cecils 1. mal!
was hat cecil sich da nur eingebrockt? erkältet wie er ist hat cecil heute abend wenigstens die zeit, diese unrühmliche erinnerung aufzuarbeiten...
nun, denn, es sei euch berichtet!
cecil erinnert sich nicht mehr ganz genau, aber es muss so um das jahr 1994 gewesen sein, also vor etwa genau 10 jahren. cecil war damals noch in der ersten hälfte seines studiums. schon immer hatte ihn die vorstellung von käuflichem sex und allem, was damit so assoziiert wird, sehr gereizt. bislang hatte cecil aber nie den mut gefunden, seinen wunsch in die tat umzusetzen. aber dann, an einem lauen sommerabend, sollte es soweit sein. da cecil zu der zeit völlig ahnungslos über irgendwelche einschlägigen adressen in colonien war - den express kaufte er damals aus prinzip nicht, vom markplatz oder happy weekend (letzteres hält cecil auch heute noch für wahrlich überflüssig und "herausgeschmissenes geld"!) hatte er nie gehört und das internet steckte allenfalls in den kinderschuhen - musste es die location sein, die wirklich jeder in der domstadt kennt: das eros-center in der hornstr., das damals noch nicht "pascha" hieß. um es kurz zu machen: cecil hat an diesem abend so ziemlich alles falsch gemacht, was mann falsch machen kann!
fehler nr. 1: um seine nervosität zu verdrängen, hat sich cecil vor der begehung der location ein wenig mut angetrunken. und das, obwohl er weiß, dass er im angetrunkenen zustand nicht so gut "funktioniert". cecil war zwar nicht betrunken, aber heute besucht cecil die damen des gunstgewerbes immer vollständig nüchtern.
fehler nr. 2: nachdem er den obligatorischen obulus von damals 5 DM an der eingangspforte entrichtet hatte ("oh gott, hoffentlich wird cecil hier von niemandem gesehen!" zum glück war an diesem abend ausnahmsweise mal kein kamerateam von irgendeinem privatsender anwesend
) gelangte er schnell in einen dämmrigen kontakthof mit viel schwarzlicht. cecil wunderte sich über all die damen, die dort im badeanzug herumtänzelten, und freute sich über all die prallen arschbacken in string tangas. leider viel zu kurz! cecil kam nicht einmal auf den gedanken, sein gratisgetränk einzulösen, so nervös war er. er steuerte deshalb gleich die erstbeste dame an, die in etwa seinem damals schon ausgeprägten pamela-beuteschema entsprach: blond, braungebrannt, schlank - an die titten der namenlosen schönen kann cecil sich nicht erinnern, er hat sie auch nie zu gesicht bekommen.
fehler nr. 3: cecil wusste damals nicht, dass mann service und preise gefälligst vorher mit der dame abklären sollte. auf die frage: "na, kommst du mit, schatzi?" antwortete cecil schlicht mit einem dahingestotterten "ja". (schatzi! noch heute, wenn cecil dieses wort aus dem mund einer liebesdame vernehmen sollte, möchte er - obwohl sie cecils vorgeschichte ja gar nicht kennen kann - deshalb gleich punktabzug geben! süßer oder schatz ist dagegen eher nicht mit irgendwelchen traumatischen assoziationen behaftet...
). ehe schatzi sich versah fand er sich jedenfalls mit der dame in einem aufzug wieder, der die beiden ihrer sündigen liebeshöhle näherbringen sollte.
fehler nr. 4: im zimmer angekommen sollte es erstmals ans bezahlen gehen. cecil/schatzi gab seine unerfahrenheit unumwunden zu und bat die dame deshalb um eine dementsprechend faire behandlung bei seinem 1. mal:
- "was kostet das denn überhaupt?"
- "schatzi kann alles machen: französsch, anal... wieviel hat schatzi denn dabei?"
- cecil, seine geldbörse öffnend: "300 DM." nein, als armer student hatte cecil damals nichts zu verschenken. er hat sich nur extrem blöd angestellt und wundert sich heute noch über seine dämlichkeit! ein flinker griff ehe cecil sich versah und die scheine verschwanden in einer art zähluhr.
- "
dafür bekommt schatzi eine halbe stunde ohne extras."
cecil ahnte, dass hier etwas gewaltig schief lief aber er war von der situation viel zu eingeschüchtert, als dass er gewagt hätte, zu protestieren.
- "
mag sie sich nicht ausziehen?"
- "
das kostet extra! mag schatzi nicht noch eine weitere freundin mit aufs zimmer nehmen?"
- "cecil hat ihr bereits sein gesamtes geld gegeben"
- "es ist ein geldautomat im haus."
trotz der freundlichen offerte dachte cecil, dass er, wenn er schon offensichtlich abgezockt werden sollte, wenigstens versuchen könnte, schadensbegrenzung zu betreiben und lehnte dankend ab. in dieser situation funktionierte cecil natürlich überhaupt nicht und er bekam zu allen überfluss noch keinen hoch:
- "
immer schön am arsch anfassen, schatzi!"
als variation gab es schließlich noch den zusatz:
"du geiles stück!" - diese form der verbalerotik war noch das beste an dem ganzen verkorksten abend und irgendwie ist cecil dieser satz in erinnerung geblieben!
fingern durfte cecil selbstredend nicht. dann, nach höchstens 15 min. lustlosen rumgelutsches, die krönung:
- "
schatzi muss jetzt aber langsam fertig werden."
(...)
heute sieht cecil es so, dass er halt lehrgeld für seine unerfahrenheit bezahlen musste. er ist seitdem sensibilisiert gegenüber jeglichen versuchen, nachzukobern und glaubt, dass er gute sensoren gegenüber solchen abzockernutten entwickelt hat.
nach dieser katastrophalen erfahrung war cecil für knapp 2 jahre gegenüber allen verlockungen der käuflichen liebe immun. später hat er die große variation der privatwohnungen coloniens sehr zu schätzen gelernt: sie sind cecils bevorzugtes revier geworden. neben einer vielzahl von überirdisch guten erfahrungen stehen nur wenige enttäuschungen.
wirklich abgezockt worden ist cecil seitdem nur noch 2 mal: 1998 in einer d-dorfer wohnung in der ellerstr., direkt am bahnhof (die dame arbeitet nicht mehr hier und die adresse scheint auch nicht mehr zu diesem zweck genutzt zu werden) und vor genau einem jahr - sturzbetrunken - auf dem strassenstrich in der KuFü in berlin. aber dazu vielleicht später mehr.
laufhäuser hat cecil seit diesem erlebnis gemieden wie die pest - bis auf den august diesen jahres: cecil ist da nach einem trinkgelage mit einem guten freund an einer der bars im pascha gelandet. der laden hat sich sehr verändert, im vergleich zu 1994 sehr zum besseren, wie cecil meint. an diesem abend hat er sich allerdings damit begnügt, die augen weit aufzusperren und weiterzutrinken (die getränke sind ja angenehm günstig dort und nichtalkololisches gibt es gar gratis): sex sollte nicht auf dem programm stehen und mann blieb bis gegen 7 uhr morgens an der bar hängen. es war ein wirklich lustiger abend! :D