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Prostitution: Der "Vermieter" ist oft dabei

"Prostitution darf nur in Städten über 30 000 Einwohner ausgeübt werden. In Oberfranken also in Bamberg, Bayreuth, Hof und Coburg", erklärte ...

 

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Prostitution: Der "Vermieter" ist oft dabei

22 Sexarbeiterinnen ließen sich im vergangenen Jahr in Coburg beraten. Die meisten kommen aus Osteuropa. Zuhälter gibt es offiziell nicht mehr. Aber die Realität sieht oft anders aus.

Coburg - Einen tiefen Einblick in die Coburger Rotlichtszene hat der Arbeitskreis "Keine sexuelle Gewalt" bei seinem jüngsten Runden Tisch in der Polizeiinspektion Coburg gewährt. "Prostitution darf nur in Städten über 30 000 Einwohner ausgeübt werden. In Oberfranken also in Bamberg, Bayreuth, Hof und Coburg", erklärte Ursula Geiger vom Gesundheitsamt Coburg. Bereits seit 2002 regelt das Prostitutionsgesetz die käufliche Liebe in Deutschland. Mit der Neuauflage im vergangenen Jahr wurden Änderungen für die berufliche Ausübung geregelt. Prostituierte müssen unter anderem vor der Anmeldung ihrer Tätigkeit an einer gesundheitlichen Beratung teilnehmen und diese in regelmäßigen Abständen wiederholen. Zuständig sind die jeweiligen Gesundheitsämter.

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Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Aufklärung und Sensibilisierung bezüglich des Themas sexuelle Gewalt. Ziel ist es, verschiedene Anlauf- und Beratungsstellen sowie Privatpersonen, die mit dem Thema arbeiten, besser zu vernetzen. Der Arbeitskreis bietet Hilfe und Unterstützung für Betroffene, Prävention, Aufklärung, Erfahrungs- und Informationsaustausch und setzt sich für die Sensibilisierung von Fachkräften und Laien ein.

Ansprechpartner sind unter anderem das Diakonische Werk Coburg, das Gesundheitsamt oder das Katholische Pfarramt St. Augustin.



"Die Beratung ist kostenlos und vertraulich, allerdings muss für die Bescheinigung 35 Euro bezahlt werden. Ohne die darf keiner aus dem Gewerbe arbeiten", fasste Ellen Knoch vom Gesundheitsamt die Situation zusammen. Die meisten Frauen, die in Coburg ihrem Gewerbe nachgehen, kommen aus ehemaligen Ostblock-Ländern wie Rumänien, Bulgarien, Polen oder Tschechien. Zur besseren Verständigung stehen Dolmetscherinnen zur Verfügung. "Alleine 2017 haben wir 22 Sexarbeiterinnen im Alter von 21 bis 63 Jahren beraten. Manche davon arbeiten komplett selbstständig, bei einigen wartet während des Gesprächs der ‚Fahrer‘ oder ‚Vermieter‘ auf die Frauen", erzählte Ursula Geiger. Zuhälter gebe es offiziell nicht mehr, aber viele der Prostituierten kämen mit männlichen Begleitern zur Beratung. "Die Damen sehen aus wie ganz normale Frauen, aber ihre Begleiter treten manchmal schon wie im Film in Szene. Dauert ihnen das Gespräch zu lange, dann fragen sie auch mal nach. Wir beraten aber solange, bis alle Fragen geklärt sind", verriet sie. Viele der Frauen würden sich nur sehr wenig mit möglichen Geschlechtskrankheiten, Gesundheitsvorsorge oder Drogenmissbrauch auskennen.

Aus den Gesprächen mit den Prostituierten weiß Ursula Geiger, dass sich die meisten von ihnen zwischen einer und vier Wochen in Coburg aufhalten, um anschließend in eine andere Stadt weiterzuziehen. Es gebe aber auch Sexarbeiterinnen, die sich in erster Linie wegen teurer Luxusgüter prostituieren. "Da kommen auch mal Studentinnen, die das neben dem Studium machen, um sich den nächsten Luxusurlaub zu finanzieren", erzählte ihre Kollegin Ellen Knoch, die findet, dass Prostituierte eher wenig Nutzen durch das Prostituiertenschutzgesetz erfahren. Eine Beratung sollte ihrer Meinung nach freiwillig stattfinden.

Manfred Kuhnlein vom Kriminaldauerdienst der Kripo Coburg sieht das anders. Durch das Gesetz würden die Rechte von Prostituierten gestärkt werden. Auch die "Betreiber" könnten dadurch besser beleuchtet und die Damen einfacher über mögliche Hilfeleistungen und rechtliche Möglichkeiten informiert werden. Sechs "Etablissements" gebe es derzeit in Coburg, davon drei mit gewerblicher Zimmervermietung. Die Damen zahlen zwischen 300 und 450 Euro pro Woche für eine Unterkunft.

Einen Straßenstrich wie früher in der Bamberger Straße gebe es schon lange nicht mehr. Die meisten Prostituierten inserieren ihre Dienste im Internet. "Prostitution hat viele Gesichter", findet Kuhnlein. Er unterscheidet sehr genau zwischen Zwangsprostituierten und Sexarbeiterinnen, die ihrem Job aus freiem Antrieb nachgehen. Deshalb seien Kontrollen und die enge Zusammenarbeit mit kommunalen Behörden sehr wichtig.
 
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