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Magazin Die Geldesel von Zürich vermehren sich

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Die Geldesel von Zürich vermehren sich

... Asien und Afrika – zur Geldwäsche von illegalen Onlinegeschäften, für den Drogenhandel und für den Erlös aus Menschenhandel und Prostitution.

 

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Die Geldesel von Zürich vermehren sich
In Zürich halten sogenannte Money Mules die Polizei auf Trab. Das Geschäft mit Privatpersonen, die ihre Konten für Geldwäscherei zur Verfügung stellen, floriert.

Die [DMLURL]https://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/organisation/kantonspolizei-zuerich/s.html[/DMLURL] hat Anfang Dezember bei einer koordinierten Aktion zur Bekämpfung illegaler Finanzaktionen 31 sogenannte Money Mules, zu Deutsch Geldesel, überführt. Gemeint sind damit Personen, welche ihre Privatkonten für Gelder krimineller Herkunft zur Verfügung stellen. Die Konti dieser Geldesel nutzen kriminelle Organisationen – hauptsächlich aus Osteuropa, Asien und Afrika – zur Geldwäsche von illegalen Onlinegeschäften, für den Drogenhandel und für den Erlös aus Menschenhandel und Prostitution.

Diese Art von Kriminalität bildet momentan einen Schwerpunkt der Abteilung Cybercrime der Kantonspolizei. Die Aktion von Anfang Dezember ist bereits die vierte dieser Art der Zürcher Polizei. Rund 30 Länder in ganz Europa hatten zwischen September und November unter der Leitung von Europol ähnliche Aktionen durchgeführt. In der Schweiz waren zehn kantonale Polizeikorps involviert, und die Bundespolizei (Fedpol) übernahm die Koordination zwischen Europol und den verschiedenen Kantonen.

550'000 Franken für einen Geldesel

Laut Rebecca Tilen, Sprecherin der Kantonspolizei Zürich, sind bei den verhafteten Money Mules über 650'000 Franken geflossen. Auf eines der Privatkonten allein sind insgesamt über 550'000 Franken einbezahlt worden. Andere Geldesel erhielten Beträge zwischen 250 Franken und mehreren Tausend Franken.

Das Vorgehen bei Onlinebetrügereien ist immer ähnlich. So werden beispielsweise Handys oder andere Artikel auf seriösen Verkaufsplattformen wie Tutti, Ricardo oder Facebook günstig zum Kauf angeboten. Der Käufer muss den Verkaufspreis auf das Privatkonto eines Money Mules überweisen. Den gekauften Artikel erhält der Käufer aber nie, und auch der Kontakt zum vermeintlichen Verkäufer kommt bald zum Stillstand.

Der Geldesel leitet den erhaltenen Betrag anschließend per Post, per Western Union (Geldtransfer) oder mittels E-Banking an die kriminellen Hintermänner weiter. Der Mule erhält dafür eine Provision, die bis zu 10 Prozent der transferierten Geldsumme betragen kann.

Rekrutierung über Inserate

Doch wie rekrutieren die kriminellen Organisationen die Geldesel in der Schweiz? Laut Tilen bieten die Hintermänner auf Onlineplattformen, in sozialen Medien oder Zeitungsinseraten attraktive Jobs in deutscher, englischer oder französischer Sprache an. Angesprochen werden vielfach gutgläubige Personen, die ihre finanzielle Situation aufbessern wollen.

In einzelnen Fällen haben die Täter dafür eigens Firmen erfunden oder gegründet, oder die Namen bekannter Firmen werden kurzerhand gefälscht. Die Jobsuchenden werden als Finanzagenten angeheuert, um Gelder zu waschen. Was viele nicht wissen oder nicht wissen wollen: Für die Mithilfe zur Geldwäscherei können sie belangt werden.

Illegaler Nebenverdienst

Tilen nennt drei Beispiele von solchen Money Mules: Eine Schweizer Sozialhilfeempfängerin mit zwei Kindern wollte von der Sozialhilfe wegkommen und nahm eine Stelle bei einer fiktiven Auktionsfirma an. Über ihr Konto zahlten rund 30 Betrugsopfer insgesamt 21'000 Franken ein, welche sie an die Firma nach England weiterleitete. Ein eingebürgerter Türke wiederum stellte sein Bankkonto für Transaktionen in die Türkei zur Verfügung. Er überwies 42'000 Franken und erhielt 9 bis 15 Prozent als Provision.

Das dritte Beispiel handelt von einer Brasilianerin, welche sich auf ein Stellenangebot einer Immobilienfirma meldete. Für die Hausfrau war es ein Nebenverdienst. Mittels E-Banking überwiesen die Hintermänner Geld auf das Privatkonto der Brasilianerin. Diese hob das Geld ab und sendete 9000 Franken per Briefpost nach Russland. Als Gegenleistung behielt sie 200 Franken.

Woran man Geldesel-Aufträge erkennt

Um an die Hintermänner zu gelangen, ermittelt die Polizei bereits bei der Anwerbung der Finanzagenten, aber auch beim Geldfluss ins Ausland. Die Erfolgsaussichten sind jedoch vom Land abhängig, in welchem sich die Täterschaft befindet.

Um nicht plötzlich selber ein Geldesel zu werden, rät die Polizei zu folgenden Vorsichtsmaßnahmen:
  • Wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, ist es das auch nicht. Selbst wenn ein Logo oder die Gestaltung des Absenders bekannt erscheint oder die Firma im Schweizer Handelsregister zu finden ist.
  • Seriöse Firmen fordern niemals vertrauliche Daten per E-Mail an, und seriöse Arbeitgeber laden in der Regel zu einem Vorstellungsgespräch ein.
  • Seriöse Arbeitgeber verlangen nicht, dass ein Arbeitgeber sein Privatkonto für den Zahlungsverkehr des Geschäfts zur Verfügung stellt.
  • Im Zweifelsfall beim «richtigen» Absender nachfragen, ob tatsächlich ein Job-Angebot besteht.
(Tages-Anzeiger)
 
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