Tron
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Dortmund. Das offizielle Aus für den Dortmunder Straßenstrich vor zwei Jahren hat die Arbeit vieler Prostituierten aus Sicht von Experten erheblich gefährlicher gemacht.
Insbesondere Frauen aus Südosteuropa, die meisten mit einem Roma-Hintergrund und Analphabetinnen, arbeiten demnach unter einem erheblichen Risiko, da sich die Prostitution weg von der Straße in Wohnungen und Gaststätten verlagert hat. Die Frauen verkauften sich zum Teil für weniger als zehn Euro und riskieren als „Illegale“ ihr Leben und ihre Gesundheit.
Während sich nach Angaben der Polizei und des Ordnungsamtes in der Dortmunder Nordstadt nur noch zwischen 20 und 35 mehrheitlich deutsche Drogenabhängige auf der Straße prostituieren, gehen Sozialarbeiter von einer viel höheren Zahl und auch vielen ausländischen Frauen aus. Der Verein „Kober“, der Sexarbeiterinnen in der Nordstadt betreut, spricht von 80 bis 120 Bulgarinnen und Rumäninnen. „Sie bieten sich in Wohnungen, Kneipen oder Autofahrern an der Straße an. Ihre Arbeit ist viel gefährlicher geworden, seit es den Straßenstrich nicht mehr gibt“, sagen Elke Rehpöhler und Christina Stodt von „Kober“.
Geschätzt wird, dass in Dortmund und den anderen großen Revierstädten Essen, Duisburg und Bochum mindestens 650 Frauen aus Bulgarien und Rumänien Liebesdienste anbieten. In Essen gibt es noch einen von der Stadt tolerierten Straßenstrich. Die meisten der Frauen dort kommen nach Einschätzung der Expertin Mechthild Eickel vom Verein „Madonna“ ebenfalls aus Südosteuropa. Es geht ihnen besser als den Roma-Prostituierten in Dortmund, weil der Strich gesichert ist.
Anders ist die Lage in der Stadt mit dem größten Bordell-Areal in NRW: Duisburg. Ende 2012 zählte das Gesundheitsamt 224 Frauen in den Bordellbetrieben. 69 stammten aus Rumänien, 56 aus Bulgarien, nur 14 hatten einen deutschen Pass. „Diese Frauen arbeiten legal als Selbstständige“, sagt Iris Sperg vom Gesundheitsamt. Dennoch bräuchten sie dringend Hilfe. „Wir machen uns stark für eine Beratungsstelle mitten in der Szene. Ein Büro mit Dolmetscher, gesundheitlicher Basisversorgung, Hilfe bei Behördengängen, Aufklärung über Rechte und Pflichten“, sagt Iris Sperg. Der Verein „Madonna“ berichtet von Abzockern, die das Unwissen der Frauen ausnutzten und für Hilfe bei Behördengängen 1000 Euro nehmen.
Westfalenpost, 10.03.2013
[DMLURL]http://www.derwesten.de/wp/politik/dortmunder-prostituierte-in-not-aimp-id7708431.html[/DMLURL]
Insbesondere Frauen aus Südosteuropa, die meisten mit einem Roma-Hintergrund und Analphabetinnen, arbeiten demnach unter einem erheblichen Risiko, da sich die Prostitution weg von der Straße in Wohnungen und Gaststätten verlagert hat. Die Frauen verkauften sich zum Teil für weniger als zehn Euro und riskieren als „Illegale“ ihr Leben und ihre Gesundheit.
Während sich nach Angaben der Polizei und des Ordnungsamtes in der Dortmunder Nordstadt nur noch zwischen 20 und 35 mehrheitlich deutsche Drogenabhängige auf der Straße prostituieren, gehen Sozialarbeiter von einer viel höheren Zahl und auch vielen ausländischen Frauen aus. Der Verein „Kober“, der Sexarbeiterinnen in der Nordstadt betreut, spricht von 80 bis 120 Bulgarinnen und Rumäninnen. „Sie bieten sich in Wohnungen, Kneipen oder Autofahrern an der Straße an. Ihre Arbeit ist viel gefährlicher geworden, seit es den Straßenstrich nicht mehr gibt“, sagen Elke Rehpöhler und Christina Stodt von „Kober“.
Geschätzt wird, dass in Dortmund und den anderen großen Revierstädten Essen, Duisburg und Bochum mindestens 650 Frauen aus Bulgarien und Rumänien Liebesdienste anbieten. In Essen gibt es noch einen von der Stadt tolerierten Straßenstrich. Die meisten der Frauen dort kommen nach Einschätzung der Expertin Mechthild Eickel vom Verein „Madonna“ ebenfalls aus Südosteuropa. Es geht ihnen besser als den Roma-Prostituierten in Dortmund, weil der Strich gesichert ist.
Anders ist die Lage in der Stadt mit dem größten Bordell-Areal in NRW: Duisburg. Ende 2012 zählte das Gesundheitsamt 224 Frauen in den Bordellbetrieben. 69 stammten aus Rumänien, 56 aus Bulgarien, nur 14 hatten einen deutschen Pass. „Diese Frauen arbeiten legal als Selbstständige“, sagt Iris Sperg vom Gesundheitsamt. Dennoch bräuchten sie dringend Hilfe. „Wir machen uns stark für eine Beratungsstelle mitten in der Szene. Ein Büro mit Dolmetscher, gesundheitlicher Basisversorgung, Hilfe bei Behördengängen, Aufklärung über Rechte und Pflichten“, sagt Iris Sperg. Der Verein „Madonna“ berichtet von Abzockern, die das Unwissen der Frauen ausnutzten und für Hilfe bei Behördengängen 1000 Euro nehmen.
Westfalenpost, 10.03.2013
[DMLURL]http://www.derwesten.de/wp/politik/dortmunder-prostituierte-in-not-aimp-id7708431.html[/DMLURL]