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Magazin Rumänien macht zu wenig gegen Menschenhandel

Tron

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1100 Opfer im Vorjahr - Verfahren dauern zu lange

Die US-Regierung kritisiert die mangelhafte Bekämpfung von Menschenhandel durch das EU-Mitglied Rumänien. Zwar seien beachtenswerte Bemühungen zur Verringerung des Phänomens erfolgt, einschließlich einschlägiger Kampagnen zur Bewusstseinssteigerung, doch seien diese oft ineffizient oder unvollständig geblieben, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des US-Außenministerium. Rumänien ist laut dem Bericht ein Quellen-, Transit- und Zielland für den illegalen Handel mit Männern, Frauen und Kindern, wobei Prostitution, Bettelei und Landwirtschaftsarbeit die häufigsten Formen der Ausbeutung darstellen.

Über 400 Personen wurden 2010 wegen Menschenhandels angeklagt, über 200 davon verurteilt. 145 erhielten Freiheitsstrafen mit tatsächlicher Vollstreckung. In Rumänien wird Menschenhandel ähnlich wie Vergewaltigung mit bis zu 25 Jahren Haft bestraft. Bezüglich der Opferbetreuung bemängelt der US-Bericht die Tatsache, dass für die einschlägigen NGOs keine Finanzierung gefunden werden konnte. 2010 wurden über 1100 Opfer identifiziert, 400 mehr als im Vorjahr. Rund die Hälfte erhielten eine Unterstützung, die meisten im Rahmen staatlicher Programme und nur 93 durch NGOs.

Statistiken fehlen

Allerdings fehlen genaue Statistiken über Verurteilungen und Höhe der Strafen sowie die Anzahl der Fälle von Arbeitsausbeutung. Weil zahlreiche Richter ein geringes Verständnis des Phänomens zeigen, werden Verfahren über lange Zeiträume hinweg verschleppt, einige gehen auf das Jahr 2005 zurück. Der Bericht erwähnt zudem die bekanntesten Menschenhandels-Fälle des vergangenen Jahres, darunter jener eines Polizeibeamten, der minderjährige Prostituierte rekrutierte. Unzureichendes Eingreifen der Behörden wird in einem Fall in Großbritannien beanstandet, bei dem Kinder zum Betteln gezwungen wurden, und bei dem die rumänische Polizei erst auf Aufforderung der britischen Kollegen aktiv wurde, obwohl ihr der Fall bekannt war. Auch im Fall der Verwicklung zweier wichtiger sozialdemokratischer Politiker in ein Prostitutionsnetzwerk gab es bisher keinen Prozess.

Das Dokument empfiehlt der rumänischen Regierung, künftig Opferbetreuungsprogramme zu finanzieren und effizientere Maßnahmen zur Identifizierung und zum Rechtsschutz der Opfer zu setzen. Auch müssten die Daten besser erfasst und veröffentlicht werden. Außerdem müssten die Strafverfahren gegen die Täter beschleunigt werden. Vorbeugend müsse die Regierung besonders anfällige Bevölkerungsgruppen identifizieren. Auch sollten entsprechende Schulungen der Richter diese dazu veranlassen, "Sensibilität für die Opfer zu zeigen"


der Standard, 28.06.2011

 
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