Moin zusammen,
da Mann ja auf Bonner Stadtgebiet in Sachen Saunaclubs nicht gerade gesegnet ist, habe ich dem neuen Schuppen in Alfter am gestrigen Mittwoch auch mal eine Chance gegeben. Bin gegen 17:00 Uhr dort aufgeschlagen und habe es bis etwa 21:00 Uhr ausgehalten.
Für die Ungeduldigen die Kurzversion: Ausbaufähig, aber auch ausbaubedürftig. Für die Roman-Liebhaber folgend die Extended Version:
Anfahrt: Ist mit Navi ziemlich unproblematisch. Der Club liegt im Industriegebiet zwischen Bau- und Supermärkten und hat einen eigenen - allerdings nicht besonders großen - Parkplatz. Parken am Straßenrand dürfte aber auch keine Knöllchen oder sonstigen Stress verursachen.
Einlass: Nach wie vor gilt bis 18:00 Uhr der reduzierte Eintrittspreis von 30,- Euro. Bezahlt wird an einer recht kleinen Theke, anschließend gibt es wie gewohnt Bademantel, Handtuch und stylische Schlappen. Wer mag, darf sich noch die Spielregeln von der freundlichen Empfangsdame anhören. Muss man aber nicht, weil die nicht großartig von anderen Locations abweichen.
Umkleide und Sanitärbereich: Alles ist naturgemäß noch recht neu und damit auch recht sauber. Spinde sind deutlich zu klein für diejenigen, die nicht beim Militär das Klamotten-Falten auf Schuhkartongröße gelernt haben. Verschließbar sind die übrigens mit einem kleinen Chip in einem Gummi-Armband, was ich persönlich im Vergleich zu den furchtbaren Stoffarmbändern recht angenehm finde. Duschen gibt es vier, und die sind endlich auch mal in Temperatur und Berieselungsdauer beliebig einstellbar. Offensichtlich gibt es allerdings ein Problem mit dem Wasserabfluss, denn ich wurde bei jedem Duschgang von einer freundlichen Servicekraft begleitet, die hinter mir den Wasserstau mit einem Gummi-Schieber in den wohl nicht ganz optimal platzierten Abfluss verfrachtet hat. Würde ich bei Gelegenheit mal von einem dienstbaren Geist aus dem SHK-Handwerk nachbessern lassen...
Location: Die Räumlichkeiten innen bestehen aus einem kleinen Bistrobereich mit knapp zehn kleinen Tischen, einem recht großen Bar- und Aufenthaltsbereich, dem ziemlich kleinen Pornokino und den nüchtern eingerichteten Verrichtungszimmern. Auch hier alles in neuem Zustand, wobei sich über Geschmack und Qualität trefflich streiten lässt. Gequalmt wird in einem überdachten Außenbereich, was die Nichtraucher sicher zu schätzen wissen. Die dürften es allerdings auch kennen, dass sich die Damen regelmäßig und gerne auch in Rudeln zum Rauchen verabschieden, sich ein großer Teil des sozialen Geschehens also neben Aschenbechern und gasbetriebenen Heizstrahlern abspielt. Insgesamt werde ich mit dem Ambiente nicht wirklich warm, es erinnert mich doch in Lautstärke und Beleuchtung zu sehr an eine schlecht gefüllte Dorf-Disco. Aber da es - das immerhin habe ich gestern gelernt - durchaus Männer gibt, die ungehemmt zu Helene Fischer das behaarte Tanzbein schwingen, gibt es offensichtlich Leute, die das mögen.
Sauna: Eine relativ kleine Sauna und ein Dampfbad habe ich mir nur von außen angeschaut. Gibt es also, und scheint auch zu funktionieren. Einen Jacuzzi oder dergleichen gibt es derzeit (noch) nicht, ist aber nach Auskunft des Thekenpersonals in Planung.
Essen, Trinken und so: Gefuttert wird im Buffet-Stil, eine große Auswahl gibt es dabei nicht. Das Essen ist schwer orientalisch angehaucht, was aber ja durchaus auch mal lecker sein kann. Qualität ist für einen Club nicht so schlecht, allerdings hapert es an der Temperatur. Frisch ist es jedenfalls, ständig gibt es kalten und (dann vermutlich noch) warmen Nachschub aus dem Küchenbereich. Anti-alkoholische Getränke sind im Eintrittspreis inbegriffen, aber natürlich kann man auch mit Unterstützung seines Chip-Armbandes die Sprituosen angreifen. War mir nicht nach, also keine Auskunft dazu.
Menschen: Yep, die gibt es hier auch, und zwar dreierlei. 1. Gäste - davon waren es im Laufe des frühen Abends vielleicht zehn, meist gesetzteren Alters und keineswegs unangenehme Zeitgenossen. 2. Damen - ihre Zahl schätze ich auf vielleicht fünfzehn, und durchaus mit optischen Reizen. Auch hier scheint die südosteuropäische Fraktion zu dominieren, was aber zumindest bei meinen Gesprächen nicht zu größeren Sprachproblemen geführt hat. Es scheint ein kategorisches Animierverbot zu gelten, denn wenn man nicht selbst die Initiative ergreift, passiert über Stunden erst mal gar nichts. Wenn der eine es angenehm findet, seine Ruhe zu haben, stört sich der andere, dass er nicht wenigstens hin und wieder mal angeplaudert wird. 3. Servicekräfte - es waren mindestens fünf Leute mit Theke, Putzen, Kochen etc. beschäftigt. Allesamt ausnehmend freundlich, wenn nicht gar charmant. Ganz eindeutig ein Pluspunkt für den Laden.
Preisgefüge: Grundsätzlich liegt der Eintritt bei 50,- Euro, bis 18:00 Uhr im Moment bei 30,- Euro. Dienstleistungen gehen bei 50,- Euro für die halbe Stunde los, und wie üblich kosten Extras halt extra.
Serviceniveau: Schwer zu sagen, ich persönlich habe bei meinem Besuch erst mal daneben gegriffen. Hatte das fragliche Vergnügen mit Isabella, die mich mit ihren weiblichen Rundungen gebannt hat. Nachdem das allerdings im krassen Widerspruch zu einem teeny-haften Getue stand, habe ich es mal bei einer halben Stunde "Vergnügen" belassen. Ich verbuche das mal als Mischung aus Fehlgriff und meinen überhöhten Idealvorstellungen und hüte mich ausdrücklich davor, das irgend jemandem zum Vorwurf zu machen. Insgesamt zeigten sich andere Gäste recht zufrieden mit ihren Zimmererlebnissen, und das sagt ja vielleicht mehr als nur ein einziges Erlebnis.
Fazit: Mir persönlich ist der Club insgesamt etwas zu klein und mit zu wenig Möglichkeiten zum Relaxen. Und insbesondere zu laut, zumindestens an Abenden mit DJ und Live-Musik. Pluspunkte gibt es für das ausgesprochen freundliche Servicepersonal, die Sauberkeit und mit Einschränkungen auch für das Essen. Das weibliche Line-Up ist grundsätzlich konkurrenzfähig mit anderen Clubs, die ich kenne, und der Rest ist eh eine Frage der Chemie zwischen Männlein und Weiblein. Natürlich gibt es da wohl noch jede Menge Fluktuation, aber die Anfänge sind erst mal erfolgsversprechend. Auf der anderen Seite ist es halt doch auch noch ein weiter Weg bis zu den größeren, weiblich und baulich gut ausgestatteten Clubs mit hohem Relax-Faktor in der Umgebung von Bonn. Grundsätzlich aber und insbesondere angesichts der klugen Entscheidung, den Eintrittspreis in der Anfangsphase erst mal niedrig zu halten, sehe ich keinen Grund, warum man sich nicht einfach mal selbst ein Bild machen sollte. Apropos Eintritt - habe beim Verabschieden auch noch eine Freikarte (na ja, gut, mit 10,- Euro Mindestverzehr, aber immerhin...) in die Hand gedrückt bekommen. Schönen Dank dafür.
Wünsche fröhliches Scouten in der neuen Location,
Krishna