Pforzheim. Auf das mit Menschenhandel und Zwangsprostitution verbundene Elend aufmerksam machen – das will der Soroptimist International Club (SI) Pforzheim Enzkreis mit dem Pforzheimer Frauenbündnis und der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Susanne Brückner.
Dazu werden in den nächsten Wochen rund 70 Plakate in der Stadt aufgehängt. Sie zeigen ein Frauenbein, an dem ein Preisschild hängt. Prostitution sei ein Milliardengeschäft geworden, sagt Jacqueline Roos. Die Präsidentin des SI-Clubs erklärt, der Markt werde bestimmt von organisierter Kriminalität, Zuhältern und Bordelbetreibern. Die Plakataktion solle eine Initialzündung geben, damit gegen das Gewerbe vorgegangen und den Frauen beim Ausstieg geholfen werde.
Ihr Anliegen wollen die Soroptimistinnen auch in die Politik, an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, tragen – und zwar mit einer Postkartenaktion. Und sie wollen informieren. In Form eines Vortrags, den Manfred Paulus am 25. Oktober im Kulturhaus Osterfeld halten wird. Ab 18 Uhr wird der pensionierte Kriminalhauptkommissar über die "Ware Mensch und das Rotlicht" reden.
Paulus sei "ein profunder Kenner der Szene", sagt Roos. Sie erklärt, der Pforzheimer SI-Club sei nicht allein: Zahlreiche weitere SI-Clubs in ganz Deutschland engagieren sich in der Kampagne.
Auch außerhalb der Kampagne sind in Pforzheim weitere Aktionen geplant. Zum Beispiel am 15. November ab 18 Uhr ein Filmabend im kommunalen Kino, der einen "ungeschönten Blick auf den Lebensalltag zweier Prostituierter" geben soll.