großteil die Handinnenfläche vom Knochen. Der Schock bei allen sitzt tief, zum Glück ist gleich ein Tuck Tuck zur Stelle, das ihn ins Krankenhaus fährt.

Hoffentlich wurde ihm dort anständig geholfen!

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Gaunerman

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Am Nachmittag lassen wir uns zum Tad Kuang Xi fahren, einem etwa 30m hohen Wasserfall außerhalb der Stadt.
Die Fahrt dorthin führt durch teils dichte Vegetation und an einigen Reisfeldern sowie kleinen Dörfern vorbei.

Die Wasserfälle erstrecken sich über viele verschiedene Becken, wunderschön idyllisch mit Bambus und dichtem Tropenbewuchs umgeben und mit blau-grünem Wasser gefüllt - Bilderbuchlandschaften. Alle paar Meter gibt´s was Neues zu entdecken, und immer wieder laden kleine klare Tümpel zum Baden ein. Hier lässt es sich locker länger aushalten.

Zum Sonnenuntergang geht´s leider wieder zurück, aber zwischendurch gab´s noch einen Halt in einem Hmong-Dorf. Wir wussten nicht so wirklich was wir von solch einem Besuch halten sollten, denn zusammen mit noch einer Minibus-Ladung voller Weißer bewaffnet mit Kameras ging´s hinein ins Dorf, manche lichteten gnadenlos alles ab was sich bewegte. Der ganze Rummel war eine Mischung zwischen Disneyland und Zoobesuch, nur war nicht ganz klar wer hier eigentlich wen bestaunt.....

Unseren ersten Besuch bei den Hmong hatten wir uns etwas sanfter und ruhiger gewünscht, aber was soll´s, man muss es nehmen wie es kommt. Beim Spaziergang durch die Ansammlung einfacher Strohhütten wurde uns erstmals richtig klar, dass wir in einem sehr armen Land zu Besuch sind (denn davon merkt man in Luang Prabang kaum etwas). Ein einfacher staubiger Erdweg führt durch das Dorf, überall versuchen Kinder und Frauen uns selbstgemachten Schmuck zu verkaufen, für die Kleinen ist das ein riesen Rummel.

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Gaunerman

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Am nächsten Morgen klingelt früh um kurz nach 05:00 Uhr der Wecker, wir wollen uns den Gang der Mönche anschauen. Aber das Aufstehen hätten wir uns sparen können, denn wir sind ´ne ganze Stunde zu früh dran, und noch dazu kommen wir gar nicht aus unserem Guesthouse heraus, alles abgesperrt, und drumherum eine hohe Mauer mit Stacheldraht - also wieder ab ins Bett.

Beim Frühstück machen wir uns an die weitere Routenplanung, da wir mittlerweile einigermaßen gut Bescheid wissen, wohin wir womit kommen, und was das alles so an Zeit benötigt. Egal wie wir es drehen und wenden, wir haben zu wenig Zeit. Schweren Herzens trennen wir uns von den Reiseplänen in den Norden, und auch der tiefe Süden fällt dem Rotstift zum Opfer.

Nach einigem hin und her können wir wenigstens noch zwei Flugtickets für den Tag besorgen, wenn unsere Visa ablaufen. Da geht´s dann mit Vietnam-Airlines von Vientiane nach Kambodscha weiter. Denn dafür haben wir uns bereits vor der Abreise Visa besorgt, und wollen sie nicht ungenutzt verfallen lassen.
Was man hier unbedingt mal probieren sollte, ist khai phaen, eine Spezialität von Luang Prabang. Das sind in Öl knusprig frittierte Flussalgenblätter, die man entweder als Vorspeise oder auch als Knabberei zum Bier genießt. Wir fanden sie echt lecker-exotisch.

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Gaunerman

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Den letzten Tag in Luang Prabang wollten wir noch einmal in der Natur verbringen. Dafür haben wir uns bei Tiger Trail eine Tagestour mit Wandern, Elefantenritt und Besuch des Tad Se Wasserfall gebucht. Wir haben Glück, denn wir machen die Tour ganz allein mit unserem Führer, einem netten kleinen Laoten.

Etwa 3, 5 Stunden wandern wir abwechselnd durch große Teakholz-Plantagen, urwüchsige Landschaften und dichte Bambushaine. Immer wieder haben wir tolle Aussichten auf bewaldete Hügel und die uns umgebenden hohen Karstberge. Einfach schön - Natur pur.

[DMLURL]http://www.bratmans-world.de/BilderLaos/Hmong%20Dorf%2014.jpg[/DMLURL]Irgendwann kommen wir an ein kleines Dorf, in das man nur über kleine und große Trampelpfade gelangt. Es gibt hier weder Strom noch fließend Wasser, es gibt nur einfache Hütten aus Stroh und Holz.
Keine Touristenhorden, und keine Kinderscharen die irgendwas von uns erwarten. Wir genießen es, setzen uns in den Schatten einer Hütte und beobachten das Dorfleben.
Wie Unterschiedlich dieses Land doch ist. Nur ca. 30km entfernt gibt´s alle Annehmlichkeiten der modernen Welt (inklusive Satelliten-TV und jede Menge dicker Geländewagen), und hier leben die Menschen noch unter einfachsten Bedingungen. Unser Führer erzählt uns einige interessante Dinge, währenddessen wir skeptisch beobachtet werden.

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Gaunerman

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Zum Mittag dann kommen wir am Tad Se Wasserfall an. Hier bleiben wir einige Zeit und erkunden den schönen Wasserfall, der eigentlich aus unzähligen Miniausgaben besteht. Alles ist umgeben von herrlicher Landschaft, mit dichtem Pflanzenbewuchs. Auch hier laden einige der Becken zum Baden ein, uns ist es aber so gerade mal warm genug, wir belassen es mit Füße reinhalten. Im oberen Bereich steht eine kleine Aussichtsterrasse, von wo wir mit leckeren Früchten und einer warmen Mahlzeit versorgt werden - besser geht´s doch kaum noch.


Nach der ausgiebigen Rast hier fahren wir auf dem nahe gelegenen Fluss mit einem kleinen Longtailboot wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Camp von Tiger Trails. Beim langsamen dahintuckern haben wir gute Möglichkeiten Fischer und Algensammler zu beobachten. Denn hier sind eine Menge Einheimischer im Fluss unterwegs, und sammeln die hier wachsenden Flussalgen ein. Diese werden dann gereinigt, getrocknet und zu dem leckeren khai phaen verarbeitet, das wir in Luang Prabang auch schon gegessen haben.

Den Nachmittag lassen wir dann mit einem ausgedehnten Elefantenritt quer durch den Fluss und die Umgebung ausklingen.

Am nächsten Morgen geht es endlich weiter, wir wollen mit dem öffentlichen Bus nach Phonsavan fahren. Am Busbahnhof der wie fast immer etwas außerhalb der Innenstadt liegt, geht es recht gemütlich zu - das kennen wir deutlich schlimmer. Das Gepäck kommt auf´s Dach, OK. Aber das der Typ da oben eine Kalaschnikow auf dem Rücken hat macht uns schon etwas stutzig. Pünktlich geht´s los, der Bus ist zum Glück recht bequem, auch für europäische lange Beine.

Der Typ mit der Kalaschnikow hockt auch mit im Bus, ist wohl eine Art Geleitschutz. Denn auf der Nationalstraße 13, die wir jetzt befahren werden, ist es immer wieder zu bewaffneten Überfällen gekommen. Diese sind zwar schon einige Zeit her, aber die ganze Sache wird immer noch sehr ernst genommen. Jedes Mal wenn der Bus auf der Strecke hält springt unser Bewaffneter auf und schaut nach dem Rechten.

Wir benötigen für die knapp 300 Kilometer ohne Panne 6, 5 Stunden. Die Landschaft ist fast durchweg bergig, selten gibt es mal eine Gerade, die Landschaft wandelt sich deutlich. Alles wird trockener, die tropischen Pflanzen weichen kargen freien Flächen mit vertrocknetem Gras und Nadelwäldern.

Sind heilfroh aus dem Bus zu kommen! Wem stundenlanges Achterbahnfahren gefällt der findet auch Busfahren in Laos toll. Nichts für zarte Gemüter, man wird durch all die Kurven stundenlang hin- und hergeworfen, und um einen herum kotzen die Einheimischen was geht...
Auch in Phonsavan liegt der Busbahnhof etwa 4km außerhalb des Ortszentrums, aber hier steht von fast jedem Guest House ein Schlepper, der einen kostenlos zu seiner Bleibe fährt. Wir fanden das prima, und waren so im Nu im Kong Keo Guest House.

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Gaunerman

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Schon im Garten wird einem klar, dass man sich nun in einer ehemals heiß umkämpften Region befindet. Wo andere eine Bar hineingebaut hätten, wurde hier allerlei Kriegsmüll ausgestellt, der in der Umgebung gefunden wurde. Und immer noch stellt dieses Zeugs eine unheimliche Bedrohung für die Bevölkerung dar, da davon immer noch genug im Boden liegt.


Phonsavan ist eine verschlafene Provinzhauptstadt, die eigentlich kaum was zu bieten hat. Zu unserer Überraschung treffen wir hier kaum andere Touristen, scheinbar haben wir die touristische Hauptroute verlassen. In unserem Guesthouse haben wir uns gleich mal eine Tour für den nächsten Tag gebucht, schließlich wollen wir was sehen von Land und Leuten. Und da wir hier scheinbar kein Moped mieten können, muss es eben so laufen.

Aber es war eine gute Entscheidung, denn mit Tou unserem Begleiter haben wir einen sehr guten Fang gemacht. Ein sehr sympathischer und lustiger junger Mann, der wie fast alle Laoten freundlich und offen, aber absolut unaufdringlich ist.
Unser erster Stop ist bei ein paar Bauern, wo er mit uns quer über die Felder stapft, um schließlich vor einem kleinen Mohnfeld stehen zu bleiben. Wir stehen mitten in einem Opiumfeld - was soll man dazu noch sagen? Kurz wird uns erklärt wie die Mohnpflanzen angeritzt und gemolken werden, und schon geht´s wieder weiter.

In einem kleinen Ort halten wir an einem der für hier typischen Geschäfte, nur das hier die Auslagen auf alten Fliegerbomben usw. liegen. Kaum das wir vor dem Laden stehen, kommt auch schon der Besitzer heraus - ein alter Laote, mit einem gewinnenden zahnlosen Lächeln. Schwups sind wir zum Tee eingeladen, und hocken zwischen Getränkekisten und alten Granaten an der Wand im Halbdunkel seines Geschäftes, und plaudern mit Händen, Füßen, ein paar Brocken Französisch und Tou als Dolmetscher.


Nur halb so viel Freundlichkeit und Herzlichkeit Fremden gegenüber würden wir uns für Daheim auch gerne wünschen. Auch unser nächster Stop hat etwas mit dem Krieg zu tun. Wir halten auf einem großen rotbraunen und kahlen Plateau, das immer wieder von tiefen Bombenkratern zerfurcht ist. Mal Große mal Kleine - erschreckend. Besonders da Laos angeblich nie der Krieg offiziell erklärt worden ist. Noch heute werden Monat für Monat Menschen, oft Kinder von nicht explodierten Bomben, Granaten und Minen verstümmelt oder getötet. Die international agierende Organisation MAG (siehe Internet-Info) ist zwar vor Ort und tut was sie kann, aber bei all den Tonnen an Munition die abgeworfen wurden, kann das Räumen noch viele Jahre dauern.

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Gaunerman

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Als nächstes fahren wir in Tou´s Heimatdorf, das ganz in der Nähe liegt. Er selber nennt es Bomb-Village, und warum wird einem schon nach den ersten paar Metern im Ort klar. Wohin man auch schaut, überall liegt Kriegsmüll herum. Die stählernen Hülsen nicht detonierter Bomben und zerbeulte Zusatztanks von Fliegern werden hier als Stützpfeiler für Häuser, als Zäune oder auch schlichtweg als Blumentöpfe oder gar zum Anbau von Zwiebeln hergenommen.

Auf uns wirkt dieses Dorf anfangs bedrückend und fremd mit all dem Kriegsmaterial, was offen herumliegt. Doch mittendrin toben Kinder ausgelassen, Schweine und Hühner laufen frei herum, die Laoten versuchen das Beste aus ihrer Vergangenheit zu machen. Trotz der offensichtlichen Armut hier lachen die Menschen viel und herzlich, Tou freut sich das es uns in seinem Dorf gefällt und erzählt und erklärt uns einiges. Im Haus seiner Eltern versorgen wir die Kinder um uns herum mit Luftballons, was für strahlende Gesichter sorgt, und knabbern dabei frische Erdnüsse und Zuckerrohr.

Nach dem Mittag fahren wir dann zusammen zu den Plain of Jars, oder auch Ebene der Tonkrüge. Was wie so oft eine absolut sinnlose Übersetzung ist, denn wir fanden dort nicht einen einzigen Tonkrug, dafür aber mehrere hundert Steinkrüge die weit verstreut im Gras liegen.

Kolossale Gefäße, zwischen 200 und 1000kg schwer, oft mannshoch, und bis heute weiß niemand wirklich wofür sie benutzt wurden oder gar woher sie stammen. Leider war auch diese historische Stätte in der Vergangenheit ein umkämpfter Kriegsschauplatz, so dass etwa die Hälfte der Steinkrüge bei US-Luftangriffen beschädigt wurden.

Aber auch Bodenkämpfe fanden hier statt, denn auf dem Hügel auf Site 1 kann man heute noch genau den Verlauf von Schützengräben erkennen, und überall sind rot-weiße Markierungen des Minenräumkommandos MAG angebracht. Denn die Sites sind immer noch nicht zu 100% von Minen befreit, und man sollte sich innerhalb der gekennzeichneten Pfade und Wege aufhalten.

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Gaunerman

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Laos während des Vietnamkrieges

Laos wurde zu dem am meisten bombardierten Land der Welt. Neun Jahre lang flogen US-Piloten 580 944 Einsätze, bei denen sie mehr Bomben abluden als im Zweiten Weltkrieg auf Deutschland und das von Deutschland besetzte Europa gefallen waren - insgesamt über 3 Mio. t Sprengstoff, statistisch gesehen für jeden der damals 3 Mio. Laoten eine Tonne.

Schätzungsweise 30% der Bomben sind nicht explodiert. Auch heute noch kommen in Laos und Kambodscha jeden Monat 50 - 60 Menschen durch Landminen und Blindgänger ums Leben, weitere 100 - 150 werden verletzt.
Obwohl in beiden Ländern Dutzende von Minenräum-Teams im Einsatz sind, würde es mit den angewandten Methoden und beim jetzigen Tempo mehrere hundert Jahre dauern, bis beide Länder minenfrei sind.​
 
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Gaunerman

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Nach einem weiteren Tag Zwangsaufenthalt im Ort wegen gesundheitlicher Probleme können wir uns wieder auf die Weiterreise begeben. Mit lautem indischen Hip-Hop geht´s zum Busbahnhof und von hier pünktlich um 07:15 Uhr mit dem großen Bus los gen Süden. Unser bewaffneter Begleitschutz ist auch wieder mit an Bord, ein schmächtiger Typ mit einer alten und für ihn viel zu großen Waffe vor´m Bauch. Leider ist alles dicht mit Wolken verhangen, arschkalt und schon nach den ersten Kurven kotzt die Erste.

Ab Kasi wird die Landschaft wunderschön, warum nur sitzen wir in einem Bus und können nicht immer wieder anhalten? Die trockene Landschaft ist wieder dichter tropischer Vegetation gewichen, dazwischen ragen immer wieder bizarre Felsmassive heraus - Bilderbuchlandschaften. In Vang Vieng angekommen begrüßen uns die Tuk Tuk Fahrer mit absoluten Fantasiepreisen, also laufen wir. Hier ist es deutlich heißer wie bisher, aber schon nach ein paar Minuten haben wir eine gute Bleibe für 4 US$ gefunden.

Wahnsinn, die Temperaturen steigen und die Preise fallen. In Luang Prabang hätte dieses Zimmer 10 US$ gekostet. Schnell rein in die kurzen Hosen und runter zum Fluss. Mit herrlicher Aussicht auf die Karstmassive gibt´s erst Mal Mittag, schöne Plätze gibt´s entlang des Ufers zu genüge.

Vang Vieng ist absolut touristisch. Überall stehen Guesthouses, Restaurants, Internetcafes und Tourveranstalter, aber trotzdem hat dieser Ort etwas. Ein sehr beliebter Treffpunkt für Backpacker aus der ganzen Welt, absolut entspannt und ein guter Platz zum Relaxen und den Urlaub genießen.
In der Umgebung gibt es einige Höhlen zu erkunden, und es werden allerhand Aktivitäten angeboten. Wir begnügten uns mit einer gemütlichen Radtour zu einer Höhle am Südrand des Ortes, und rauschten noch durch die Reisfelder auf der anderen Seite des Flusses.

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Gaunerman

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Einfach schön hier, kleine überdachte Holzterrassen direkt über dem Fluss laden zum Ausruhen und Füße in´s Wasser halten ein, überall gibt´s leckere Shakes und sonstige Erfrischungen, so dass wir die meiste Zeit mit nichts tun beschäftigt waren. Der Fluss lässt sich nach belieben auf kleinen und abenteuerlichen Brücken gegen eine kleine Gebühr überqueren.

Am Abend machten wir "im Namen der Medizin und Forschung" einen weiteren selbstlosen Versuch in Sachen Einnahme von Malarone (Malariaprophylaxe). Erst gab es einen üblen und sehr starken Pina Colada Cocktail, und kurz drauf die Malarone mit einem Schluck Wasser. Es schlug dermaßen ein, das ich die Nacht auf der Toilette verbrachte, und den nächsten Tag größtenteils irgendwo im Schatten liegend. Also Finger weg von dieser Kombination!

Leider läuft unser Visum für Laos in drei Tagen aus, deshalb trennen wir uns schweren Herzens von diesem idyllischen Fleckchen Erde und machen uns auf den Weg nach Vientiane.

Dieses Mal mit einem der VIP-Busse die man hier überall buchen kann. Einfach schrecklich, denn wie die Ölsardinen hocken wir dicht an dicht 3 Stunden lang in einem kleinen Bus, die Fenster lassen sich nicht richtig öffnen und die Klimaanlage funktioniert nicht wirklich gut. Dafür aber werden wir direkt im Zentrum am Mekong abgesetzt, und nicht an einem außerhalb liegenden Busbahnhof.
Wir stapfen erst mal los, eine Bleibe suchen. Aber das ist hier nicht ganz so einfach wie bisher. Entweder sind uns die Zimmer zu teuer oder aber es ist alles voll. Erst im 5. oder 6. Anlauf finden wir durch Zufall ein ganz ordentliches Zimmer durch jemanden der uns auf der Straße anspricht.

Vientiane wirkt auf uns recht ruhig, eher wie eine geschäftige Kleinstadt, aber nicht wie die Hauptstadt eines Landes. Wirklich was zu bieten hat die Stadt für uns nicht, außer Unmengen an Mücken. Selbst der Nachtmarkt am Mekong besteht nur aus Fressbuden, nix zum Bummeln und Shoppen.


Wir organisieren uns gleich eines der kleinen Mopeds die hier fast jeder fährt, um ein wenig mobil zu sein. Erst mal raus aus der Stadt, Richtung Freundschaftsbrücke, die Laos mit Thailand verbindet. Unterwegs kommen wir an ein paar sehr schönen Tempelanlagen vorbei, wo wirklich sehenswerte Buddhas sitzen. Wir halten uns immer grob am Mekong, und kaum ist man raus aus der Stadt, schon beginnen die Reisfelder um uns herum. Oft idyllisch von Bananenpalmen umrahmt, mit Großstadt hat das hier wirklich nichts zu tun.
Unser erster Stop ist am Kulturpark der Völker von Laos. Man kassiert am Eingang und Parkplatz zwar noch fleißig, aber innen ist alles kaputt und runtergewirtschaftet. Eine Frechheit das Ganze. An der Freundschaftsbrücke vorbei geht es nun zum Wat Xieng Khuan, auch Buddha-Park genannt.

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Gaunerman

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Etwa 25km südöstlich von Vientiane, am Ufer des Mekong findet man eine große Sammlung exotischer und seltsamer Beton-Figuren. Sie stammen aus der Hand eines buddhistischen Mönchs, und stellen Wesen aus der hinduistisch-buddhistischen Mythologie und der laotischen Sagenwelt dar.

Gleich hinter dem Eingang kann man durch das weit aufgerissene Maul eines Nyak-Wächterriesen in ein riesiges Betongebilde gelangen, in dessen Inneren allerhand weitere Figuren auf einen warten, und man über enge Treppen auf das Dach des Gebäudes gelangen kann. Von hier hat man eine gute Aussicht auf das Gelände, mit seiner Fülle an verschiedensten Figuren.

Am Abend probieren wir die Essenstände des Nachtmarkts direkt am Mekong aus, und müssen feststellen das man dort für recht wenig Geld sehr gut essen kann. Was man in Laos unbedingt auch ausprobieren sollte, ist der sticky rice (Klebereis). Der schmeckte uns besser wie der sonst überall übliche normale und lose Reis. Den Klebereis formt man mit den Fingern zu kleinen Kugel und tunkt ihn dann in die Soße - echt lecker und mal was anderes.

Nach dem Frühstück in einer der vielen kleinen Bäckereien düsen wir mit unserem Moped kreuz und quer durch die Stadt. Es ist zwar ordentlich was los auf den Straßen, aber wer den Irrsinn in München gewohnt ist, für den ist das hier recht entspannt. Richtige Verkehrsregeln scheint es nicht zu geben, uns macht es Spaß. Denn die meisten fahren gemütlich und nicht aggressiv.


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