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Was ist Gonorrhoe?
Gonorrhoe (Tripper) gehört zu den sexuell übertragbare Krankheiten, die durch die Bakterien Neisseria gonorrhoeae, auch Gonokokken genannt, ausgelöst wird.
Die Anzahl der Tripper-Erkrankungen war einige Jahre rückläufig. Seit Mitte der 90er Jahre wird eine Zunahme von Erkrankungsfällen auch in Deutschland beobachtet. Dabei sind insbesondere jüngere Erwachsene beiden Geschlechts betroffen. Bis zum Jahr 2000 war Gonorrhoe eine meldepflichtige Erkrankung. Allerdings lag der geschätzte Anteil der nicht gemeldeten Fälle bei 80 bis 90 Prozent.
Früher war eine angeborene Gonorrhoe die wohl häufigste Ursache für die Erblindung von Kindern in der westlichen Welt. Um dies zu verhindern, wurde den Neugeborenen Silbernitrat in die Augen getropft.
Wie bekommt man Gonorrhoe?
Gonorrhoe wird in erster Linie durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die Bakterien sind sehr empfindlich gegenüber Kälte und Austrocknung. Zur Ansteckung ist daher ein direkter Kontakt bakterienhaltigen Sekretes mit Schleimhaut (Harnröhre, Muttermund, Enddarm, Rachen, Augenbindehaut) erforderlich. Mütter, die an Tripper erkrankt sind, können ihre Kinder während der Geburt anstecken. Besonders gefährdet sind:
Ungefähr die Hälfte aller infizierten Frauen haben keine Beschwerden. Bei den Männern sind nur etwa ein Viertel beschwerdefrei. Diese Menschen wissen auch nicht, dass sie eine ansteckende Krankheit haben, die sie weitergeben können.
Beschwerden bei Männern:
Die ersten Beschwerden sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen. Wenn es besonders schlimm ist, fühlt es sich so an, "als ob sich Glassplitter in der Harnröhre befänden".
Ausfluss aus der Harnröhre. Am Anfang ist der Ausfluss gering und schleimig, dann nimmt er sehr schnell zu und sieht gelblich cremig aus. Bei Analverkehr kann sich eine Entzündung im Enddarm entwickeln. Sie wird, wenn überhaupt, durch schleimig-eitrige Beimengungen im Stuhl bemerkt.
Beschwerden bei Frauen:
Bei Frauen können die Beschwerden in der Frühphase sehr mild sein, da sie Ausfluss und leichtes Brennen beim Wasserlassen nicht als etwas Ungewöhnliches ansehen. Möglicherweise kommt es zu übelriechendem Ausfluss aus der Scheide.
Manchmal kommt es zu einer aufsteigenden Entzündung der Gebärmutter, der Eileiter und Eierstöcke, die mit Fieber, Unterbauchbeschwerden, Ausfluss und einer Schmierblutung einhergehen kann.
Je nach Infektionsweg kann es auch zu eitrige Bindehautentzündung oder unspezifische Symptome im Hals/Rachen (Halsschmerzen, übler Geschmack) kommen.
Wird eine Gonorrhoe nicht behandelt, kann es zu ernsthaften Folgeerkrankungen kommen., Dazu zählen chronische Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane mit anhaltenden Schmerzen, Verklebungen der Eileiter oder Samenleiter mit Unfruchtbarkeit oder Gelenkentzündungen.
Wie stellt der Arzt die Diagnose Gonorrhoe?
Die Bakterien sind in dem aus der Harnröhre stammenden Eiter mikroskopisch nachweisbar. Mit Hilfe eines Abstrichs aus der Harnröhre, der Gebärmutter, dem Rachen oder dem After können Gonokokken nachgewiesen werden.
Wie wird Gonorrhoe behandelt?
In erster Linie ist es wichtig, dass sowohl Sie als auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin untersucht und behandelt werden. Zur Behandlung von Gonorrhoe werden Antibiotika verschrieben. Leider treten in den letzten Jahren häufiger Penicillin-resistente Gonokokken-Stämme aus Asien und Afrika auf.
Was können Sie selbst tun?
Praktizieren Sie Safer Sex, benutzen Sie Kondome.
Falls Sie den Verdacht haben, an Gonorrhoe erkrankt zu sein, wenden Sie sich umgehend an einen Arzt, der Sie und Ihren Partner beziehungsweise Ihre Partnerin untersucht und behandelt.
Bei der Behandlung durch einen Arzt ist es unabdingbar, den Partner beziehungsweise die Partnerin mitzubehandeln, auch wenn er oder sie keinerlei Beschwerden hat, um auf diese Weise den sogenannten Ping-Pong-Effekt zu umgehen.
Wie ist die Prognose?
Wird eine Gonorrhoe rechtzeitig behandelt, müssen Sie mit keinerlei Spätfolgen rechnen.
In sehr seltenen Fällen streut Gonorrhoe über die Blutbahn in den gesamten Körper. Hier spricht der Mediziner von einer Gonokokkensepsis. In diesem Fall kommt es zu Gelenkentzündungen, charakteristischen Hautausschlägen mit roten Pusteln, Fieber und Schüttelfrost.
In schweren Fällen folgen Gehirnhautentzündung und Herzmuskelentzündung.
Quellen
Robert Koch-Institut; Herold: Innere Medizin; Petersen: Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe
Gonorrhoe (Tripper) gehört zu den sexuell übertragbare Krankheiten, die durch die Bakterien Neisseria gonorrhoeae, auch Gonokokken genannt, ausgelöst wird.
Die Anzahl der Tripper-Erkrankungen war einige Jahre rückläufig. Seit Mitte der 90er Jahre wird eine Zunahme von Erkrankungsfällen auch in Deutschland beobachtet. Dabei sind insbesondere jüngere Erwachsene beiden Geschlechts betroffen. Bis zum Jahr 2000 war Gonorrhoe eine meldepflichtige Erkrankung. Allerdings lag der geschätzte Anteil der nicht gemeldeten Fälle bei 80 bis 90 Prozent.
Früher war eine angeborene Gonorrhoe die wohl häufigste Ursache für die Erblindung von Kindern in der westlichen Welt. Um dies zu verhindern, wurde den Neugeborenen Silbernitrat in die Augen getropft.
Wie bekommt man Gonorrhoe?
Gonorrhoe wird in erster Linie durch Geschlechtsverkehr übertragen. Die Bakterien sind sehr empfindlich gegenüber Kälte und Austrocknung. Zur Ansteckung ist daher ein direkter Kontakt bakterienhaltigen Sekretes mit Schleimhaut (Harnröhre, Muttermund, Enddarm, Rachen, Augenbindehaut) erforderlich. Mütter, die an Tripper erkrankt sind, können ihre Kinder während der Geburt anstecken. Besonders gefährdet sind:
- Personen mit häufig wechselnden Sexualpartnern
- Personen, die ungeschützten Sex haben. Tripper kann bei Vaginalverkehr, Oralverkehr und Analverkehr übertragen werden
Ungefähr die Hälfte aller infizierten Frauen haben keine Beschwerden. Bei den Männern sind nur etwa ein Viertel beschwerdefrei. Diese Menschen wissen auch nicht, dass sie eine ansteckende Krankheit haben, die sie weitergeben können.
Beschwerden bei Männern:
Die ersten Beschwerden sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen. Wenn es besonders schlimm ist, fühlt es sich so an, "als ob sich Glassplitter in der Harnröhre befänden".
Ausfluss aus der Harnröhre. Am Anfang ist der Ausfluss gering und schleimig, dann nimmt er sehr schnell zu und sieht gelblich cremig aus. Bei Analverkehr kann sich eine Entzündung im Enddarm entwickeln. Sie wird, wenn überhaupt, durch schleimig-eitrige Beimengungen im Stuhl bemerkt.
Beschwerden bei Frauen:
Bei Frauen können die Beschwerden in der Frühphase sehr mild sein, da sie Ausfluss und leichtes Brennen beim Wasserlassen nicht als etwas Ungewöhnliches ansehen. Möglicherweise kommt es zu übelriechendem Ausfluss aus der Scheide.
Manchmal kommt es zu einer aufsteigenden Entzündung der Gebärmutter, der Eileiter und Eierstöcke, die mit Fieber, Unterbauchbeschwerden, Ausfluss und einer Schmierblutung einhergehen kann.
Je nach Infektionsweg kann es auch zu eitrige Bindehautentzündung oder unspezifische Symptome im Hals/Rachen (Halsschmerzen, übler Geschmack) kommen.
Wird eine Gonorrhoe nicht behandelt, kann es zu ernsthaften Folgeerkrankungen kommen., Dazu zählen chronische Entzündungen der inneren Geschlechtsorgane mit anhaltenden Schmerzen, Verklebungen der Eileiter oder Samenleiter mit Unfruchtbarkeit oder Gelenkentzündungen.
Wie stellt der Arzt die Diagnose Gonorrhoe?
Die Bakterien sind in dem aus der Harnröhre stammenden Eiter mikroskopisch nachweisbar. Mit Hilfe eines Abstrichs aus der Harnröhre, der Gebärmutter, dem Rachen oder dem After können Gonokokken nachgewiesen werden.
Wie wird Gonorrhoe behandelt?
In erster Linie ist es wichtig, dass sowohl Sie als auch Ihr Partner oder Ihre Partnerin untersucht und behandelt werden. Zur Behandlung von Gonorrhoe werden Antibiotika verschrieben. Leider treten in den letzten Jahren häufiger Penicillin-resistente Gonokokken-Stämme aus Asien und Afrika auf.
Was können Sie selbst tun?
Praktizieren Sie Safer Sex, benutzen Sie Kondome.
Falls Sie den Verdacht haben, an Gonorrhoe erkrankt zu sein, wenden Sie sich umgehend an einen Arzt, der Sie und Ihren Partner beziehungsweise Ihre Partnerin untersucht und behandelt.
Bei der Behandlung durch einen Arzt ist es unabdingbar, den Partner beziehungsweise die Partnerin mitzubehandeln, auch wenn er oder sie keinerlei Beschwerden hat, um auf diese Weise den sogenannten Ping-Pong-Effekt zu umgehen.
Wie ist die Prognose?
Wird eine Gonorrhoe rechtzeitig behandelt, müssen Sie mit keinerlei Spätfolgen rechnen.
In sehr seltenen Fällen streut Gonorrhoe über die Blutbahn in den gesamten Körper. Hier spricht der Mediziner von einer Gonokokkensepsis. In diesem Fall kommt es zu Gelenkentzündungen, charakteristischen Hautausschlägen mit roten Pusteln, Fieber und Schüttelfrost.
In schweren Fällen folgen Gehirnhautentzündung und Herzmuskelentzündung.
Quellen
Robert Koch-Institut; Herold: Innere Medizin; Petersen: Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe