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Magazin Oberhausen: Razzia im Rotlichtviertel

Tron

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Bei einer Razzia im Rotlichtviertel Flaßhofstraße kontrollierte die Polizei am Mittwochabend 117 Prostituierte und auch Freier in Oberhausen. Wer keine Aufenthaltsgenehmigung vorweisen konnte, wurde vorläufig verhaftet. Teilweise versuchten die Frauen, sich mit gefälschten Papieren auszuweisen.

Die Polizei ging am Mittwochabend mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften in das Rotlichtviertel an der Flaßhofstraße. Kontrolliert wurden 117 Prostituierte und auch die Freier. 14 Frauen nahm die Polizei vorläufig fest, weil sie keine gültigen Aufenthaltbescheinigungen vorweisen konnten. Teilweise versuchten die Frauen, sich mit gefälschten Papieren auszuweisen, teilte die Polizei mit. Zwei Personen, die vor den Beamten fliehen wollten, konnten festgehalten werden.

Berichte zu Oberhausen: Razzia im Rotlichtviertel im Freierforum

Ein absurdes Bild: Unter diesem leuchtenden Weihnachts-Deko-O auf dem Friedensplatz blinken in der Dunkelheit Blaulichter der Polizei. So viele Polizeiwagen - wie sie nur selten auf dem Platz warten - setzen sich gegen 20 Uhr in Bewegung, passieren das „O“. Der Startschuss für eine Razzia im Rotlichtviertel ist gefallen.

Kurz bevor die Polizei-Bullis die Flaßhofstraße erreichen, schalten sie das Licht aus. Unauffällig kreisen sie die Meile ein. „Wir besetzen alle neuralischen Punkte“, sagt Polizeisprecher Axel Deitermann. Niemand kommt mehr heraus aus dem Rotlichtbezirk, niemand mehr hinein.

So stehen verwirrte Männer vor der Verschränkung am leuchtend rot gestrichenen Haus des Viertel. Sondereinsatzkräfte der Polizei verwehren ihnen den Zutritt. Ein Mann sagt: „Mein Freund ist da drin, ich wollte ihn besuchen.“ Na klar, und die Erde ist eine Scheibe!

Viele Frauen sprechen kein Deutsch

Im roten Haus schließt eine Frau ein Fenster im ersten Stock und zieht ruppig den Vorhang zu. Ein Signal ihrer Gereiztheit. Auf der roten Meile selbst herrscht eine geradezu unheimliche Ruhe. SEK-Leute warten vor allen Hauseingängen. Viele der Fenster, in denen sich sonst die Frauen präsentieren, sind verwaist: Farbenprächtige menschenleere Szenerien. Das blaue Zimmer, die roten Zimmer. Lichtergirlanden. Die hohen Hocker, auf denen die Prostituierten mit ihren Reizen normalerweise potenzielle Kunden Reizen locken.

Aber es gibt auch die anderen Fenster, in denen sich äußerst hübsche junge Frauen drängen. Sie kichern, Sie quietschen, wenn Fotografen auftauchen. Eine Frau hebt übermütig ihren Rock hoch und zeigt ihr blankes Hinterteil. Nur, wenn man sie anspricht, reagieren die Frauen regelrecht schüchtern. Freundlich, aber auch ängstlich. Viele sprechen überhaupt kein Deutsch. Eine junge Rumänin, die mit ihren Kolleginnen gerade hinter den Scheiben eines der Fenster Sonnenblumenkerne knuspert, sagt: „Ich bin schon laaange hier.“ Auf Nachfrage spricht sie von zehn Monaten. Ob sie diesen Job lange machen wolle? „Neeiiin! Aber was sollen wir tun“, fragt sie, „zuhause haben wir kein Geld.“

Razzia verläuft friedlich

Auf die Frage wo sie hier wohnt, zeigt die Frau ins Haus: „Hier.“ Daheim sind die Frauen bitterarm, reich werden sie hier auch nicht. „Die Geschäfte liefen früher viel besser, die Mädchen haben es heute schwer“, sagt eine Oberhausenerin. Sie arbeitet seit 23 Jahren als Nachtfrau in dem Haus, vor dem sie nun wegen der Razzia in der Kälte bibbert. Ihr Job ist es, für die Mädchen Kaffee zu kochen, ihnen Getränke auszugeben oder die Zimmermieten zu kassieren. Sieben Tage die Woche macht die Nachtfrau das immer von 22 bis 6 Uhr. „Nach sieben Tagen Arbeit habe ich immer eine Woche frei.“ Nach der Razzia, weiß sie, wird diese Nacht Freier-Funkstille herrschen.

Während die Oberhausenerin geduldig draußen vor der Tür wartet, arbeitet im Innern der Häuser die Polizei. Neben den SEK-Leuten sind Mitarbeiter aller Kommissariate im Einsatz. Die Personalien von Frauen und Gästen werden überprüft. Wer keine Aufenthaltsgenehmigung hat, wird festgenommen. Eine junge Asiatin mit dem unglücklichsten Gesicht der Welt lässt sich von Polizisten in eine ungewisse Zukunft führen. Schritte hallen auf dunklem Kopfsteinpflaster. Der süße Duft von Aromaölen hängt in der kalten Nachtluft. Die Razzia verläuft friedlich. „Das Geschäft haben wir denen heute Nacht kaputt gemacht, sagt eine Polizistin, als sie mit Kollegen zu ihrem Fahrzeug zurückgeht. Sie dürfte Recht behalten.


WAZ, 21.11.2013

[DMLURL]http://www.derwesten.de/staedte/oberhausen/14-festnahmen-bei-razzia-im-oberhausener-rotlichtviertel-flasshofstrasse-id8689034.html[/DMLURL]
 
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