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Bangkok aus Sicht eines Greenhorns (1)
Freitag, 13.02.2004 / Relbot1
Vorwort:
Ich weiß, dass der folgende Bericht für alle Kenner der Bangkok-Szene wahrscheinlich kalter Kaffee ist, trotzdem das Ganze mal aus Sicht eines angegrauten Greenhorns, für den also bei unserem Hobby altersbedingt nicht mehr so die Masse sondern mehr der besondere Kick im Vordergrund steht.
Nach 6 Wochen Pattaya im Frühjahr, die mich zum erstenmal im Leben nach Thailand führten und die ich mir den wohl schönsten Kulturschock, den man erleben kann, verpassten, schloss sich der 90 Tage Aufenthalt meines Tirak in Deutschland an.
Trotz aller Glückseligkeit und perfekter Harmonie sprengte ich die süßen Fesseln und wollte erst noch einmal alleine dieses perfekte Dienstleistungsland aufsuchen. Also ist mein Tirak alleine nachhause geflogen und ich erst 2 Tage später (hoffentlich) unbemerkt hinterher.
Drei Monate Zeit mit eindeutigen Vorsätzen in Thailand
· Gelassenheit in jeder Situation
· Keine Hektik bei jeder Aktion
· Keine 40 kg Freigepäck bei der Rückreise
Anreise:
Austrian Airline Economy Class, in Wirklichkeit mit Tirolair von Stuttgart nach Wien, dann weiter mit Lauda Air von Wien nach Bangkok. Preis hin/rück ca. 650 Euro mit Umbuchungsmöglichkeit 180 Tage für 75 Euro.
Achtung Falle: Wer sich freut, mit 20 kg. Handgepäck in Stuttgart in den Flieger zu steigen, wird sich in Wien wundern. Beim Einsteigen wird das Handgepäck gewogen und alles über 8 kg !!!! incl. Dutyfree-Shop Ware ohne Gnade für den Transport als Normalgepäck kassiert. Natürlich nur die Schweineklassepassagiere. Nie wieder AUA im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe welche mit Tränen in den Augen in den Flieger steigen sehen, da sie wohl nicht nur kräftig löhnen mussten, sondern ihr Handgepäck auch noch mit dem normalen Gepäck weitergereist und hoffentlich vollständig beim rechtmäßigen Besitzer angekommen ist.
Ich hatte Dusel, da ich als bequemer Mensch erst mal versuche, mein Übergepäck im normalen Koffer unterzubringen und erst bei Mosern der Checkintante umschichte. Außerdem wüsste ich nicht, was man in Stuttgart oder Wien im Duty Free billiger kaufen könnte als in Thailand, ok, vielleicht Mozartkugeln. Also hatte ich nur das Notebook, die Digi-Cam und die Grundausstattung an wichtigen Vitaminen (C,L,V), sowie die durch größenbedingte Unterschiede notwendige Erstbereifung nah am Mann.
10 Stunden Nachtflug lagen vor mir und meinen Mitreisenden, die ja alle nette Menschen sein mögen, in Wirklichkeit aber alle Konkurrenten um potentiell verfügbare Restplätze zum einigermaßen bequemen Schlummern.
Tatsächlich blieben die beiden Plätze neben mir bis zum Schluss frei und ich linste den langen Gang nach vorne. Nur noch Flugbegleiterinnen zu sehen, die die Gepäckklappen zuhauten. Also triumphierend in die Runde geschaut, mit gut gespieltem mitfühlendem Ausdruck, Armstützen hochgeklappt und vom Gang- auf den Mittelplatz gewechselt.
In tiefer Zufriedenheit die Zeitung aufgeschlagen als auch eine tiefe Stimme sagte: "Sorry."
Scheiße, dachte ich, wo kommt der denn noch her, also nix mit bequem schlafen. Wenn es wenigstens eine tröstungsbedürftige hübsche Thai gewesen wäre, aber das Glück hat wohl nur Elicsan oder kommt nur im Film vor.
Der Film der dann für mich ablief, war einer der besonderen Art. Ich würde ihn mal zwischen Horror und Psychoterror einordnen. Der junge Mann, der wortlos den Fensterplatz enterte entpuppte sich als der größte Kotzbrocken, den ich jemals erleben durfte. Das was er die nächsten 10 Stunden Flug vollführte war kein normaler Raucherhusten, nein er kotzte sich regelrecht die Lunge aus dem Hals und verteilte sie an seine Umgebung. Am Anfang war ich ja noch besorgt (eigentlich mehr um mich), doch nachdem ich erfahren hatte, dass er vor dem Abflug binnen einer halben Stunde 10 Zigaretten inhaliert hatte um während der 10 Stunden Entzug genügend Blut im Nikotin zu haben, fiel zumindest mal SARS aus dem Diagnoseraster. So aber wurde mein Vorsatz Nr. 1 (Gelassenheit in jeder Situation) gleich auf die wohl härteste Probe gestellt und ich kam schlaflos im Land of Smile an.
Freitag, 13.02.2004 / Relbot1
Vorwort:
Ich weiß, dass der folgende Bericht für alle Kenner der Bangkok-Szene wahrscheinlich kalter Kaffee ist, trotzdem das Ganze mal aus Sicht eines angegrauten Greenhorns, für den also bei unserem Hobby altersbedingt nicht mehr so die Masse sondern mehr der besondere Kick im Vordergrund steht.
Nach 6 Wochen Pattaya im Frühjahr, die mich zum erstenmal im Leben nach Thailand führten und die ich mir den wohl schönsten Kulturschock, den man erleben kann, verpassten, schloss sich der 90 Tage Aufenthalt meines Tirak in Deutschland an.
Trotz aller Glückseligkeit und perfekter Harmonie sprengte ich die süßen Fesseln und wollte erst noch einmal alleine dieses perfekte Dienstleistungsland aufsuchen. Also ist mein Tirak alleine nachhause geflogen und ich erst 2 Tage später (hoffentlich) unbemerkt hinterher.
Drei Monate Zeit mit eindeutigen Vorsätzen in Thailand
· Gelassenheit in jeder Situation
· Keine Hektik bei jeder Aktion
· Keine 40 kg Freigepäck bei der Rückreise
Anreise:
Austrian Airline Economy Class, in Wirklichkeit mit Tirolair von Stuttgart nach Wien, dann weiter mit Lauda Air von Wien nach Bangkok. Preis hin/rück ca. 650 Euro mit Umbuchungsmöglichkeit 180 Tage für 75 Euro.
Achtung Falle: Wer sich freut, mit 20 kg. Handgepäck in Stuttgart in den Flieger zu steigen, wird sich in Wien wundern. Beim Einsteigen wird das Handgepäck gewogen und alles über 8 kg !!!! incl. Dutyfree-Shop Ware ohne Gnade für den Transport als Normalgepäck kassiert. Natürlich nur die Schweineklassepassagiere. Nie wieder AUA im wahrsten Sinne des Wortes. Ich habe welche mit Tränen in den Augen in den Flieger steigen sehen, da sie wohl nicht nur kräftig löhnen mussten, sondern ihr Handgepäck auch noch mit dem normalen Gepäck weitergereist und hoffentlich vollständig beim rechtmäßigen Besitzer angekommen ist.
Ich hatte Dusel, da ich als bequemer Mensch erst mal versuche, mein Übergepäck im normalen Koffer unterzubringen und erst bei Mosern der Checkintante umschichte. Außerdem wüsste ich nicht, was man in Stuttgart oder Wien im Duty Free billiger kaufen könnte als in Thailand, ok, vielleicht Mozartkugeln. Also hatte ich nur das Notebook, die Digi-Cam und die Grundausstattung an wichtigen Vitaminen (C,L,V), sowie die durch größenbedingte Unterschiede notwendige Erstbereifung nah am Mann.
10 Stunden Nachtflug lagen vor mir und meinen Mitreisenden, die ja alle nette Menschen sein mögen, in Wirklichkeit aber alle Konkurrenten um potentiell verfügbare Restplätze zum einigermaßen bequemen Schlummern.
Tatsächlich blieben die beiden Plätze neben mir bis zum Schluss frei und ich linste den langen Gang nach vorne. Nur noch Flugbegleiterinnen zu sehen, die die Gepäckklappen zuhauten. Also triumphierend in die Runde geschaut, mit gut gespieltem mitfühlendem Ausdruck, Armstützen hochgeklappt und vom Gang- auf den Mittelplatz gewechselt.
In tiefer Zufriedenheit die Zeitung aufgeschlagen als auch eine tiefe Stimme sagte: "Sorry."
Scheiße, dachte ich, wo kommt der denn noch her, also nix mit bequem schlafen. Wenn es wenigstens eine tröstungsbedürftige hübsche Thai gewesen wäre, aber das Glück hat wohl nur Elicsan oder kommt nur im Film vor.
Der Film der dann für mich ablief, war einer der besonderen Art. Ich würde ihn mal zwischen Horror und Psychoterror einordnen. Der junge Mann, der wortlos den Fensterplatz enterte entpuppte sich als der größte Kotzbrocken, den ich jemals erleben durfte. Das was er die nächsten 10 Stunden Flug vollführte war kein normaler Raucherhusten, nein er kotzte sich regelrecht die Lunge aus dem Hals und verteilte sie an seine Umgebung. Am Anfang war ich ja noch besorgt (eigentlich mehr um mich), doch nachdem ich erfahren hatte, dass er vor dem Abflug binnen einer halben Stunde 10 Zigaretten inhaliert hatte um während der 10 Stunden Entzug genügend Blut im Nikotin zu haben, fiel zumindest mal SARS aus dem Diagnoseraster. So aber wurde mein Vorsatz Nr. 1 (Gelassenheit in jeder Situation) gleich auf die wohl härteste Probe gestellt und ich kam schlaflos im Land of Smile an.