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Magazin Ärger um Bordell-Plakate in NRW

Tron

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Leverkusen. Die Stadt weist einen Antrag auf Verhinderung der 100-Girls-Plakate zurück. sie habe bereits eine Strategie. Ein Verbot von Erotikwerbung sei juristisch bedenklich. Der Beschwerdeausschuss nimmt sich des Themas an.

Ein sogenannter Saunaclub aus Erkrath wirbt derzeit breit gestreut in der Region für sein Angebot von "100 Girls". Auch in Leverkusen hat der Erotik-Betrieb großräumig plakatiert. Vor allem über ein Plakat regt sich der Leverkusener Stefan Menge jetzt besonders auf: Es hängt in der Nähe der Bushaltestelle am Kreisverkehr Rennbaumstraße - und damit in unmittelbarer Nähe der Bushaltestelle, die von etlichen Opladener Schülern jeden Tag frequentiert wird: Das beklagt Stefan Menge als Vater einer neunjährigen Tochter, aber auch in seiner Funktion als Frauenarzt.

Berichte zu Ärger um Bordell-Plakate in NRW im Freierforum Er gebe regelmäßig Aufklärungsunterricht in den vierten Schulklassen. Wie Frauen aber auf den Plakaten des sogenannten Saunaclubs als Ware angepriesen würden, das sei unerträglich und jugendgefährdend, sagt Menge. "Der Saunaclub ist nichts anderes als ein Bordell. Und er wirbt ausgesprochen aggressiv", beklagt Menge. Auch habe einen ganzen Monat lang ein Lkw an der Autobahn zwischen Opladen und Köln mit einem dieser "100 Girls-Plakaten" gestanden, beobachtete der Leverkusener, der davon ausgeht, dass es sich bei den Werbetafeln in der Stadt um "wildes Plakatieren" handelt. "Oder hat die Stadt es schon nötig, auf solche Einnahmen zurückzugreifen? ", fragt er provokativ. Die Plakatierungen des Erotik-Betriebes in Erkrath zieht sich übrigens nicht nur durch das Rheinland. Auch in Norddeutschland hängen derzeit die 100-Girls-Plakate. Und der "Saunaclub" bietet sogar einen Bus-Service an, um die Kunden von weither nach Erkrath in den Erotik-Club zu fahren.

Anstoß an den Plakaten nimmt auch eine weitere Leverkusenerin, die jetzt einen Bürgerantrag an den Ausschuss für Anregungen und Beschwerden gestellt hat. Die Darstellung der Frauen seien entwürdigend. Und im Umfeld der Prostitution finde erwiesenermaßen Menschenhandel, körperliche, psychische und finanzielle Ausbeutung statt. Auch Bordelle, die sich über die Großplakate den Anstrich des Normalen gäben, seien keine Ausnahme. Die Bürgerin fordert die Stadtverwaltung auf, eine Strategie zur Verhinderung solcher Werbung zu entwickeln und sich dazu mit den entsprechenden Plakatunternehmen in Verbindung zu setzen.

Die Leverkusener Stadtverwaltung hält diesem Antrag aber entgegen, Sie gehe bereits strategisch gegen Bordellwerbung auf Plakaten vor. Die Firma Moplak sei für die öffentliche Plakatierung zuständig und prüfe ihre Werbeaufträge auf sittliche Aspekte, heißt es in der Stellungnahme der Stadt zu dem Bürgerantrag. Ein generelles Verbot sei rechtlich sehr bedenklich (wegen des Prostitutionsgesetzes von 2001). Danach habe sich das Verständnis in der Bevölkerung gewandelt. Prostitution werde nicht mehr schlechthin als sittenwidrig angesehen. Die Verwaltung gehe in drei Stufen vor: Sie prüfe die Plakate auch auf ihre Standorte hin. Wenn sie als rechtlich bedenklich eingestuft werden, fordere sie das Werbeunternehmen auf, die Plakate freiwillig zu entfernen. Sollte dies nicht geschehen, werde mit Bußgeldern nachgeholfen.


RP online, 09.06.2015



 
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Wilycoyote

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100 Girls

Wie kann ich mir den Laden denn vorstellen?
Da sitzen in einer Halle, so gross wie ein Flugzeughangar auf 50 Sofas die 100 Girls und warten auf die Freier, mit denen sie dann in ein dreistöckiges Hotel mit mindestens 50 Zimmer gehen?

Damit jede auf ein auskömmliches Tagessalär kommt braucht sie 8-10 Freier, was dann 800 bis 1.000 Gäste pro Tag bedeutet?

Das stelle ich mir aber mal so richtig gemütlich vor und hätte Angst mich auf dem Weg zur Dusche zu verlaufen.

Wenn ich Konkurrent von dem Laden wäre, würde ich die Girls mal in `ner ruhigen Stunde durchzählen und dann den Betreiber wegen irreführender Werbung gepfeffert abmahnen.

Munter bleiben, Wilycoyote
 

Balou1

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Wie kann ich mir den Laden denn vorstellen?
Da sitzen in einer Halle, so gross wie ein Flugzeughangar auf 50 Sofas die 100 Girls und warten auf die Freier, mit denen sie dann in ein dreistöckiges Hotel mit mindestens 50 Zimmer gehen?

Damit jede auf ein auskömmliches Tagessalär kommt braucht sie 8-10 Freier, was dann 800 bis 1.000 Gäste pro Tag bedeutet?

Das stelle ich mir aber mal so richtig gemütlich vor und hätte Angst mich auf dem Weg zur Dusche zu verlaufen.

Wenn ich Konkurrent von dem Laden wäre, würde ich die Girls mal in `ner ruhigen Stunde durchzählen und dann den Betreiber wegen irreführender Werbung gepfeffert abmahnen.

wieso? da steht doch nicht, dass die 100 alle gleichzeitig da sind! im golden time gehen bestimmt auch um die 100 girlies mehr oder weniger regelmäßig anschaffen.
 
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Scorpio

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Die Magnum-Werbung habe ich sogar schon an den grenznahen Autobahnabfahrten in Belgien gesehen.
Die standen dort aber nie besonders lange. :D

Scorpio
 
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Wilycoyote

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100 Girls

@Balou1
Das Plakat an sich enthält doch keine anstößigen Inhalte und ist als solches
sicherlich schwer zu verbieten.
Ich wäre aber irregeführt, wenn ich hinginge, meine Eintritt bezahle und es sind nur ein Bruchteil von den 100 angekündigten Schönheiten da.

Die Supermärkte werden doch auch laufend angegangen, weil in der Werbung die Computer ab Montag für kleinen Euro angeboten wird und ab 9:00h ausverkauft sind.

Munter bleiben, Wilycoyote
 

Tron

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Opladenerin kämpft gegen den Sexkauf

Leverkusen. Die Leverkusener Frauenbeauftragte und Bürgerinnen wollen durch eine Petition ein Verbot von Werbung für jedweden Sexkauf erwirken. Aktueller Anlass waren die zahlreichen "100-Girls-Plakate" eines Erkrather Bordells in Leverkusen.

Berichte zu Ärger um Bordell-Plakate in NRW im Freierforum

Der Kampf gegen die Bordellwerbung auf Großplakaten in Leverkusen geht weiter. Die Frauenbeauftragte der Stadt, Sabine Rusch-Witthohn, mobilisiert "ihre Kreise" jetzt zu einer Petition, die das Verbot solcher Werbung bezwecken soll. Nach dem Vorbild der Marburger Gleichstellungsstelle startet sie nun auch eine Informationskampagne.
Wie berichtet, hatten sich zunächst Bürger bei unserer Redaktion über die frauendiskriminierende Werbung für ein Erkrather Bordell auf sogenannten "100 Girls"-Plakaten unter anderem auch an einer Schulbushaltestelle beschwert. Den Antrag der Opladenerin Karina Alteweier auf Verbot solcher Bordellwerbung in der Stadt hatte der Beschwerdeausschuss abgelehnt. Gemeinsam mit der Frauenbeauftragten will die Bürgerin, die ebenfalls bereits Unterstützer gefunden hat, dennoch weiter gegen jedwede Bordellwerbung in Leverkusen kämpfen.

Die Frauenbeauftragte der Stadt hat mittlerweile den Petitionstext aus Marburg angefordert, um ihn auf Leverkusen zu übertragen. In Marburg hat sich sogar eine Bürgerinitiative gegen Bordellwerbung gegründet, die das Ziel hat, 50 000 Unterschriften für die Petition zu sammeln. Die sollen an die Bundeskanzlerin, das Bundesjustiz- und das Bundesfamilienministerium geschickt werden. Analog zur Marburger Initiative wollen auch die Leverkusener Frauen die Konsequenzen der Gesetzesform zur Prostitution aufzeigen.

Aktueller Anlass dazu sind die "100-Girls-Plakate". Mit der Reform des Prostitutionsgesetzes werde Deutschland auch in Zukunft ein Eldorado für Frauenhändler und ein Einreiseland für Sextouristen bleiben. Deshalb fordern Frauenverbände eine grundlegende Neuausrichtung des Prostitutionsgesetzes. Karina Alteweier kämpft schon seit fünf Jahren gegen Bordellwerbung in Leverkusen und wird nicht müde, dies auch weiterhin zu tun. Sie wünscht sich allerdings, nicht jedes Mal wieder bei der Stadt gegen die Bordellplakate Einspruch einlegen zu müssen, sondern zu einem dauerhaften Verbot zu gelangen.

Mit ihrem Kampf gegen den Sexkauf hat es die Opladenerin übrigens jetzt auch in die Frauenzeitschrift "Emma" geschafft, die online ein Interview mit Karina Alteweier veröffentlicht hat.

Darin hat sie, wie auch gegenüber unserer Redaktion, ihrer Enttäuschung über den Leverkusener Beschwerdeausschuss Ausdruck verliehen. Der hatte ihr Anliegen, wie berichtet, nicht einmal besprochen, sondern direkt mit der Begründung abgewiesen, die Stadt habe keine juristische Handhabe für ein generelles Verbot von Bordellwerbung.

Dies hatte Karina Alteweier vor den Mitgliedern des Beschwerdeausschuss' erfolglos zu entkräften versucht. Ihr Hinweis auf die Ordnungswidrigkeiten-Paragrafen 119 und 120 wurde nicht beachtet. Nun soll die Petition an höherer Stelle für Gehör sorgen - eben bei Bundeskanzlerin Angela Merkel.


RP online, 23.06.2015



 

Tron

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Sex-Werbung hat auf den Straßen nichts zu suchen

Düsseldorf. Seit Monaten sorgt eine auffällige Bordell-Werbung auf Anhängern in NRW für Ärger. Doch solche Werbung hat auf den Straßen nichts zu suchen, denn letztendlich verstößt auch sie gegen die guten Sitten.

Berichte zu Ärger um Bordell-Plakate in NRW im Freierforum In unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft wird käuflicher Sex gern als normale Dienstleistung dargestellt. Deshalb soll dort alles erlaubt sein, was für einen normalen Geschäftsbetrieb notwendig ist – etwa Werbung im öffentlichen Raum. Schließlich gebe es auch Eros-Center, sichere Bezahlsysteme in Bordellen und gesundheitliche Auflagen für die Prostituierten. Ganz in diesem Sinne stellen Betreiber von Bordellen in jüngster Zeit vermehrt Werbeplakate an die Straßen.

Da sie dafür von den öffentlichen Ämtern offiziell so gut wie nie eine Sondernutzungserlaubnis erhalten, sind sie äußerst kreativ beim Aufstellen der Werbung. Lieferwagen mit Anhänger werden bald da und bald dort aufgestellt, fast immer an befahrenen Ausfallstraßen oder Autobahnraststätten, und sind äußerst schwer von den Ordnungsbehörden zu erfassen.

Die Alternative wäre, die Plakate einfach zu erlauben. Doch so sehr ein Verbot des ältesten Gewerbes aus grundsätzlichen und praktischen Gründen abzulehnen ist, muss man es nicht künstlich fördern. Und die Erlaubnis zur Werbung gehört dazu. Der Verkehrsminister mag knappe Parkplätze als Gründe für die Beseitigung der Erotik-Werbung auf Straßen nennen. Tatsächlich geht es aber darum, ob man so etwas grundsätzlich akzeptiert. Und da sprechen gewichtige Gründe dagegen. Sex-Werbung auf Straßen wendet sich grundsätzlich an alle – auch an Jugendliche und Kinder, für die solche Plakate eine Zumutung sind.

Sodann ist käuflicher Sex keine Dienstleistung wie jede andere. In diesem Gewerbe gibt es oft Zwang, Menschenhandel, Ausbeutung und Kriminalität. Für Beteiligte ist oft nicht zu durchschauen, ob es sich um ein freies Geschäft oder um Zwangsprostitution handelt. Und selbst wenn die Frauen (oder auch Männer) aus freien Stücken Sex als Dienstleistung verkaufen, ist eine diskretere Form der Werbung angebracht als für alle sichtbare Plakate. Es geht deshalb auch darum, im öffentlichen Raum nicht alles zuzulassen, was grundsätzlich erlaubt ist. Und Werbung für Sex-Dienste gehört dazu.

Politiker sollten sich deshalb nicht hinter der Straßenverkehrsordnung verstecken, wenn es um Dinge wie die guten Sitten geht. Man muss nicht verklemmt sein, um Sex-Werbung auf Straßen abzulehnen. Deshalb sind die Ordnungsbehörden gut beraten, wenn sie sich bei der Ablehnung solcher Plakate darauf berufen. Schließlich sind auch exhibitionistisches Verhalten oder Geschlechtsverkehr in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. Denn das verstößt eindeutig gegen die guten Sitten. Letztendlich gehört aber auch die Sex-Werbung auf Straßen in diese Kategorie.


RP online, 11.08.2015



 
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Mitanu

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Ausnutzung Prostitution für Wahlkampf

Wahlkampf und Prostitution

... wieder mal wird eine "altbekannte Sau" zum medialen Mißbrauch und populistischen Wahlkampf (Bürgermeisterwahl am 13.09.) "durchs Dorf getrieben."

Berichte zu Ärger um Bordell-Plakate in NRW im Freierforum
 
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Danisch Armee
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... "dieser sogenannten Saunaclubs" - hat der sogenannte Bürgermeister in der sogenannten Zeitung schreiben lassen. Aha.

Ob man diese Werbung nun mag oder nicht oder sie verbieten sollte oder nicht - es ist schon recht seltsam wie man unseren Kindern schon im Kindergarten Sex nahe bringt und sich dann an solchen Plakaten stört.

Ich höre gerade mal wieder "Schöne neue Welt" und staune erneut über die vielen Parallelen zur heutigen Entwicklung.
 
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Tobiknos

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[...]Ob man diese Werbung nun mag oder nicht oder sie verbieten sollte oder nicht - es ist schon recht seltsam wie man unseren Kindern schon im Kindergarten Sex nahe bringt und sich dann an solchen Plakaten stört.[...]

Zwar bin ich auch Deiner Meinung, dass ein Verbot dieser Plakatwerbung ziemlich scheinheilig ist.

Aber ein Verbot der Werbung für Prostitution auf der einen Seite mit Sexualaufklärung auf der anderen Seite in Bezug zu bringen halte ich für falsch.

Ich habe zugegebenermassen nicht wirklich Ahnung davon, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, Kindern zu erklären, was "Sex" ist und wie man das macht ... mit drei Jahren ist es aber wohl definitiv zu früh, und mit 18 definitiv zu spät ...

Zudem kommt es ja wohl auch darauf an, wann man was erklärt - und warum sollte man nicht im Kindergarten schon mit der reinen Biologie anfangen? Wir alle wissen, dass dies die Grundlagen sind, aber für "Sex" braucht es da doch dann noch mehr - und ich glaube, dieses "mehr" bekommen die Kids im Kindergarten wohl doch noch nicht nahe gebracht.
 

Tron

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Ärger um Rotlicht-Werbung vor Schulen

Langenfeld. In Langenfeld wirbt ein Bordell mit Großplakaten. Nach Protest von Eltern und Schulleitern wird eines jetzt entfernt.

Berichte zu Ärger um Bordell-Plakate in NRW im Freierforum
Große Werbeplakate für ein Tönisvorster Bordell erzürnen zurzeit Langenfelder Eltern wie Manfred Schulte. Der Rechtsanwalt und SPD-Kreistagsabgeordnete empfindet es als besonders verwerflich, "dass sie in Langenfeld in unmittelbarer Nähe von Schulen und Kindergärten zu sehen sind". Tatsächlich blicken Kinder und Jugendliche an der Fröbelstraße direkt auf eine fast zehn Quadratmeter große Reklamewand mit dem Porträt einer Blondine und der Bordelladresse, wenn sie ihr Fahrrad auf dem Stellplatz der Johann-Gutenberg-Realschule anketten.

Empört äußerten sich auf Anfrage die beiden Schulleiter. "Das ist doch ein Unding", meint Gudula Oster, die an der auslaufenden Realschule kommissarisch die Geschäfte führt. "Sexismus ist ohnehin ein gesellschaftliches Problem. Da finde ich solch eine Bordellwerbung ausgerechnet vor einer Schule schon sehr bedenklich."

Rolf Schlierkamp von der benachbarten katholischen Felix-Metzmacher-Hauptschule pflichtet ihr bei. "Wegen der Bauarbeiten für die neue Gesamtschule laufen unsere Kinder und Jugendlichen jetzt dort lang. Bordellreklame direkt am Schuleingang - das geht einfach nicht! " Schlierkamp will nach eigenen Worten im Rathaus einen Vorstoß unternehmen, dass das Großplakat entfernt wird. Dass dies geschieht, hofft auch Realschulleiterin Oster.

"So einfach ist das nicht", sagte indes Rechts- und Ordnungsamtsleiter Christian Benzrath auf Anfrage. "Grundsätzlich haben wir seitens der Stadt keinen Einfluss darauf, was plakatiert werden darf. Schon gar nicht, wenn die Werbetafeln auf privaten Grundstücken stehen." Sofern die Plakatmotive nicht rechtswidrig oder etwa durch die Nennung von Preisen grob anstößig seien, gebe es für die Ordnungsbehörde keine Handhabe.

Die Plakatwerbung für das Tönisvorster Bordell lasse sich somit nicht verbieten. "Mit dem 2002 in Deutschland verabschiedeten Prostitutionsgesetz sollte dieses Gewerbe ausdrücklich aus der Illegalität geholt werden." Deswegen sei den ausgewiesenen Bordellbetrieben Reklame dieser Art erlaubt. "Ein zuvor geltendes Werbeverbot für sexuelle Dienstleistungen wurde nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs gelockert." Allerdings kündigte Benzrath mit Blick auf die von den Schulleitern erhobenen Bedenken an, das Großplakat an der Fröbelstraße unter jugendschutzrechtlichen Gesichtspunkten noch einmal prüfen zu lassen.

Doch das wird wohl nicht mehr nötig sein: Auf Anfrage unserer Redaktion bei der für die Reklamewände zuständigen Firma awk versprach deren Mitarbeiterin Stefanie Probstfeld, das Plakat an der Fröbelstraße entfernen zu lassen. "Das war ein Versehen. Wir sind bei diesem Thema durchaus sensibel und haben deshalb in der Nähe von Schulen und Kindergärten entsprechende Sperrvermerke. In diesem Fall fehlte er, aber das ändern wir jetzt." Doch an anderer Stelle im Stadtgebiet bleibe diese Bordellwerbung bestehen. Im Frühsommer hatte ein so genannter Saunaclub aus Erkrath auf ähnliche Weise ("100 Girls") in der ganzen Region plakatiert.


RP online, 15.09.2015



 

Tron

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Viele Neusser sind enttäuscht: Bordell-Werbung bleibt doch

Neuss. Es war eine Nachricht, die viele Stadt-Kurier-Leser freute: Die SPD errang einen Teilerfolg zur Abschaffung von Bordellplakaten. Den endgültigen Beschluss dazu verhinderten CDU, Grüne und FDP jetzt im Beteiligungsausschuss. Und viele Neusser fragen sich: Warum?

Eine Antwort dazu gibt es vorerst nicht. CDU-Fraktionschefin Helga Koenemann macht deutlich, dass sie sich aus formalen Gründen nicht äußern will. "Zum nicht-öffentlichen Teil der Sitzung kann ich nichts sagen", so Koenemann. Sobald die Formalia abgeklärt sind, soll ein Statement folgen. Dem Stadt-Kurier liegen Informationen zu den Wortbeiträgen vor.

Demnach sollen Gegner der Bordell-Plakatabschaffung, geäußert haben, dass bei der Werbung nichts dabei sei. Das sieht die SPD anders.

"Diese Werbung trägt dazu bei, dass Prostitution sowie der Besuch von Bordellen zunehmend als normal betrachtet wird, was es aber nicht werden darf", heißt es in dem erfolgreichen Antrag der SPD. Die Legalisierung der Prostitution sei nicht erfolgt, um "die öffentliche Akzeptanz der Prostitution zu fördern, sondern um die Rechte der Prostituierten zu stärken", so der SPD-Anwalt Dr. Hanisch in einem internen Papier, das der Redaktion des Stadt-Kuriers vorliegt.

15.000 Euro hätte die Abschaffung der Plakate gekostet. Die Verhandlungen von Neuss Marketing mit Stroer liefen laut Stadt-Kurier-Informationen erfolgreich. Demnach hätte der noch bis 2023 laufende Vertrag mit Stroer geändert werden können, indem die Stadt Neuss die Werbung ersetzt hätte. Die Fläche könnte beispielsweise für Wellneuss, verkaufsoffene Sonntage oder auch für das Schützenfest genutzt werden, da Stroer auch überregional vertreten ist. 15.000 Euro Kosten – freie Werbeflächen für die Stadt inklusive.

Jetzt bleibt die Bordellwerbung also bestehen. Für viele Neusser ein Dorn im Auge – besonders wenn die Plakate in der Nähe zu Schulen und Kitas platziert sind.


Stadt Kurier, 19.12.2015

 
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Wie ich schon [DMLURL]http://www.freiermagazin.com/bb/showpost.php?p=290737&postcount=7[/DMLURL] schrieb, öffentliche Werbung für Bordelle sollte es vielleicht besser nicht geben. Das ist zu provozierend und das "schwedische Modell" der Freierbestrafung (das "Sexkaufverbot") schwebt ja immer wieder wie ein Damoklesschwert über uns.

D.h. wenn man die Leute mit aggressiver, öffentlicher Werbung für Bordelle dauerhaft zu sehr provoziert und verärgert, könnte das irgendwann nach hinten losgehen.

Pornos sind ja auch legal, trotzdem darf man sie nicht einfach so öffentlich zeigen.
 
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