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Ukraine

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Im folgenden Texte aus der alten WSG, die ich der Einfachheit mit meinem Account hier eingestellt habe.



Freitag, 06.02.2004 / Emil

Kertsch, "Hotel California", im Sommer 2003. In einem Zimmer in der 4. Etage. Neben mir liegt die Frau, mit der ich die Nacht verbrachte.

Ich küsse sie wach und sie fragt, mit noch kratziger Morgenstimme, nach Wasser. "Tut mir leid, ich hab nur Sprite. Tut`s das auch?" Lächelnd erklärt sie mir, dass es nicht ihre Kehle ist, der es nach Wasser dürstet, sondern ihr Körper. Mir wird schlagartig bewusst, dass ich mich in einer fremden Welt befinde, nicht einmal drei Flugstunden von zu Hause entfernt. Was einem Westeuropäer als selbstverständlich erscheint, wird hier zum Luxus.

Akuter Wassermangel, unwegsame Straßen, völlig heruntergekommene Hotels, total versiffte Plattenbausiedlungen, hohe Arbeitslosigkeit, Korruption, Prostitution, Bettelkinder und verwahrloste Straßenköter. Das sind Bilder aus Kertsch, die keine Webcam einfängt. Wer Luxusurlaub liebt, ist hier fehl am Platz und sollte die Finger davon lassen. Die Hafenstadt Kertsch am Schwarzen Meer war zu Sowjetzeiten militärisches Sperrgebiet. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion entwickelte sich der Tourismus langsam. Vor allem Russen und Ukrainer verbringen hier ihre Ferien. Deutsche Touristen verirren sich kaum hierher.

Da ist aber noch ein anderes Kertsch, mit freundlichen, hilfsbereiten Menschen, die stets ein Lächeln parat haben, wenn man ihre "Sprache" spricht. Ein Kertsch mit einer vorzüglichen Küche und bildhübschen, begehrenswerten jungen Frauen, die mit ihrer Anmut verzaubern und durch ihren Liebreiz bestechen. Nirgendwo kann man sie besser beobachten, als auf der Ulitsa Lenina. Sie dienst als Flaniermeile und wird von Büro- und Geschäftsgebäuden flankiert sowie von Restaurants umsäumt. Ein idealer Ort für Voyeure. Man könnte stundenlang hier sitzen und sich am Anblick schöner Frauen erfreuen.

In den Discos, Hotel- und Strandbars sollte jeder die richtige Begleitung für eine Nacht oder mehr finden. Vorausgesetzt er besitzt einige rudimentäre Russischkenntnisse oder hat einen guten Führer, denn mit Englisch oder Deutsch kommt man hier nicht weiter. Wer auf eigene Faust loszieht vergeudet wertvolle Zeit und Zeit ist Geld. Ohne die Vor-Ort Kenntnisse bzw. Hilfe von Freunden, hätte ich wohl etliche Tage meines Urlaubs mit Recherchen versäumt, um an mein Ziel zu kommen.
Gelegenheiten für ein heißes Date mit einer schönen Frau gibt es genug. Sei es die Disco Queen auf der Suche nach einem One-Night-Stand, die Hobbyhure, die tagsüber im Tante Emma Laden arbeitet oder die Professionelle aus einer der Hotel- bzw. Strandbars. Selbst auf der Straße kommt es vor, dass einem eine Telefonnummer zugesteckt wir, obwohl man nur mal nach dem Weg fragte. Männer sind hier Mangelware. Insofern übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich. Herz, was willst du mehr?

Wer ernste Absichten hegt und eine längerfristige Beziehung anstrebt, tut gut daran mehr Zeit einzuplanen, anstatt sich auf die Erstbeste zu konzentrieren. Wer auf das falsche Pferd setzt, hat sich den Urlaub auch schon verdorben. Danach herrscht nur noch Tristesse.
Kenner wissen: Hast tut selten gut. Weder am Ort der erotischen Tat, noch vorher, bei der Einfädelung des kommenden Genusses. Hinzu kommt, dass Kopf und Körper am Urlaubsbeginn noch mit der Akklimatisation beschäftigt sind. Die Sonne brennt, der Wodka dröhnt, alles zusammen ergibt eine nicht ungefährliche Beeinträchtigung der Sinne.
Anfänger, die gleich zu Beginn des Urlaubs bei den "Glanzlichtern" des anderen Geschlechts abblitzen, versuchen unter solchen Umständen panisch, sich wenigstens ein Zahnspangen-bewehrtes Mauerblümchen oder eine der stets anwesenden rüstigen Witwen zu sichern und erleben als Lohn der Angst dann 14 Tage, wenn nicht ein Leben lang, die Hölle.

Meine Favoritin war 19 Jahre jung und nicht gerade das, was man unter einer "easy going person" versteht. Schon als ich mich vorstellte, zeigte sie mir die kalte Schulter. Es war, als ob einem jemand mit abgewandtem Blick, die linke Hand reicht. Ihr rabenschwarzes Haar trägt sie im Wet-Gel-Look, streng nach hinten gekämmt und im Nacken zu einem Knoten bzw. Pferdeschwanz gebunden. Die Augenbrauen sind gezupft und mit einem schwarzen Eyebrow-Pencil nachgestrichen, was ihren langen, geschwungenen Wimpern und großen braunen Augen noch mehr Geltung verleiht. Sie präsentiert sich in nuttigem Outfit, ist sehr von sich eingenommen und gibt gerne den Ton an. Sie raucht die teuersten Zigaretten und verprasst an einem Tag mehr Geld, als die meisten ihrer Landsleute im Monat verdienen. Ständig nervt sie mit Geschenkwünschen, ob es sich nun um irgendwelchen Ramsch, Klamotten, Schuhe oder Schmuck handelt. Sie ist eine Prostitutka, wie sie im Buche steht. Sexuell gesehen war sie nahezu die Idealbesetzung. Sie reagiert unglaublich sensibel auf Berührungen, liebt es, wenn man ihre Brüste küsst und an ihren Nippeln saugt, lässt sich gerne fingern und vögelt sich die Seele aus dem Leib. Mit ihr habe ich die meiste Zeit meines Urlaubs verbracht. Zweimal habe ich sie vor die Tür gesetzt, weil sie mir zu zickig wurde. Doch wenn ich heute auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicke und aus der Erinnerung heraus Resümee ziehe, war sie definitiv der Fick des Jahres.

Horrido!
 

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Freitag, 06.02.2004 / Emil

Am zweiten Weihnachtsfeiertag besteige ich den Bus in Richtung Ukraine. Zwanzig Stunden Fahrt liegen vor mir, eingepfercht auf einem halben Quadratmeter.

Neben mir sitzt eine ukrainische Bubuschka, die aus dem Mund riecht wie ein Zigeuner aus der Hose.

Angefangen hat alles im Sommer 2003 in einem Ascher Nachtclub. Zusammen mit einem Freund irrte ich vergebens durch die Clubs zwischen Marienbad und Asch. Frustriert starteten wir zu nächtlicher Stunde einen letzten Versuch. Da stand sie plötzlich vor mir. Es war an ihrem zweiten Arbeitstag. Durch Alkohol enthemmt fiel sie mir um den Hals und tauschte wilde Zungenküsse mit mir aus, die mich süchtig machten.
Als sie nach Hause zurückkehrte beschloss ich, sie zu besuchen.

Bei meiner Ankunft wartet sie bereits zwei Stunden in der frostigen Kälte der ukrainischen Steppe. Ich werde für ein paar Tage bei ihrer Familie leben. In einem einsamen Dorf, weit außerhalb der Stadt.
Der Vater hat dort ein einfaches, aber gemütliches Heim errichtet. Man stellt mir das Wohnzimmer als Schlafstätte zur Verfügung. Meine Notdurft verrichte ich, wie alle andern auch, auf dem Plumpsklo im Hof, gleich hinter dem Hühnerstall, was mir anfangs ziemliche Probleme bereitete. Das Schlimmste war der Geruch und das Gefühl, dass einem aus der braunen Brühe irgendetwas in den A*** kriechen könnte.
Es scheint, als wäre die Zeit in diesem Kaff vor vielen Jahren stehengeblieben. Die Möbel erinnern mich an die Tage meiner Kindheit. Das Straßenbild ist geprägt von verwitterten Häusern, von Pferdefuhrwerken die ihre Lasten über unbefestigte Straßen von Ort zu Ort befördern, von alten rostigen Fahrrädern und Laternen, deren einzige Funktion nur noch darin besteht, von streunenden Hunden und betrunkenen Männern angepisst zu werden. Ein Ort, von dem viele junge Frauen sagen, er sei nur gut, um ihn zu verlassen.

Die Familie hatte es nicht immer leicht. A*** erzählt mir vom frühen Tod des geliebten Bruders und ihrer durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl verursachten Schilddrüsenerkrankung. Vom Arbeitsunfall des Vaters, der ihn noch zu Sowjetzeiten zum Krüppel werden ließ. Seitdem lebt die Familie von der geringen Rente des Vaters. Man versorgt sich weitgehend selbst mit Früchten, Gemüse, Eiern, Geflügel und Fleisch. Backt Brot im Ofen und brennt Wodka aus Zuckerrüben. Die täglichen Mahlzeiten bestehen im wesentlichen aus einfachen Kartoffel- und Nudelgerichten, verschiedenen Arten von Fleischklößchen und Butterbrot. Nein, man leidet keine Not. Es ist nicht die Armut, die viele ukrainische Frauen in die Prostitution treibt, sondern vielmehr Statussymbole wie das neueste Handy oder ein schicker Pelzmantel, die Finanzierung der Ausbildung oder einfach nur der Wunsch nach einem komfortableren Leben. Die Geschäfte sind voll von Konsumgütern und Luxusartikeln, die man sich nicht leisten kann. Doch die Menschen begehren, was sie sehen.

Auch ich begehre, was ich sehe. Allerdings bleibt mir der Schnabel vorerst trocken. Mamutschka achtet mit Argusaugen darauf, dass ich ihrer Tochter nicht zu nahe komme. Am vierten Tag flüchten wir ins Hotel unter dem Vorwand bei einer Freundin zu übernachten.
Immer häufiger brechen wir von zu Hause aus und verbringen die Nächte im Hotel. So auch am Silvesterabend. Nachdem wir den Jolkabaum geschmückt und einen alten Ded Moros aus Porzellan mit Aquarellfarben restauriert haben fahren wir ins Hotel, um zusammen mit Luda, einer Freundin von A*** den Jahreswechsel zu feiern.

Der Wodka fliest in Strömen und die Stimmung wird immer ausgelassener. Kurz nach Mitternacht gehe ich zur Toilette. Als ich zurückkomme, finde ich beide Mädchen eng umschlungen vor. A*** streichelt Luda´s prächtigen Brüste und beide küssen sich innig. Ich muss ziemlich verdutzt dagestanden sein beim Anblick des schamlosen Treibens. A*** nimmt mich bei der Hand, führt mich ins Schlafzimmer und öffnet den Gürtel meiner Hose. Dann tut sie das, was sie am Besten kann. Luda ist uns inzwischen ins Schlafzimmer gefolgt und greift in das Geschehen ein. Ich schließe die Augen und lasse die beiden widerstandslos gewähren. Es folgt ein Potpourri aus prickelnder Erotik und zügelloser Geilheit, wie ich es mir nie erträumt hätte. Die beiden scheinen dabei sehr gut aufeinander eingespielt zu sein. Erst nachdem ich mein gesamtes Feuerwerk abgeschossen habe schlafe ich ein, mit zwei jungen Frauen im Arm, von denen jede nicht einmal halb so alt ist wie ich. So möchte ich einmal sterben. S NOVIM GODOM ELJANO!

In der Ukraine herrscht der orthodoxe Glaube. Nach dem julianischen Kalender beginnt das eigentliche Weihnachtsfest erst am 7. Januar. Ein unserem Weihnachtsfest ähnliches Ereignis wird zum Jahresbeginn gefeiert, das Neujahrs- oder auch Jolkafest. In der Stadt erhellen bunte Lichterketten die Straßen. Die Menschen feiern im Lichterglanz das Neujahrsfest. Freunde und Verwandte treffen sich in den Bars im Zentrum der Stadt zum Festessen, trinken Tee und Wodka und sind fröhlich. Hartgesottene feiern im Freien, zelten und grillen in den verschneiten Wäldern.
Ich feiere zusammen mit A***, ihrer Schwester und drei Freundinnen in einer Tanzbar. Mein Blick schweift durch den Raum. Die kleine Tanzfläche ist übersät mit einem Dutzend Dewuschki. Alle sind solo. Doch lange kann ich mich an dem Anblick nicht erfreuen. Der Abend wird zum schwärzesten meines Aufenthalts. Bis zur fünften Flasche Wodka kann ich ganz gut mithalten, aber dann saufen mich die Dewuschki unter den Tisch. Während mich A*** im Taxi nach Hause und ins Bett bringt, bechern die Weiber munter weiter. Welche Schande. Asche auf mein Haupt!

Die letzte Nacht verbringe ich mit A*** wieder im Hotel. Zum letzten Mal werde ich ihren Atem auf meiner Haut spüren, zum letzten Mal ihren Duft einatmen. Zum letzten Mal werde ich mich an ihrem Körper wärmen.
Ich bin dankbar, dass sie mir Einblick in ihr bescheidenes Leben gewährte. Ich bin dankbar für die Herzlichkeit, mit der man mich aufgenommen hat und die Gastfreundschaft, die mir während meines Aufenthaltes zuteil wurde.

Horrido!
 
S

Scorpio

User
Welcome to the Hotel California

Horrido und Waidmannsheil an den Jägersmann und Verfasser dieser beiden Beiträge welche ich mit einer Verspätung von anderthalb Jahren nun gelesen habe und die mir das Herz aufgehen liessen. :)

Kertsch liegt wirklich "off the beaten track" - um nicht Arsch der Welt zu sagen - zwischen Schwarzem Meer und Asowschem Meer im Osten der Republik Krim. Wer reist da im Normalfall schon hin und erlebt dann auch noch sowas.

Aber besser daß ich erst jetzt diese beiden Berichte endeckt habe, möglicherweise wäre ich mittlerweile selbst bereits lost in УКРАЇНА wer weiss ... :confused:

Scorpio
 
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