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Magazin Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe

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Freiwillige Prostitution gibt es nicht, sagt die französische Sozialministerin Bachelot und fordert die Bestrafung von Freiern. Über einen entsprechenden Gesetzentwurf soll das Parlament bald abstimmen.

Paris - Frankreich will künftig nach schwedischem Vorbild die Kunden von Prostituierten bestrafen. Ein entsprechender Gesetzentwurf werde demnächst dem Parlament zur Beratung vorgelegt, sagte die zuständige Sozialministerin Roselyn Bachelot in einem Interview der Zeitung "Le Parisien".

Sie rechne damit, dass das Gesetz schon im kommenden Jahr in Kraft treten könnte. "Ich stehe der Bestrafung der Freier positiv gegenüber, man muss sie bestrafen", sagte Bachelot in dem Interview. Vor einer parlamentarischen Kommission betonte sie am Mittwoch: "Anders als einige von ihnen uns glauben machen wollen, gibt es keine Prostitution aus freien Stücken." sie sei vielmehr ein Angriff auf die Würde und auch Freiheit der Frau.

Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Vor der Kommission sprach sich Bachelot zugleich gegen den Gesetzentwurf eines konservativen Abgeordneten aus, der sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung für Behinderte erlauben soll.


Spiegel online, 30.03.2011



 

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Frankreich will Freier bestrafen

Paris schlägt einen harten Kurs in der Bekämpfung der Prostitution ein. Der Plan stößt beim Gewerbe auf wenig Gegenliebe.

Paris. „Strafe für Freier in Frankreich“ – allein schon die anhaltende Spekulation über diesen drakonischen staatlichen Eingriff zeigt in den letzten Tagen spürbar Wirkung. Prostituierte der französischen Hauptstadt berichten übereinstimmend, dass selbst Stammkunden neuerdings einen weiten Bogen um die einschlägig bekannten Orte des Pariser Sex-Gewerbes machten.

Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Die Angst, erwischt zu werden und für sexuelle Dienstleistungen doppelt bezahlen zu müssen, ist groß. Wahrscheinlich noch größer ist jedoch die Sorge, die Ehefrau daheim könnte Wind von den erotischen Abenteuern des Gatten bekommen. Ein delikater Sex-Strafzettel in der Post wäre quasi der amtliche Nachweis ehelicher Untreue.

Schon im nächsten Jahr soll die neue Ära beginnen

Schweden sorgte 1999 für Furore, weil es weltweit als erstes Land eine Strafe für Freier einführte. Nun ist Frankreich an der Reihe. Eine Kommission der französischen Nationalversammlung legte am Mittwoch ihren Bericht vor, der in die umstrittene Freier-Bestrafung mündet. Schon im nächsten Jahr könnte im französischen Sex-Gewerbe eine neue Ära beginnen. Sie wäre genauso einschneidend wie die Zäsur im Jahre 1946, als das Gesetz „Marthe Richard“ schlagartig zur Schließung aller „Freudenhäuser“ im Land führte.

Geldstrafe und ein halbes Jahr Gefängnis könnten die Strafen sein


Sozialministerin Roselyne Bachelot zählt zu den vehementesten Unterstützerinnen der geplanten Freier-Bestrafung. Bis zu 3000 Euro sowie eine bis zu sechsmonatige Gefängnisstrafe sieht ein möglicher Gesetzesentwurf vor. „Es gibt keine freie, selbst gewählte oder einvernehmlich verabredete Prostitution“, sagt die gaullistische Politikerin.

Der Bericht der Parlamentskommission weist darauf hin, wie dramatisch sich Prostitution in Frankreich in den letzten zwanzig Jahren verändert habe. Sie basiere heute größtenteils auf Menschenhandel. „80 Prozent der Prostituierten sind Opfer“, heißt es in dem Bericht. Deshalb solle sich jeder Kunde einer Prostituierten darüber im Klaren sein, dass er womöglich Menschenhandel und Zwangsprostitution fördere.

In Paris, der vielbesungenen Hauptstadt der Liebe, vor hundert Jahren noch die Metropole mit dem phantasievollsten Sexgewerbe der Welt, spielt sich bezahlter Sex trotz des Bordellverbots in aller Öffentlichkeit ab. Prostituierte bieten sich auf dem Straßenstrich an, auch die hinteren Seiten des Szenemagazins „Pariscope“ sind zugepflastert mit einschlägigen Kontaktanzeigen sowie Adressen von Sauna- und Massageclubs.

Die Prostituierten befürchten ein Verdrängen in die Illegalität

Französische Prostituierten-Organisationen haben kürzlich für die Aufhebung des Bordell-Verbots und die Legalisierung ihres Gewerbes demonstriert. Einige befürchten nun, dass Prostituierte noch weiter in die Illegalität gedrängt werden könnten. Die Frauen greifen gerne auf ein beliebtes Daseins-Argument zurück, das so alt ist wie das Gewerbe selbst. Sie sagen: „Unser Gewerbe nutzt der Gesellschaft.“


Westdeutsche Zeitung, 13.04.2011

 
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Prostitution soll in Frankreich Straftat werden


Paris (RP). In der berüchtigten Rue Saint-Denis im Pariser Stadtzentrum stehen sie da wie immer, mit ihren weiten Dekolletés, den knappen Röcken, den hochhackigen Stiefeln. Doch die Stimmung ist schlecht, vor allem bei den älteren Frauen, die im Rotlichtmilieu ihre Dienste anbieten. Selbst Stammkunden machen sich in diesen Tagen rar. Der Grund: Frankreich schlägt einen härteren Kurs in der Bekämpfung der Prostitution ein und erwägt, ab 2012 gesetzlich gegen Freier vorzugehen. Kunden von Liebesdiensten sollen dann mit sechs Monaten Haft und 3000 Euro Geldbuße bestraft werden.

"Wer Sexualität kauft, unterstützt Menschenhandel", heißt es in einem jetzt vorgelegten Bericht der Parlamentskommission. Die Prostitution habe sich in Frankreich in den vergangenen 20 Jahren mit dem wachsenden Menschenhandel dramatisch verändert: 80 Prozent der Prostituierten in Frankreich seien heute Opfer. "Es geht darum, den Kunden Verantwortung zu lehren und wenn es sein muss, zu bestrafen", sagen die Vorsitzenden der Kommission, die sozialistische Abgeordnete Danielle Bousquet und Guy Geoffroy von der Regierungspartei UMP. Beide verweisen auf die Erfolge in Schweden, das 1999 als erstes Land eine Strafe für Freier einführte. Dort sei die Straßenprostitution um die Hälfte zurückgegangen.

Doch nicht alle Abgeordneten stehen hinter dem Gesetz: So kritisiert etwa Chantal Brunel von der UMP den Entwurf als scheinheilig: "Man nimmt die Freudenmädchen von den Straßen. Das Problem bleibt." Ähnlich sieht man dies in den Rotlichtvierteln selbst und bei den Unterstützer-Vereinigungen: Die Frauen würden nur in die Illegalität gedrängt. Denn seit 2003 ist bereits die passive Anwerbung von Freiern verboten, wenngleich das Gesetz in der Praxis schwer umzusetzen ist. Schätzungsweise bis zu 20 000 Prostituierte gibt es in Frankreich. Im vielzitierten Land der Liebe sind zwar Bordelle seit 1946 verboten – das horizontale Gewerbe selbst aber ist legal, obschon es nur noch an der Bordsteinkante erlaubt ist oder in der eigenen Wohnung. In Deutschland dagegen ist die Prostitution seit 2002 keine Straftat mehr, sondern gilt als Dienstleistung.


RP online, 20.04.2011

 
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Frankreich plant Sex-Strafzettel für Freier

Paris. Was Schweden schon praktiziert, will nun auch Frankreich umsetzen: Knöllchen für Sex-Dienstleistungen. Bis zu 3000 Euro Geldstrafe sowie eine bis zu sechsmonatige Gefängnisstrafe sieht ein Gesetzesentwurf vor.

Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

„Frankreich will Freier bestrafen“ – allein schon die anhaltende Spekulation über diesen drakonischen staatlichen Eingriff zeigt in den letzten Tagen Wirkung. Prostituierte der französischen Hauptstadt berichten übereinstimmend, dass selbst Stammkunden neuerdings einen weiten Bogen um die einschlägig bekannten Orte des Pariser Sex-Gewerbes machten.

Die Angst, erwischt zu werden und für sexuelle Dienstleistungen doppelt bezahlen zu müssen, ist groß. Wahrscheinlich noch größer ist die Sorge, die Ehefrau könnte durch einen delikaten Sex-Strafzettel in der Post Wind von den erotischen Abenteuern bekommen.

Schweden sorgte 1999 für Schlagzeilen, weil es weltweit als erstes Land eine Strafe für Freier einführte. Jetzt ist Frankreich an der Reihe. Eine Kommission der französischen Nationalversammlung legt am Mittwoch ihren Bericht vor, der in die umstrittene Freier-Bestrafung mündet. Schon 2012 könnte im französischen Sex-Gewerbe eine neue Ära beginnen. Sie wäre so einschneidend wie die Zäsur von 1946, als das Gesetz „Marthe Richard“ zur Schließung aller „Freudenhäuser“ führte.

„80 Prozent der Prostituierten sind Opfer“

Sozialministerin Roselyne Bachelot zählt zu den vehementesten Unterstützerinnen der geplanten Freier-Bestrafung. Bis zu 3000 Euro sowie eine bis zu sechsmonatige Gefängnisstrafe sieht ein möglicher Gesetzesentwurf vor. „Es gibt keine freie, selbst gewählte oder einvernehmlich verabredete Prostitution“, sagt die gaullistische Politikerin. Der Erwerb eines Geschlechtsaktes sei nur möglich, weil der weibliche Körper dem Manne zur Verfügung gestellt werde. Prostitution sei ein Angriff auf die Würde und Freiheit der Frau, so Bachelot.

Der Bericht der Parlamentskommission weist daraufhin, wie dramatisch sich Prostitution in Frankreich in den letzten 20 Jahren verändert hat. Sie basiere heute größtenteils auf Menschenhandel. „80 Prozent der Prostituierten sind Opfer“, heißt es in dem Bericht. Deshalb solle sich jeder Kunde einer Prostituierten darüber im Klaren sein, dass er womöglich Menschenhandel und Zwangsprostitution fördere.

Große Nachfrage nach käuflicher Liebe

In Paris, der vielbesungenen Hauptstadt der Liebe, spielt sich bezahlter Sex trotz des Bordellverbots in aller Öffentlichkeit ab. Prostituierte bieten sich auf dem Straßenstrich an, etwa an der Porte Saint-Denis oder im Bois de Boulogne, auch die hinteren Seiten des Szenemagazins „Pariscope“ sind zugepflastert mit einschlägigen Kontaktanzeigen.

Das ist zugleich ein Indiz dafür, wie groß die Nachfrage nach käuflicher Liebe ist. So überrascht es nicht, dass sich Gegner einer Freier-Bestrafung bereits lautstark zu Wort melden. Der Schauspieler Philippe Caubère gab gegenüber der Zeitung „Le Parisien“ zu, regelmäßig die Dienste von Escort-Girls zu genießen. Er finde das Gesetz schlichtweg „widerlich“ und sagt: „Der Staat mischt sich in Dinge ein, die ihn nichts angehen.“ Zwangsprostitution ließe sich schon jetzt wirksam bekämpfen, weil die Polizei wisse, in welchen Quartieren Frauen systematisch ausgebeutet würden. Französische Prostituierten-Organisationen haben kürzlich für die Aufhebung des Bordell-Verbots und die Legalisierung ihres Gewerbes demonstriert. Einige befürchten nun, dass Prostituierte durch die Kriminalisierung von Freiern nicht geschützt, sondern im Gegenteil noch weiter in die Illegalität gedrängt werden könnten.

Der Westen, 27.04.2011

[DMLURL]http://www.derwesten.de/nachrichten/panorama/Frankreich-plant-Sex-Strafzettel-fuer-Freier-id4581844.html[/DMLURL]
 
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Frankreich gegen die Prostitution- Strafe für Freier

Frankreich will massiv gegen die Prostitution vorgehen, das französische Parlament berät über einen entsprechenden Gesetzesvorschlag. Um gegen die Prostitution vorgehen zu können, sollen Kunden (also die so genannten Freier) bestraft werden. Der Gesetzesentwurf wurde von einer Kommission vorbereitet, deren Mitglieder sich über alle Parteien im Parlament rekrutieren. Das Gesetz soll im Januar 2012 rechtswirksam werden, sofern das französische Parlament diesem Gesetzesentwurf zustimmen sollte.

Das älteste Gewerbe der Welt, so wird das knallharte Geschäft mit Frauen (in der Regel!) und ihren Körpern romantisch verklärt, doch ob ein gesetzliches Verbot die Lage der Prostituierten bessern wird, darf zu Recht bezweifelt werden. Der Rückgriff auf moralische Werte, die scheinbar aus dem letzten Jahrhundert stammen, wird das Gewerbe für Prostituierte nochmals verschärfen, Prostitution wird in die Illegalität abgedrängt. Schon 1960 hatte das französische Parlament die Absicht der Aufhebung der Prostitution verkündet.

1946 wurde ein Gesetz (unter Zustimmung der rechtskonservativen und der kommunistischen Partei) verabschiedet, welches Bordelle verbietet. Seitdem dürfen Prostituierte offiziell nur auf der Straße arbeiten. Um die Jahrtausendwende wurden wiederum eine Reihe von Gesetzen gegen die Prostitution verabschiedet, erst durften Prostituierte Freier unter Androhung von herben Geldstrafen aktiv nicht ansprechen, dann kurz darauf auch nicht passiv (anlächeln, mit den Augen zwinkern, Strafe bis zu 3750 Euro).

In der französischen Gesellschaft verbreitet sich zunehmend die Ansicht (und zwar in allen politischen Lagern), Prostitution spreche gegen die Menschenwürde und gegen das Menschenrecht. In Frankreich werden an die 20.000 Prostituierte vermutet, genaue Zahlen sind nicht bekannt, da die strafrechtliche Verfolgung eben nicht fördernd für die Transparenz ist. Die Strafe für die so genannten Freier soll bis zu 3000 Euro Geld- und bis zu sechs Monaten Freiheitsstrafe betragen. Ein ähnliches Gesetz wurde 1999 in Schweden verabschiedet.

Daher nimmt es nicht Wunder, dass die Gewerkschaft der Prostituierten Strass (Syndicat du Travail Sexuel) Sturm gegen das neue Gesetz läuft. Die, die vermeintlich beschützt werden sollen, wehren sich gegen das Gesetz. Unbestreitbar ist, dass in diesem Gewerbe ein hohes Gewaltpotential vorhanden ist. Frauen werden entführt (z.B. aus Osteuropa) oder unter falschen Versprechungen ins jeweilige Land gelockt und gnadenlos ausgebeutet. Auf der anderen Seite prostituieren sich Menschen freiwillig und arbeiten knallhart. Ob die Abdrängung ins kriminelle Milieu diesen Menschen helfen wird, eine müßige Frage. Und so lange gesellschaftliche Rahmenbedingungen sich nicht ändern, wird kein Gesetz diese Bedingungen überstülpen können. So sind die Pariser regelrecht stolz auf Moulin Rouge. Wieder einmal zeigt sich, Moral kann nur verlogen und heuchlerisch sein.

Asenta News, 06.12.2011

[DMLURL]http://www.asentanews.de/frankreich-gegen-die-prostitution-strafe-fuer-freier-430/[/DMLURL]
 
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Bin mal gespannt, wieviele französische Prostituierte dann nach Deutschland kommen. Und deren Kunden ebenso. Vermutlich wird dann unmittelbar hinter der deutsch-französischen Grenze ein reger "Verkehr" herrschen, EU macht's möglich.:D
 

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Frankreich bekämpft die Prostitution

Paris. Eine große Koalition billigte Anfang Dezember in Paris eine Resolution, die das Gewerbe abschaffen will. Doch der Kampf spaltet das Land: Denn die Mehrheit der Franzosen lehnt die Kriminalisierung von Freiern ab. Kritiker warnen gar vor „puritanischer Heuchelei“.

Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Frankreich, das sich in der „Belle Epoque“ noch der blühendsten Bordellkultur der Welt rühmte, sagt der Prostitution den Kampf an. Während die einen auf saftige Strafen für Freier setzen, nehmen die anderen die Prostituierten ins Visier. Stets betonen Politiker und Präfekten, Bürgermeister und Polizisten, dass sie nur Gutes im Schilde führen: Die einen zielen gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei, den anderen geht’s eher um „saubere“ Städte. Doch es ist ein Kampf, der das Land spaltet: Denn die Mehrheit der Franzosen lehnt die Kriminalisierung von Freiern ab. Kritiker warnen gar vor „puritanischer Heuchelei“.

Von Idylle keine Spur

Von Idylle an der Côte d’Azur keine Spur: Schon seit Monaten reagierten die Bewohner der mondänen Seebäder Nizza und Cannes immer gereizter auf die Ausdehnung des Straßenstrichs, der mittlerweile die Stadtzentren erreicht. In Cannes, der Stadt des Filmfestivals, haben sie jetzt die Notbremse gezogen. Kurz vor Jahresende unterschrieb der Bürgermeister einen „Anti-Prostitutionserlass“, der Prostituierte aus dem Stadtbild verbannen soll. Besonders frequentierte Straßen und Stadtviertel sind zwischen 22 Uhr abends und fünf Uhr morgens nun Sperrbezirk.

„Die Zuhälter abzuschrecken und sie an ihrer Arbeit zu hindern, indem die Prostituierten in Polizeigewahrsam genommen werden“, ist für Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi die einzig wirksame Methode, sich von der Geißel Prostitution zu befreien. Etwa 700 Frauen würden mittlerweile in seiner Stadt anschaffen, vier von fünf Prostituierten stammten aus Afrika oder Osteuropa und würden von international operierenden Verbrecherbanden ausgebeutet, sagte er dem Boulevardblatt „Le Parisien“. Seitdem der Erlass in Kraft ist, fährt die Polizei verstärkt Streife und erteilt Platzverweise.

Brave Bürger jubeln

Während die braven Bürger an der Côte d’Azur über so viel Entschlussfreudigkeit in den Rathäusern jubeln, sorgt sich Eric de Montgolfier, Staatsanwalt von Nizza. Der Erlass bedeute nichts anderes, als Staub unter den Teppich zu kehren. „Das wahre Problem ist die Zuhälterei, besonders die in den Hotels“, sagt der Ankläger, in dessen Augen die Prostituierten Opfer sind. Bereits das 2003 erlassene Gesetz über das Verbot der öffentlichen Anmache, empört sich De Montgolfier, habe die Prostituierten zu Feinden erklärt und die Freier zu Heiligen.

Cannes und Nizza sind keine Einzelfälle. Großstädte wie Straßburg, Metz, Avignon und Aix-en-Provence haben zum Teil bereits seit Jahren so genannte „Anti-Prostitutionserlasse“ aufgestellt. Frankreich führt den Kampf gegen die Prostitution auf allen Ebenen – nicht nur in den Kommunen, sondern jetzt auch von der Nationalversammlung aus. Eine große Koalition aus Sozialisten, Kommunisten, Konservativen, Grünen und Rechten billigte Anfang Dezember eine Resolution, die das älteste Gewerbe der Welt abschaffen und zugleich drastische Strafen gegen notorische Freier einführen will. Ihnen drohen künftig bis zu zwei Monaten Gefängnis sowie 3750 Euro Geldbuße. Die Idee: Ohne Freier keine käufliche Liebe.

Die sozialistische Abgeordnete Danielle Bousquet, die den Gesetzentwurf mit dem konservativen Kollegen Guy Geoffrey eingebracht hat, widerspricht dem idyllisch-verklärenden Freudenmädchen-Bild, das durch Figuren wie Irma la Douce verkörpert wird. Für sie ist Prostitution sexuelle Ausbeutung und ein von Verbrecherbanden dominiertes Gewerbe, das nichts anderes sei als moderne Sklaverei und Menschenhandel. „Prostituierte werden stigmatisiert, vergewaltigt, verachtet und erniedrigt“, empört sie sich.

Ins Abseits gedrängt


Kritiker des Gesetzes warnen davor, die Prostitution zu kriminalisieren. Sex-Arbeiterinnen, ohnehin schwächstes Glied der Kette, würden dadurch erst recht ins Abseits gedrängt. Außerdem befürchten sie, dass sich Prostitution nur verlagere. Francis Caballero, Rechtsanwalt und Autor des Buches „Recht auf Sex“, bricht ferner eine Lanze für die männlichen Kunden. „Meistens ist der Freier ein ganz normaler Familienvater und kein perverser Sklavenhalter.“


Der Westen, 09.01.2012

 
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Frankreichs Frauenministerin will Prostitution gesetzlich verbieten

PARIS. Die französische Frauenministerin Najat Vallaud-Belkacem (PS) will die Prostitution in Frankreich gesetzlich verbieten. "Mein Ziel wie auch jenes der PS ist es, die Prostitution verschwinden zu sehen", sagte die Sozialistin und Regierungssprecherin.

Allerdings sei ihr klar, dass es sich dabei um ein "langfristiges Projekt" handle.

"Innenminister Manuel Valls und ich werden in der Frage nicht inaktiv bleiben", betonte Vallaud-Belkacem und stellte auch die Möglichkeit von Strafen für die Freier in Aussicht. Es handle sich nicht um ein "moralisches Urteil", sondern es gehe darum, "die immense Mehrheit der Prostituierten zu schützen, welche Opfer von Gewalt durch Zuhälter sind", betonte die Ministerin.

Gegenwärtig ist in Frankreich nicht Prostitution, sehr wohl aber Zuhälterei verboten. Unter der vorhergehenden konservativen Regierung von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy (UMP) hatte die französische Nationalversammlung eine Entschließung verabschiedet, welche ebenfalls das Verbot der Prostitution vorsah. Diese ist jedoch nicht verpflichtend und nicht gleichbedeutend mit einer Gesetzesvorlage.

Schätzungen zufolge arbeiten in Frankreich gegenwärtig 18.000 bis 20.000 Prostituierte aus aller Welt. Laut einer Studie der Stiftung "Scelles" sind sie vor allem in der Peripherie von Großstädten, in Waldstücken in der Nähe von Wohnzentren, aber auch hinter der Fassade angeblicher Massageinstitute tätige. Bereits Anfang der 2000er Jahre hatte der ehemalige Präsident und damalige Innenminister Sarkozy der Prostitution den Kampf angesagt. Zwar war es ihm damals gelungen, Prostitution aus der Pariser Innenstadt zu verbannen, diese verlagerte sich allerdings in die Vorstädte.


nachrichten.at, 24.06.2012

 
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Wer für Sex zahlt, wird bestraft

Auch die neue sozialistische Frauenministerin möchte in Frankreich die Prostitution abschaffen. Sie setzt auf eine Art Freierbekämpfung mit menschlichem Antlitz.


Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Der Radiosender France Culture strahlte vor Kurzem aus aktuellem Anlass eine Reportage über den legendären Bois de Boulogne am Pariser Stadtrand aus. Eine dort arbeitende Prostituierte erzählte von einem Kunden, den die eigene Gattin zwecks Weiterdelegierung gewisser Sexualpraktiken zu ihr hin chauffiert habe.


Solche großzügigen Partnerinnen werden vielleicht ihre Ehemänner künftig zu noch versteckteren Örtlichkeiten fahren müssen. Die neue sozialistische Ministerin für Frauenrechte Najat Vallaud-Belkacem hat angekündigt, Prostitution abschaffen und deswegen die Wurzel des Übels angreifen zu wollen: Nach schwedischem Modell soll das Bezahlen sexueller Dienstleistungen unter Strafe gestellt werden.

Frankreich, das wirtschaftspolitisch einer Angleichung an Deutschland wohl nicht wird ausweichen können, schlägt in Sachen Prostitution aller Voraussicht nach weiterhin einen anderen Weg als sein westlicher Nachbar ein. Aufgrund einer Gesetzgebung, die „unmoralische Einkünfte“ verbietet, sind „Eros-Centers à l’allemande“ im einst für seine Bordelle berühmten Paris schon seit Langem undenkbar.


Vor knapp zehn Jahren hat der damalige Innenminister Sarkozy sich eine zusätzliche Maßnahme zur Erschwerung von Prostitution einfallen lassen: ein Gesetz, das den neuen Straftatbestand des „passiven Anwerbens“ schuf. Prostituierte können seitdem allein schon wegen aufreizender Kleider belangt werden.

Sozialistisch solidarisch will nun die neue Ministerin das Repressionspendel in die entgegengesetzte Richtung ausschlagen lassen und statt der durch Sarkozys Gesetz an die unsicheren Stadtränder verdrängten sozial schwachen Prostituierten die Freier ins Visier nehmen.

Weiterhin also das alte Ziel der Prostitutionsbekämpfung, nun aber – so ist man versucht zu sagen – Prostitutionsbekämpfung „mit menschlichem Antlitz“. Die Ministerin fühlt sich dabei in bester jakobinisch-französischer Tradition. Namhafte Persönlichkeiten des feministischen und linken Spektrums, die in einem von Mediapart veröffentlichten Solidaritätsschreiben die Abschaffungspolitik unterstützen, setzen denn auch ausdrücklich „Abolitionismus“ mit den französischen Urwerten „Freiheit und Gleichheit“ gleich.

Demos der Prostituierten

Der Freiheitsbegriff hat allerdings, so konnte schnell die französische Öffentlichkeit erfahren, nicht so ohne Weiteres einen universal geltenden Inhalt. Ausgerechnet die Gewerkschaft derer, denen die Ministerin die Selbstbestimmung zurückerobern möchte, die Prostituiertenorganisation STRASS, organisierte am 7. Juli im Pariser Pigalle-Viertel eine Demonstration gegen das Abschaffungsprojekt.

Nicht der Kaufakt der Freier ist es, so sehen es die Demonstrantinnen, der ihnen Gewalt antue, sondern die Entscheidungshoheit, die „patriarchalische Feministinnen“ sich über ihre Existenz anmaßen. Die eloquente STRASS-Sprecherin Morgane Merteuil wehrt sich gegen die Tendenz, Prostituierte grundsätzlich als Opfer zu entmündigen. Sie und ihre Kolleginnen verkauften keineswegs ihre Körper – dann wären diese längst, wie jede verkaufte Ware, für immer in fremdes Eigentum übergegangen –, sondern Dienstleistungen.

Schon vor einigen Monaten hatte Elisabeth Badinter, eine der großen alten Damen des französischen Feminismus, im Express geäußert, dass „Sexualität, ob umsonst oder bezahlt, in der Entscheidungsgewalt eines jeden Mannes und jeder Frau steht“.

Das gesellschaftspolitische Engagement der neuen Frauenministerin ist sicherlich ernsthaft. Gleichwohl fragt man sich, warum die vielbeschäftigte neue Regierung ausgerechnet gegen Prostitution ins Feld zu ziehen sich anschickt. Man hat ein wenig den Eindruck, dass der französische Staat, dem auf den liberalisierten Märkten längst die stolze Jakobinermütze vom Kopf gezogen ist, Sie nun zumindest im Bois de Boulogne wieder tragen möchte.



taz, 15.07.2012


 
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Recondo

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Völker hört die Signale!

Anscheinend braucht diese Flitsche wohl selbst mal wieder einen ordentlichen Fick, damit die Gehirnwindungen wieder frei werden:evil:!
 

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Künftig sollen die Männer zahlen

PARIS afp | Mit Geldstrafen für Freier soll in Frankreich künftig die Prostitution bekämpft werden. Die Parlamentsfraktion der regierenden Sozialisten teilte am Dienstagabend mit, ein entsprechendes Gesetz Ende November in der Nationalversammlung einreichen zu wollen. Demnach sollen Freier mit Geldstrafen von bis zu 1.500 Euro belegt werden können. Werden sie wiederholt ertappt, kann die Geldstrafe verdoppelt werden.

Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Eine in einem Bericht eines sozialistischen Abgeordneten angedachte Gefängnisstrafe bei wiederholten Verstößen gegen die neue Regelung ist aber vom Tisch.

Mit dem Gesetz wollen die Sozialisten „den Schutz von Prostituierten verbessern und den Kampf gegen das System der Prostitution“ verschärfen. „Prostitution gibt es, weil es Kunden gibt, und die Kunden sind auch für die Situation der Prostituierten verantwortlich“, sagte die Sozialistin Laurence Rossignol. Auch der Kampf gegen Zuhälterei und Menschenhandel soll verschärft werden.

Abgeschafft werden soll zudem der Straftatbestand der „Anwerbung von Freiern“ durch Prostituierte. Dafür hatte bereits Ende März der französische Senat gestimmt. Das Anwerben von Freiern war 2003 in Frankreich unter dem damaligen konservativen Innenminister und späteren Staatschef Nicolas Sarkozy mit einer Haftstrafe von bis zu zwei Monaten und einer Geldstrafe bis 3.750 Euro belegt worden.

Unter Strafe gestellt wurde auch das sogenannte passive Anwerben von Kunden - Prostituierte mussten also nicht mehr einen Freier ansprechen, um sich strafbar zu machen, es reichten bereits beispielsweise aufreizende Kleidung oder die Anwesenheit an einschlägig bekannten Orten.

Mit der Maßnahme sollten der Straßenstrich bekämpft und die öffentliche Ordnung garantiert werden. Ziel war auch, dass Polizisten bei Verhören von festgenommenen Prostituierten an Informationen über ihre Zuhälter gelangen. Kritiker bemängeln aber, keines dieser Ziele sei erreicht worden.


TAZ, 02.10.2013



 

Milan

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ojemine

Unter Strafe gestellt wurde auch das sogenannte passive Anwerben von Kunden - Prostituierte mussten also nicht mehr einen Freier ansprechen, um sich strafbar zu machen, es reichten bereits beispielsweise aufreizende Kleidung oder die Anwesenheit an einschlägig bekannten Orten

Manchmal denke ich: Einige Leute leben nicht mehr in der Wirklichkeit

Der Versuch, die Triebe des Menschen zu unterdrücken???
 

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Prostituierten-Besuch soll Straftat werden

Harter Kurs in der Bekämpfung der Prostitution: In Frankreich sollen Freier künftig bestraft werden. Neben einer Geldbuße von 1500 Euro soll das Aufsuchen von Huren als Straftat bewertet werden.

Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Der französische Rat für Gleichstellungsfragen (HCEfh) hat in der hitzigen Debatte über den Umgang mit Freiern in Frankreich klar Stellung bezogen: Das Aufsuchen einer Prostituierten solle als Straftat und nicht nur als Ordnungswidrigkeit eingestuft werden, empfahl das Gremium in Paris. Das französische Parlament befasst sich Ende November mit einer Gesetzesvorlage, die lediglich die Einstufung als Ordnungswidrigkeit vorsieht.

Der Hohe Rat, ein Beratungsgremium, dem Vertreter von Verbänden, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten angehören, äußerte sich zwar positiv über den Gesetzentwurf, den die Sozialisten und andere linke Parlamentarier am 10. Oktober vorgelegt hatten. Ziel sei der Kampf gegen das Prostitutionssystem. Zu begrüßen sei auch, dass künftig nicht mehr die Prostituierten mit Strafe bedroht werden sollten sondern die Freier.
Doch dem Gleichstellungsrat geht die Vorlage, die eine Geldbuße von 1500 Euro für Freier vorsieht, noch nicht weit genug. Der Rat forderte, das Aufsuchen einer Prostituierten als Straftat zu werten, ohne dass dies zwangsläufig mit einer Gefängnisstrafe sanktioniert werden müsse. Es gehe nicht so sehr um die Schwere der Strafe, sondern um die Art der Bestrafung. Die Androhung eines Strafprozesses vor Gericht habe größere pädagogische Wirkung, urteilte der Rat.


N24, 05.11.2013



 

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Catherine Deneuve und andere französische Promis setzen sich gegen Geldstrafen für Freier ein


Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Paris. Die französische Schauspielerin Catherine Deneuve, Chanson-Star Charles Aznavour und weitere französische Prominente kämpfen mit einer Petition gegen Geldstrafen für Prostituierte und ihre Freier. Frankreichs Sozialisten wollen Freier mit einer Geldstrafe von 1500 Euro belegen.

Dutzende französische Prominente von Schauspielerin Catherine Deneuve bis Chanson-Star Charles Aznavour haben gegen Regierungspläne mobil gemacht, Besuche bei Prostituierten unter Strafe zu stellen. "Ohne Prostitution gutzuheißen oder zu unterstützen", lehnten sie eine Bestrafung von Prostituierten und deren Kunden ab, erklärten die Stars in einer am Samstag veröffentlichten Petition. Notwendig sei vielmehr eine "echte Debatte" ohne ideologische Vorurteile.

Frankreichs regierende Sozialisten wollen im Kampf gegen die Prostitution Freier mit einer Geldstrafe von 1500 Euro belegen. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag soll Ende des Monats in der Nationalversammlung beraten werden.

Unterzeichnet wurde die Petition von rund 60 Prominenten, darunter neben Deneuve und Aznavour die Sängerin und Schauspielerin Line Renaud, der Regisseur Claude Lanzmann und der sozialistische Ex-Kulturminister Jack Lang. Der Initiator der Aktion, der Sänger Antoine, betonte, es gebe keinerlei Zusammenhang mit einem im Oktober veröffentlichten Manifest von Prominenten mit dem Slogan "Fass' meine Hure nicht an" (ne touche pas à ma pute).


WAZ, 17.11.2013

[DMLURL]http://www.derwesten.de/panorama/catherine-deneuve-und-andere-franzoesische-promis-setzen-sich-gegen-geldstrafen-fuer-freier-ein-id8675056.html[/DMLURL]
 

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Prostitutionsgesetz: Französisches Parlament will Freier bestrafen

Paris - Trotz anhaltender Proteste hat die französische Nationalversammlung am Freitagabend ein neues Prostitutionsgesetz verabschiedet - und damit für die Bestrafung von Freiern gestimmt. Die Abgeordneten votierten per Handzeichen für die zentrale Bestimmung des umstrittenen neuen Gesetzes zur Prostitution, die für den Kauf sexueller Dienstleistungen Geldstrafen von 1500 Euro vorsieht.

Das Gesetz, das von Abgeordneten von Regierung und Opposition gemeinsam eingebracht worden war, wird am kommenden Mittwoch zur Abstimmung gestellt. Anschließend muss noch der Senat dem Text zustimmen.
Im Wiederholungsfall sieht das Gesetz für Freier eine Strafe von 3750 Euro vor. Als Alternative oder Ergänzung zu einer Geldstrafe können auch Kurse zur "Sensibilisierung" der Männer angeordnet werden. Zugleich stimmten die Abgeordneten am Freitagabend dafür, den auf die Prostituierten zielenden Straftatbestand des "Kundenfangs" abzuschaffen, der die Frauen mit zwei Monaten Gefängnis bedroht, wenn sie öffentlich um Freier werben.

Hitzige Debatte im Vorfeld der Abstimmung

Die Abgeordneten stimmten außerdem für Unterstützungsmaßnahmen für Frauen, die die Prostitution verlassen wollen. Dafür sollen jährlich 20 Millionen Euro bereit gestellt werden. Ausländische Prostituierte, die die Unterstützung in Anspruch nehmen, erhalten gemäß dem neuen Gesetz eine sechsmonatige Aufenthaltserlaubnis, die erneuert werden kann. Durch das Gesetz soll Prostitution, die derzeit in Frankreich legal ist, eingedämmt werden.

"Das ist ein Vorstoß zur Abschaffung der Prostitution", hatte Frauenrechtsministerin Najat Vallaud-Belkacem zum Auftakt der Debatte in Paris gesagt. Die sozialistische Abgeordnete Maud Olivier, eine Initiatorin des Gesetzentwurfs, warf Kritikern des Textes "Scheinheiligkeit" vor: "Zu sagen, dass die Frauen das Recht haben, sich zu verkaufen, bedeutet die Tatsache zu verschleiern, dass die Männer das Recht haben, sie zu kaufen."
Der Gesetzentwurf wurde in den vergangenen Wochen in Frankreich hitzig diskutiert, zahlreiche Prominente wie die Schauspielerin Catherine Deneuve sprachen sich gegen eine Bestrafung der Freier aus. Aufsehen erregte auch das "Manifest der 343 Dreckskerle" - eine öffentliche Erklärung von Schriftstellern, Schauspielern, Journalisten, in der sie auf ihr Recht auf käuflichen Sex pochen.

In Frankreich wird die Zahl der Prostituierten auf mindestens 20.000 geschätzt. Davon kommen 80 bis 90 Prozent aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa, Afrika, China oder Lateinamerika.


Spiegel online, 30.11.2013

 

Tron

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Große Mehrheit für neues Prostitutionsgesetz

In Frankreich sollen Freier künftig für gekauften Sex bestraft werden. Die Nationalversammlung stimmte deutlich für die umstrittenen neuen Regelungen zur Prostitution.

Berichte zu Frankreich will Freier von Prostituierten bestrafe im Freierforum

Mit deutlicher Mehrheit hat die französische Nationalversammlung umstrittene neue Regelungen zur Prostitution auf den Weg gebracht. In erster Lesung stimmten am Mittwoch in Paris 268 Abgeordnete dafür, Freier künftig für gekauften Sex zu bestrafen. 138 Parlamentarier votierten gegen das Gesetz, das gleichzeitig Prostituierte straffrei stellen soll. Bei der Abstimmung über die aus den Reihen der Abgeordneten stammende Initiative gab es 79 Enthaltungen.

Freier müssen nun mit bis zu 1500 Euro Strafe rechnen, wenn sie Sex kaufen. Im Wiederholungsfall sind 3750 Euro fällig. Die Prostituierten selbst sollen dagegen nicht mehr verfolgt werden. Mit den neuen Regelungen wird sich nun der Senat befassen, die zweite Kammer des Parlaments. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. Frauenrechtsministerin Najat Vallaud-Belkacem sprach nach der Annahme des Gesetzentwurfes von einem „langen Weg voller Tücken bei jedem Schritt“.

Mit der Kehrtwende im Kampf gegen käuflichen Sex soll sich die Gesetzgebung Frankreichs künftig gegen die Freier und damit gegen die Männer richten. Bisher sind nur Prostituierte von Strafen bedroht, auch wenn Prostitution selbst eigentlich erlaubt ist. Dennoch drohen den Frauen bisher bei Anwerbung von potentiellen Freiern bis zu zwei Monate Haft oder 3750 Euro Geldstrafe. Diese Regelung soll gleichzeitig mit dem neuen Gesetz abgeschafft werden.

Angst vor der Illegalität

In Deutschland planen Union und SPD in einer großen Koalition eine Reform des Prostitutionsgesetzes. Der Ansatz ist weniger radikal als in Frankreich: Schwarz-Rot will eine stärkere Kontrolle der Bordelle, zusätzliche Beratungsangebote für Prostituierte und eine bessere Unterstützung für die Opfer von Zwangsprostitution.

In Frankreich sorgt das Vorhaben quer durch die Parteienlandschaft für heftige Debatten. Auch Prominente engagieren sich auf beiden Seiten. Organisationen von Prostituierten befürchten, mit dem Gesetz könnte das Gewerbe in die Illegalität abgedrängt werden. Das könnte dann die Arbeit für die betroffenen Frauen gefährlicher machen.

Verlässliche Angaben über die Zahl der Prostituierten in Frankreich gibt es nicht. Nach einem Parlamentsbericht könnten es zwischen 20.000 und 40.000 sein. Viele Frauen stammen aus Osteuropa, Asien, Afrika und Lateinamerika.


FAZ, 04.12.2013



 

Tron

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Prostituierte demonstrieren gegen neues Gesetz

Welt, 05.12.2013

[DMLURL]http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article122575543/Prostituierte-demonstrieren-gegen-neues-Gesetz.html[/DMLURL]


Ob in deutschen Bordellen schon französisch gelernt wird :muha:
 
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Kann man Prostitution nicht eigentlich leicht tarnen? Ich meine, wenn ich z.B. in einer Kneipe hinterm Bahnhof eine Frau aufgable, und mit ihr ins Hotel gehe, dann wäre es nach schwedischem/französischem Gesetz ein One-Night-Stand und erlaubt, wenn ich ihr kein dafür Geld geben würde, aber Prostitution und verboten wenn ich ihr dafür Geld geben würde. Woher will die Polizei das wissen? :confused:

Höchstens, dass sie es machen wie die Amis und weibliche Polizistinnen, die als Prostituierte verkleidet sind, als "Lockvögel" einsetzen. :nee2:
 
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Janiek

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Kann man Prostitution nicht eigentlich leicht tarnen?

Es gibt mich Sicherheit, wenn man ausreichend darüber nachdenken würde, Möglichkeiten sich über dieses Verbot hinwegzusetzen. Wie lange so was gut gehen kann, sei dahingestellt.

Im Grunde genommen können das nur kleine und überschaubare Gruppierungen werden, die sich als verschworene Gemeinschaft die Pay6-Freuden erhalten und unzähligen Damen so doch noch einen gewissen Lebensunterhalt sichern. Letztlich endet sowas aber wahrscheinlich in mafiöse Strukturen und wird anderweitig kriminalisiert. Denn die, die heute dick im Geschäft sind, lassen sich nicht rausdrängen von Tante Emma.

Desgleichen werden die Ermittlungsbehörden aber auch nicht untätig bleiben. Auch denen müsste spätestens mit einem Verbot klar werden, dass hier jede Menge Überstunden für die Hundertschaften anstehen. Und da ist so eine Art Hebel, denn das Verbot könnte daran scheitern, weil eben das Nachhalten der Gesetzestreue für zu teuer empfunden wird. Wenn Steuererhöhungen für die Bevölkerung damit begründet werden, dass die Kosten für das Prostitutionsverbot zu hoch sind, könnte es heftigsten Ärger geben.

Wenn man die Berichterstattung verfolgt und da ein guter Teil Wahrheit unterlegt ist, dann ist der deutschen Bevölkerung ein Verbot von Prostitution und eine Freierbestrafung gar nicht angenehm. Dass sich aber der Staat über die Volksmeinung hinwegsetzt, können wir im Nachbarland Frankreich beobachten und hat es in Deutschland auch schon zuhauf gegeben.

Undercoveragentinnen im Anti-Prostitutionseinsatz kann man sich natürlich vorstellen. Muss doch geil aussehen, wenn eine busenaufgeblasene Schönheit mit Pistolenholster auf Plateauschuhen an der Straße entlangeiert oder in irgendwelchen obskuren Bars hockt. Rein theoretisch müssen die Damen ja was hermachen, damit einer ekliger Freier anspringt. :D
 
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