Tron
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Mladen V. (36) vom Billigbordell „Geizhaus“: Im Internet präsentiert der Zuhälter sich betont prollig, im Gerichtssaal gibt er sich schweigsam im blauen Hanseatenblazer. Eine junge Prostituierte (19) hat die Kiezgröße nach einem Ausraster auf dem Damenklo angezeigt. Die Anklage lautet auf Zuhälterei und Körperverletzung
Für 39 Euro verkaufte Jenny P. (20, Name geändert) ihren Körper im Dumping-Puff an der Reeperbahn. An guten Tagen schaffte sie 10 bis 15 Freier. Die junge Prostituierte hatte keine Wohnung, lebte in ihrem Puff-Zimmer. Gelegentlich schlief sie mit Mladen V.. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die „emotionale Verbundenheit“ ausgenutzt zu haben.
Ihren gesamten Verdienst, erzählt sie, habe sie dem Angeklagten in Briefumschlägen gegeben. Er habe sich ihr als Chef des „Geizhauses“ vorgestellt.
Wie viel Bares Mladen V. von Juni bis August 2012 von ihr bekommen habe, wisse sie nicht, sagt die dunkelhaarige Zeugin mit kaum hörbarer Stimme: „Ich hab nicht nachgezählt.“ „Was sollte der Angeklagte mit dem Geld denn machen? “, fragt der Staatsanwalt, „sollte er das irgendwie für sie anlegen? “ Wieder zuckt die junge Zeugin die Achseln: „Darüber habe ich nicht nachgedacht.“
Schon bei ihrem vorherigen „Freund“ habe sie ihr ganzes Geld aus der Prostitution abgeliefert: „Und als ich dann zu Mladen gewechselt bin, war klar, dass ich ihm jetzt das ganze Geld gebe. Dafür hat er mir dann jeden Tag 20 Euro für Lebensmittel und Zigaretten gegeben.“ Die Vernehmung läuft schleppend.
Die Staatsanwaltschaft schätzt, dass der Angeklagte 9600 Euro kassiert hat. Mladen V., vorbestraft, macht von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Im August 2012 hat Jenny P. ihn angezeigt, seitdem sitzt der Protz-Lude in U-Haft.
Er soll die junge Frau im „Mädchenklo“ des „Geizhauses“ bedroht, ins Gesicht geschlagen und ihr das Handy abgenommen haben. Warum, wisse sie nicht mehr: „Ich glaube, er war sauer, weil ich zwei Mal abgehauen war.“ Mladen V., der auf Facebook zeigt, wie er an einen Polizeiwagen pinkelt und Frauen in Chats als „Toilette“ bezeichnet, hört mit unbeteiligter Miene zu. Ab und zu beugt er sich zu seinen Verteidigern.
Die Anwälte nehmen die junge Zeugin später in die Mangel, wollen klar stellen, dass Jenny P. von ihrem Mandanten immerhin auch Geld für Haar-Extensions, Maniküre, künstliche Wimpern und Taxifahrten bekommen habe.
Außerdem habe der Angeklagte sich um sie „gekümmert“: Er schickte sie in die Herbertstraße und in einen Saunaclub nach Düsseldorf, angeblich, weil Jenny darum gebeten habe.
Die nervöse junge Zeugin verwickelt sich im harten Kreuzverhör der Verteidigung in Widersprüche Jenny P. ist inzwischen aus der Prostitution ausgestiegen, lebt anonym in einer Zeugenschutzwohnung. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.
Hamburger Morgenpost, 20.02.2013
Für 39 Euro verkaufte Jenny P. (20, Name geändert) ihren Körper im Dumping-Puff an der Reeperbahn. An guten Tagen schaffte sie 10 bis 15 Freier. Die junge Prostituierte hatte keine Wohnung, lebte in ihrem Puff-Zimmer. Gelegentlich schlief sie mit Mladen V.. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die „emotionale Verbundenheit“ ausgenutzt zu haben.
Ihren gesamten Verdienst, erzählt sie, habe sie dem Angeklagten in Briefumschlägen gegeben. Er habe sich ihr als Chef des „Geizhauses“ vorgestellt.
Wie viel Bares Mladen V. von Juni bis August 2012 von ihr bekommen habe, wisse sie nicht, sagt die dunkelhaarige Zeugin mit kaum hörbarer Stimme: „Ich hab nicht nachgezählt.“ „Was sollte der Angeklagte mit dem Geld denn machen? “, fragt der Staatsanwalt, „sollte er das irgendwie für sie anlegen? “ Wieder zuckt die junge Zeugin die Achseln: „Darüber habe ich nicht nachgedacht.“
Schon bei ihrem vorherigen „Freund“ habe sie ihr ganzes Geld aus der Prostitution abgeliefert: „Und als ich dann zu Mladen gewechselt bin, war klar, dass ich ihm jetzt das ganze Geld gebe. Dafür hat er mir dann jeden Tag 20 Euro für Lebensmittel und Zigaretten gegeben.“ Die Vernehmung läuft schleppend.
Die Staatsanwaltschaft schätzt, dass der Angeklagte 9600 Euro kassiert hat. Mladen V., vorbestraft, macht von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch. Im August 2012 hat Jenny P. ihn angezeigt, seitdem sitzt der Protz-Lude in U-Haft.
Er soll die junge Frau im „Mädchenklo“ des „Geizhauses“ bedroht, ins Gesicht geschlagen und ihr das Handy abgenommen haben. Warum, wisse sie nicht mehr: „Ich glaube, er war sauer, weil ich zwei Mal abgehauen war.“ Mladen V., der auf Facebook zeigt, wie er an einen Polizeiwagen pinkelt und Frauen in Chats als „Toilette“ bezeichnet, hört mit unbeteiligter Miene zu. Ab und zu beugt er sich zu seinen Verteidigern.
Die Anwälte nehmen die junge Zeugin später in die Mangel, wollen klar stellen, dass Jenny P. von ihrem Mandanten immerhin auch Geld für Haar-Extensions, Maniküre, künstliche Wimpern und Taxifahrten bekommen habe.
Außerdem habe der Angeklagte sich um sie „gekümmert“: Er schickte sie in die Herbertstraße und in einen Saunaclub nach Düsseldorf, angeblich, weil Jenny darum gebeten habe.
Die nervöse junge Zeugin verwickelt sich im harten Kreuzverhör der Verteidigung in Widersprüche Jenny P. ist inzwischen aus der Prostitution ausgestiegen, lebt anonym in einer Zeugenschutzwohnung. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.
Hamburger Morgenpost, 20.02.2013
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