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Magazin Taiwan:Viele Festlandchinesinnen als Prostituierte

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Bodob

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Seit 1,5 Jahren nähern kommt es zu einer Annäherung der ehemals verfeindeten Länder China und Taiwan. Chinesen dürfen jetzt als Touristen auf die Insel Taiwan reisen. Die neue Freundschaft hat aber auch ihre Schattenseiten: Viele Festlandchinesinnen kommen als Prostituierte nach Taiwan.

Haarschneidesalons und Karaokebars
Es ist ein ziemlich herabgekommenes zweistöckiges Haus noch aus der Kolonialzeit, das zwischen den Hochhäusern im Stadtzentrum von Taipei, nur zwei Straßen vom Präsidentenpalast und den Ministerien entfernt, die moderne Zeit überlebt hat. Im oberen Stockwerk fehlen bereits die Fenster, üppiger Farn wuchert vom Dach herab. Unten, auf der Straßenseite, befindet sich ein Lokal. "Haarschneidesalon für Männer" nennt es sich, hinter den verklebten Auslagescheiben werden aber keinesfalls Haare geschnitten. Stattdessen gibt es Dienste von Frauen, die das angeblich älteste Gewerbe ausüben. Und das nicht nur in diesem Lokal. Vor allem die in Asien so beliebten Karaokebars sind oft nichts anderes als versteckte Bordelle.

Strafen gegen Frauen, Freier bleiben straffrei
Seit 11 Jahren gibt es ein Gesetz, das strenge Strafen für die Frauen vorsieht, ihre Freier haben hingegen mit keinen Sanktionen zu rechnen, erzählt Wang Hung-Ying von der Taipei Women Rescue Foundation: "Sie sperren die Frauen für drei Tage ins Gefängnis oder verhängen eine hohe Geldstrafe von bis zu 30 000 Taiwan-Dollar". Das sind umgerechnet fast 700 Euro - viel Geld für ein Land, in dem eine durchschnittliches Mittags- oder Abendessen nicht mehr als zwei Euro kostet. Wenn die Polizei aber sieht, dass die betroffenen Frauen wirklich in finanziellen Nöten stecken, dann geben sie sich schon mit ein paar Tausend Taiwan-Dollar zufrieden, sagt Wang Hung-Ying.

Geschäftsfrauen mit gefälschten Papieren
Das Prostitutions-Verbotsgesetz wird also nicht ganz so streng gehandhabt, über vieles wird einfach hinweggesehen oder einfach still toleriert. Die Frauen kommen nicht nur aus Taiwan, vor allem auch aus Vietnam und den Philippinen und in letzter Zeit immer mehr aus China. Waren es früher zumeist Scheinehen, geht das heute viel einfacher. Die Chinesinnen reisen als Geschäftsfrauen getarnt ein, die Papiere, die man für ein Geschäftsvisum braucht, sind in China gut gefälscht um rund 3.000 Euro zu haben.
Das und viel mehr lässt sich in Taiwan beispielsweise mit organisierten Hotelbesuchen bei zahlungskräftigen Männern leicht verdienen. Die Behörden sprechen von einer stark ansteigenden Zahl solcher illegalen Prostituierten vom Festland. Die neuen Reisefreiheiten machen es für die Behörden immer schwerer, die Sache in den Griff zu bekommen, heißt es aus dem zuständigen Innenministerium.

Fällt Verbot?
Bei der Regierung ist man sich beim Thema Liberalisierung der Prostitution nicht ganz einig und will öffentlich nicht gerne darüber sprechen. Vieles deutet aber darauf hin, dass das Verbot schon bald aufgehoben wird.

ORF.at, 23.10.2010

 
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