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Thailand Phuketwaldi : Eine Reise in den Dschungel

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 1

Montag, 19.01.2004 / Phuketwaldi
Arnold hatte zu dieser Zeit ein wunderschönes Haus inmitten einer traumhaften Bungalowanlage. Er war seit einigen Tagen mit Toi zusammen.

Toi war ein sehr lebenslustiges Mädel aus Trang. Sie war auch wie viele vor ihr nach Phuket gekommen, um ihr Glück zu suchen und war anfangs auch eine, die eigentlich seriös ihr Auskommen schaffte, aber sie erlag nach einiger Zeit auch, wie die meisten, der Gier nach der Kohle und schaffte an..... Kurzum, sie war eine Prostituierte.

Arnold war das egal, und er nahm sie nach einen missglückten Aufenthalt in Schweden (sie war kurz vorher nach einen 3monatigen Besuch zurückgekommen – hatte keine Wohnung und schlief bei Pum auf der Liege) in seinem Haus auf (aus Mitleid und Nachbarschaftshilfe, aber vor allen, weil er zu dieser Zeit eh solo war und eh jemanden zum Putzen brauchte).

Toi entpuppte sich als perfekte Putzhilfe und Untermieterin..... das erste, was sie putzte in der ersten Nacht, war mal Arnolds Pimmel, aber das wirklich gekonnt.

OK, lange Rede, kurzer Sinn..... Pum und Bruno wollten das nächste Wochenende nach Nakhon Si Thamarat zu Pum nach Hause fahren......

Da Toi eine gute Freundin von Pum war wollte sie natürlich mit, eh klar.

Bruno und Arnold besprachen die ganze Sache, und Arnold war zu dieser Zeit auch noch nie in Nakhon Si Thamarat, so war er natürlich auch neugierig.

Nach kurzer Vorbereitung ging die Reise am nächsten Wochenende los.... Sie fuhren über Suratthani Richtung dem Palast bzw. der Familie von Pum..... zu viert in einen der bekannten Suzuki Jeeps....

Bruno lies Arnold nicht im unklaren, das der Vater von Pum vor einigen Jahren von Drogenhändlern erschossen wurde, aber das ist ja nichts ungewöhnliches in diesem Gebiet.... Nakhon Si Thamarat ist bekannt für gewisse Dienstleistungen, die manchmal angenommen werden in Thailand....

Spezialisiert haben sich die Jungs aus diesem Gebiet für Dienstleistungen, dem Zweiradgewerbe zurechnend, wobei dem Fahrer exakte Ortskenntnisse bzw. Menschenkenntnisse von Vorteil sind, und dem Beifahrer diverse Qualitäten als zielgenauer Kollege wichtig sind....

Anyway – Arnold und Bruno mit Anhang waren unterwegs Richtung Suratthani und Bruno lies Arnold während der Fahrt auch nicht im unklaren, das Pum die einzige Frau inmitten von neun Brüder war....

Die Fahrt ging über so manche Landstraße und so langsam erreichten sie ihr Ziel.

....unterwegs hielt Bruno mal an ner TEXON Tankstelle um Bier zu fassen – Ihr wisst ja, was so in einen Suzuki Jeep reinpasst.... war ne gute Idee.... Arnold, genauso Bruno waren ja nicht unbedingt die Milchbarjungs...... und irgendwie wussten sie ja, was auf sie zu kam.....

Arnold und Bruno mit Anhang erreichten Nakhon Si Thamarat – Nein, sie waren circa 8-10 Kilometer vorher und eigentlich irgendwo in der Pampa..... keine Sau wusste, wo sie eigentlich waren.... zumindest Arnold nicht.....

Ich denke mal, nicht mal GPS, das weltweite Navigationssystem, greift in dieser Gegend.... sogar Satteliten meiden gewisse Gebiete....

Na ja – auf jeden Fall wusste Pum Bescheid – JA, jetzt müssen wir runter von der asphaltierten Straße, Ja, wo denn? ...fragte Arnold...... Na ja, da halt – gleich hinter der nächsten Pfütze....

Aber so eine Ortsangabe ist von Thais eh normal...... die wissen, von ihren Schuhen weg, wenn sie welche haben, genau bis zum nächsten Fressstand, wo sie Reis mit irgendwelchen Zutaten kaufen können..... und sonst gar nichts....

Egal – jetzt standen sie da mitten in einer der unglaublichsten und normalerweise für Europäer wunderschönen Steppe inmitten Palmen und Mangroven und kein Mensch wusste Bescheid, wies weitergehen sollte.

Anyway – irgendwann kam die richtige Pfütze und sie bogen von der Landstrasse ab.

Was jetzt kam, würde einen jeden CAMEL TROPHY Jünger den kalten Schweiß raustreiben – rauf – runter – rauf - von einem Hügel zum nächsten – eigentlich der blanke Wahnsinn – manchmal dachte Arnold, ein Bulldog (Traktor für Preisn) würde so einen Weg nicht schaffen.....

Plötzlich konnte Bruno sich nicht im Zaum halten – schau mal, das alles gehört mir........... ja, super...... dachte Arnold, ......Mann bist du ein Immobilienmagnat, Donald Trump muss ein richtiges Arschloch im Gegensatz zu dir sein...........

Und schon wieder ein Fischteich nach dem anderen, na ja, wie gesagt, Donald lässt grüßen..... das dies vorher schon der buckligen Verwandtschaft gehörte, wusste Donald der Immobiliengigant natürlich nicht, aber egal, Hauptsache, er hat es noch mal für seine Liebe gekauft und vor allen bezahlt......
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 2



Mittwoch, 21.01.2004 / Phuketwaldi

Plötzlich, nach circa 10 Minuten Fahrt erreichten sie das Anwesen....

Hehehehe..... Zwei Gebäude, ...... na ja, sagen wir mal, 2 Hütten (schon gemauert, zumindest eines davon – das bezahlte - LOL) – bei uns wäre so was sicher unter Denkmalschutz gestanden, es könnte ja mal Hannibal bei seiner Überquerung über die Alpen da übernachtet haben...... hehe... jaja, Arnold wusste, er ist ein verwöhntes Arschloch – und schon? ....... aber das? ......na fein........


Die 2 Hütten entpupten sich als ein „Haupthaus“, wo die Mutter und was weiß ich, wie viele Brüder hausten, weil als wohnen in unseren Sinne kann man das nicht bezeichnen. Das 2te Haus wurde von Brunos Kohle vor gut zwei Jahren gebaut, ganz nobel mit richtigen Steinen und diente als Gästehaus, was auch immer man darunter verstehen konnte oder auch sollte. In diesem Haus war auch eine Toilette installiert, aber dazu später mehr..... zumindest sollte man meinen, nach über 2 Jahren Bauphase sollten wenigstens Fenster installiert sein, aber anscheinend störte dies niemanden, nein... es fiel eigentlich gar nicht auf, am wenigstens den Thais und zur Überraschtheit Arnolds störte dies Bruno, den Financier, auch nicht besonders.....

Also nun standen sie da, Bruno und Arnold mit ihren Anhängen.

Die Begrüßung unter den Thais (Mutter / Tochter) fiel halt so aus, wie es unter Thais normal ist. Tochter begrüßte Mutter mit einem Wai, Mutter nickt kurz und beachtet sie nicht weiter.

Die beiden Farangs wurden zwar mit einem kurzen Lächeln von der Mutter begrüßt, aber das war es dann auch schon. Anyway, das kennen wir ja..... egal.....

Die Brüder, es waren fünf, soweit das Arnold überblicken konnte, waren da schon sehr viel aufmerksamer und selbstgefälliger..... Ganz schnell entluden sie das Bier aus dem Auto und machten sich die erste Halbe auf....

Vorm Haupthaus (muahaha) war so eine Art Zelt installiert worden, mit Biertischen und einen ganzen Sack voller Plastikstühle. Dies diente als Festplatz für das Fest, das am nächsten Tag stattfinden sollte..... Dazu waren auch einige Mönche geladen und natürlich die ganze Nachbarschaft.
Das morgen ein Fest stattfinden sollte, erfuhr Arnold erst jetzt, aber auch Bruno wusste davon nicht allzu viel.

Na ja, Thais sind ja immer für ne Überraschung gut und eigentlich überraschte es die Farangs, die ja nun schon einige Jahre im Land wohnten, eigentlich auch nicht so besonders...

Da es inzwischen später Nachmittag war, setzte sich Arnold mal auf einen der Plastikstühle an einem Biertisch und machte sich auch eine Halbe auf... Natürlich setzten sich zwei oder drei Brüder mit an den Tisch und schnorrten sich gleich mal eine Marlboro Light....

Toi saß neben Arnold, aber sie beachtete eigentlich keiner.... überhaupt keiner....

Für Arnold war es der erste Besuch einer Familie in so einer ärmlichen Gegend und er fühlte sich nicht besonders wohl.... aber egal, da machen wir uns noch gleich mal ne Halbe auf, dann schaut das Leben gleich wieder ganz anders aus....

Bruno war in der Zwischenzeit mit seiner Alten und der Mutter beschäftigt und sie palaverten lautstark im Gästehaus.... Vielleicht sind jetzt auch Bruno die fehlenden Fenster aufgefallen, wer weiß?
Arnold machte sich inzwischen die dritte Halbe mit den Brüdern auf.... Inzwischen saßen 5 Brüder mit Arnold am Tisch. Die Konversation entpuppte sich als recht schwierig, aber da Arnold ein paar Brocken Thai sprach, ging es schon irgendwie..... Englisch konnte natürlich keiner der Brüder....

Bruno kam jetzt auch zu der geselligen Runde, und da Brunos Thai viel besser war, als das von Arnold kam die Unterhaltung jetzt so richtig in Schwung.... Später sollen noch 2 Brüder kommen und dann wären sie komplett..... Wieso komplett? ...fragte Arnold ....ihr seid doch neun, oder? Jaja, das stimme schon, aber 2 können nicht kommen, die säßen beide in Suratthani im Knast.....

Na ja, anyway, dachte sich Arnold, ist ja nicht so schlimm, eigentlich ist das gut..... dann saufen wenigsten zwei weniger unser Bier leer.....

Arnold fiel auf, das die Jungs, die ganze Zeit, wie die Affen an irgendwelchen Blättern rumkauten.....

Er fragte Bruno, was die da die ganze Zeit in sich reinkauten.... Bruno war schon öfters in dieser feinen Gegend und er erklärte es Arnold: Naja, diese Blätter wachsen auf den Bäumen, die du da fünfzig Meter hinter dir sehen kannst.... Den genauen Namen der Bäume hatte er vergessen, aber es sind wohl so abgeschwächte Kokablätter und schmecken eigentlich sehr gut.... er hätte sie mal probiert, aber sie schmeckten ihm nicht...

Hehehehe.... dachte Arnold.... her damit, das muss ich probieren – so ein kleines Pflänzchen zum Bierchen, das kann doch sicher niemand verwehren, oder?

Kaum hatte dies der älteste Bruder gehört, er war so an die 45 Jahre alt, lag auch schon ein Bündel vor ihm.... man ist ja schließlich gastfreundlich....

Anmerkung vom Autor: JA, das stimmt eigentlich schon, Thais sind sehr gastfreundlich und das wenige, das sie haben, teilen sie auch mit Farangs, ..........aber sie haben ja NIX..........

Arnold probierte das erste Blatt (ca. 15cm länglich, 4-5cm breit) und es schmeckte eigentlich nach garnix, aber man konnte es schon essen.....

Zuerst aß Arnold mal 2 gesamte Blätter und eigentlich merkte er noch nichts von einer Veränderung.

So nach dem dritten Pflänzchen setzte eine leicht berauschte Wirkung ein, aber lag das nicht eventuell an der vierten Chang Halbe?

Die Brüder amüsierten sich köstlich an so einen seltsamen Farang und die Stimmung wurde immer besser. Bruno erklärte Arnold, das fast alle Brüder von dem Verkauf dieser Blätter lebten, außer zweien, die gingen auch einer geregelten Arbeit nach. So ein Bündel (circa 20 Blätter) bringt 10 Baht, aber bei der Menge an diesen Bäumen im Garten kommt da schon einiges zusammen und hier in Nakhon braucht man ja nicht unbedingt soviel Kohle....

Inzwischen waren auch einige Nachbarn am Tisch und Bruno servierte auch noch einige Flaschen Sang Thip, die er vorher im Jeep versteckt hatte.

Arnold kam es plötzlich irgendwie in den Sinn, das diese Blätter ja verboten sein könnten und fragte Bruno, was er davon halte. Na sicher doch, klar sind sie verboten, und fast alle Brüder seien deswegen ja auch schon mal im Knast gesessen deswegen.

Aber er beruhigte Arnold auch gleich wieder, .... wir sind hier in Nakhon Si Thamarat und gleichzeitig am Ende der Welt und außerdem sitzt da am Nebentisch der Dorfpolizist in Zivil und dem schmecken sie doch auch.... also alles nicht so wild und er als Freund von Pum, genieße hier sowieso einen eigenen Status..... und irgendwie hatte er auch recht damit.

Arnold merkte inzwischen auch die Wirkung der Pflänzchen, irgendwie so wie ein feiner Joint gepaart mit ner Brise Koks, nur viel schwächer und langatmiger.... aber die Wirkung war schon net so schlecht.... das Leben konnte man jetzt sogar hier am Arsch der Welt aushalten....

Die Party sollte eigentlich erst morgen stattfinden – aber das Bier und der Thai Fusel floss schon jetzt in Strömen....
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 3



Freitag, 23.01.2004 / Phuketwaldi

Einer der Brüder hatte jetzt die glorreiche Idee noch kurz im Nachbarort (Ban Tha Muang) vorbeizuschauen, da gibt es einen Sing a Song....

Bruno war auch hellauf begeistert von der Idee. So setzten sie sich in Bewegung, 10 Personen in den offenen Suzuki Jeep gepackt (Arnold war es egal, wie viele.... er saß ja vorne neben Bruno) und los ging’s. Das Bruno eventuell auch schon die Promille Grenze überschritten hatte, kann sich wohl jeder denken, aber wenn interessiert das hier in dieser Gegend?


Also fuhren sie Richtung Tha Muang. Ein Nachbar hatte einen Pick Up und da waren sicher noch mal so an die 10 Personen drauf.

Es war inzwischen so 22.00 Uhr als sie dort ankamen.

Sie waren jetzt in Ban Tha Muang, in einen typischen Thai Sing a Song, natürlich war das eine open air Veranstaltung und nicht abgeschlossen, mit einer Klimaanlage versehen, wie es vielleicht einige aus den Städten kennen.

Sie waren so an die 20 Personen und nahmen an 2 großen Tischen Platz. Bei Arnold hatte nun die gesamte Wirkung der Pflänzchen eingesetzt und die 5 Flaschen Chang Beer taten auch ihre Wirkung. Er fühlte sich wie Graf Koks inmitten seiner Grafschaft. Toi, die den ganzen Abend eigentlich nicht von den anderen registriert worden war, wich nun nicht mehr von Arnolds Seite. Vor allen, sie wusste, wie er ist, wenn andere hübsche Mädls in der Nähe sind und wie er seine Macho Aktivitäten rausließ, wenn er besoffen ist. Das dies die Brüder von Pum nicht stören wird, wusste sie aber auch.

Das außer Arnold und Bruno keine weiteren Farangs in dieser Kneipe waren, versteht sich von selbst. Als Expats wussten sie auch, das es von ihnen erwartet wird, das sie die ganze Rechnung bezahlen müssen. Was soll’s, das ganze Pack soff eh nur den billigen Sang Thip mit Soda, und der kostet am Land eh fast nix.

Arnold, inzwischen schon leicht lädiert, verstand sich blendend mit Pum’s Brüdern. Er saß inmitten der ganzen Nakhon Mafia und amüsierte sich prächtig. Toi war das natürlich ein gewaltiges Dorn im Auge, aber sie wusste sich, in solch einer illustren Gesellschaft, genau so zu benehmen, wie es für eine Thai ihres Standes, angepasst zu sein hat. Nämlich, das sie ihre Schnauze zu halten hat, wenn die Männer einen drauf machen. Sie wusste ganz genau, das sie nicht in einen der Touristenzentren ist, sondern am Land, und da haben nun mal die Männer die Hosen an. In den Touristenzentren an den Bars wusste sie, das sie so manchen Farang auf dem Kopf scheißen könnte, ohne das etwas passiert und manche ließen sich das sogar gefallen und lachen noch dazu – komische Welt.

Auf der Bühne sangen sich die Mädls mit ihren viel zu kurzen Röckchen und viel zu langen Stiefeln die Seele aus dem Leib. Belohnt wurden sie von einigen Dorfcasanovas mit Blumengirlanden, die Ihnen um den Hals gehängt werden. An jeder Girlande verdienen die Mädls einen gewissen Anteil mit.

Bruno und Arnold kommentierten die einzelnen Sängerinnen anhand ihres Auftritts bis ins kleinste Detail, vor allen die Vorzüge, die man mit solch einer Dorfschönheit anstellen könnte. Das ganze machten sie zwar in ihrer eigenen Sprache, aber ihre Freundinnen bekamen dies schon mit, aber was soll’s und wen interessiert’s?

Plötzlich fiel Arnold ein, wo sie denn überhaupt schliefen in dieser Nacht? Bruno beruhigte Arnold und sagte: Im Haupthaus wäre ein King Size Bett, und da werden sie schlafen. Die Mutter schläft mit ihrer Tochter im Gästehaus und die Brüder schlafen da, wo sie sich gerade aufhielten oder wo sie einfach umfallen in ihren Rausch. Thai Style halt!

Der Abend nahm seinen Lauf und irgendwann fuhren sie zurück in den Dschungel. Dafür das Bruno so besoffen war, fuhr er relativ sicher und sie landeten auch nur fast zweimal im Graben. Egal, solche Kleinigkeiten gehören in der Pampa dazu und die wenigsten sind da um diese Uhrzeit nicht besoffen.

Die Pfütze fanden sie diesmal recht schnell, sie bogen ab und wieder gings rauf und runter und wieder rauf und runter..... ihr wisst schon...... Irgendwann kamen sie wieder bei den Häusern an.

Bruno zeigte Arnold nun das Schlafzimmer...... Muahahahaha..... Arnold war bis jetzt noch nicht im innern, einer der beiden Häuser, ...er musste ja den ganzen Nachmittag mit den Brüdern im Festzelt Bier trinken.

Er war ja auf vieles gefasst, und zum Glück war er ja zugedröhnt bis Oberlippe Unterkante. In Anbetracht dieses Anblickes wollte er auch gar nimmer das Badezimmer sehen und wollte nur mehr ins Bett. Dieses erreichte er aber nur, indem er eine Hühnersteigen (wie sagt man dazu auf hochdeutsch? Hühnertreppe?) raufkroch, weil das gesamte Haus war innen durch eine sogenannte Empore geteilt, also so eine mit Brettern eingezogene Zwischenebene. Oben war das Schlafgemach, nach allen Seiten offen und mitten drin stand das King Size Bett.

Er legte sich hin und schlief sofort ein. Neben ihm grunzte Bruno.

Das seine Toi die ganze Nacht neben ihm am harten Boden lag, registrierte er gar nicht mehr.

Dann kam der nächste Tag – Die Feier !
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 4



Montag, 26.01.2004 / Phuketwaldi

Der Tag erwachte und Arnold grunzte weiter in seinem Bettchen. Somit bekam er auch nicht mit, das Bruno schon vor ein paar Stunden von Pum geweckt wurde, um die neun Mönche vom nahegelegenen Tempel abzuholen.

Das Fest wurde zum Todestag des Vaters veranstaltet. Jeder wusste, das der Vater vor ein paar Jahren von konkurrierenden Drogenhändlern erschossen wurde und eigentlich ein schlechter Mensch war, aber dies interessierte niemanden. Hauptsache, man konnte ein schönes Fest veranstalten und alle einladen. Somit wurde wieder Gesicht gewonnen und das alleine zählt.

Die Vorbereitungen des Festes waren schon längst abgeschlossen und voll im Gange, als Arnold erwachte. Er wurde durch das laute Gemurmel bzw. Beten der Mönche vor dem Haus wach. Er schaute sich um und wusste sogleich, wo er ist. Das ganze Haus strotzte nur so von Dreck und alles lag wild durcheinander. Das Bett wurde anscheinend gestern noch frisch überzogen, aber ansonsten überall Dreck und Staub und was noch alles. Der Boden war natürlich sauber. Er wusste ja, das Thais bei Körperpflege führend in der Welt sind, aber auf ihr Heim legen sie so viel Wert wie eine Wildsau in ihren Stall. Einzig allein der Boden wurde hundertmal am Tag gefegt, weil da spielte sich ihr Leben ab. Essen, Schlafen, Fernsehschauen, um nur mal die wichtigsten Eigenschaften von Thais am Land zu nennen. Egal, was soll’s, dachte er sich – ist ja nicht sein Problem.

Er quälte sich die Hühnersteige hinunter und sah schon die illustre Gesellschaft vor dem Haus. Rund an die 80 Menschen, die gebahnt den Mönchen zuhörte. Toi war auch dabei und erblickte Arnold sofort und kam auch gleich auf ihn zu.

Komm, ich zeig dir das Badezimmer. Sie zog ihn nun unter die Empore und dann gleich links, da war eine schiefe, verfaulte Holztür, dahinter ist das Bad. Arnold folgte ihr gebückt, weil der Abstand vom Boden zur Decke waren nur so rund 160cm. Er verschwand hinter der Badtür und erschrak gleich noch mal. Lehmboden, es stank wie in einer Wiederaufbereitungsanlage für Schweinedärme und überall Dreck, Dreck, Dreck. An der linken Seite war ein gemauertes Bassin, mit grünen Algen überseht, sicherlich wurde dieses Teil seit Erbauung vor 200 Jahren nicht wieder gesäubert, einzig und allein das Wasser wurde gewechselt. In der Ecke war ein hölzernes (?) Loch im Boden, das als Toilette diente. Er wusste ja, wie die Thai Toiletten aussehen, aber dieses war schon ein Unikat. An der Wand hing ein leicht zerbrochener Spiegel und darunter waren an die 10 ausgeleierten Zahnbürsten mit Zahnpasta verteilt. Arnold war durchaus mit den Thai Spielregeln im sogenannten Thai Bad vertraut und wie man es zu benutzen hat (Schöpfkelle, wie man aufs Klo geht, usw.) aber so ein Drecksloch hatte er noch nicht erlebt. Beim besten Willen, er musste sofort raus, weil die ersten Würgegefühle machten sich bereits bemerkbar. Nur raus aus diesem Drecksloch, weil das hat mit unterschiedlicher Kultur beim besten Willen nichts mehr zu tun. Dreck ist multikulti und gewissenhafte Menschen wischen ihn manchmal weg.

Er ging gleich in die nebenan gelegene Küche und wollte sich einen Kaffee aufbrühen. Natürlich immer gebückt, weil er ja mit seinen 1m78 einfach zu groß war, für die Raumhöhe von 1m60.

Bei Aufkochen des Wassers am Gasherd bemerkte er so ein komisches Rascheln an der Schlitzen der Bretterbude. Das Haus war hinten komplett mit Grünzeug zugewachsen. Er untersuchte das Rascheln näher und sah einer jungen, nicht langen, vielleicht 80 cm langen, grünen Schlange in die Augen. Ein jeder unbedarfte Erst Thailand Besucher wäre jetzt vermutlich in Ohnmacht gefallen, aber Arnold kannte diese Teile nur zu gut. Sie hangen ja bei ihm daheim auf Phuket, in der Regenzeit, ja auch überall auf seinen Bananen Bäumen. Sie waren ungefährlich und sie gehören, wie in Europa die Maulwürfe im Garten, einfach dazu. Sie sind nur ein bisschen giftig, nicht tödlich und haben vor Menschen mehr Angst als wir vor Ihnen. Gekonnt haute er ihr, mit einen langen Schöpfer, auf die Schnauze, und sie haute ab.

Sein Instand Kaffee war inzwischen fertig und er begab sich raus ins Festzelt, und setzte sich zu seinem Kumpel. Er machte nun einen großen Fehler, er zündete sich eine Marlboro Light an und legte die volle Packung auf den Biertisch. Natürlich war die Schachtel inklusive Feuerzeug binnen 5 Minuten verschwunden, aber er war ja selber schuld, der Depp.

Er erzählte Bruno sein Meeting in dem Bad, aber der winkte nur ab, zuckte kurz mit dem Schultern und machte sich seine zweite Halbe auf. Das Erlebnis mit der Schlange führte zu einem kurzen Heiterkeitsanfall, aber mehr auch nicht. Wozu auch? Das ist wirklich was ganz normales in Thailand.

Arnold sah in die Runde und gleichzeitig sah er auch die netten Pflänzchen von gestern am Nebentisch und reagierte blitzschnell wie ein Thai, er ging rüber, nahm sich 3 bis 4 Blätter, natürlich ohne nur ein Wort zu verlieren und lies sich ein Blatt genussvoll schmecken.

So ein Pflänzchen am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen.....
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 5



Mittwoch, 28.01.2004 / Phuketwaldi

Die Mönche waren inzwischen fertig mit ihrer Andacht oder wie immer man das nennen soll und labten sich an den Speisen, die sie überreicht bekamen. Arnold hatte inzwischen seinen Kaffee auch ausgetrunken, das Pflänzchen war verspeist, und er war in Anbetracht der Umstände auch wieder gut drauf.

Er ging auf die Mönche zu und wollte ihnen guten Tag sagen. Er wurde, weil er mit Bruno hierher kam und in Thailand bzw. Phuket wohnte, nicht als das achte Weltwunder angesehen, die anwesenden Thais beobachtenden ihn zwar auf Schritt und Tritt, aber sie ließen ihn in Ruhe. Toi hatte dazu sicher auch beigetragen, indem sie stolz berichtete, mit ihm eine eigene Firma auf Phuket zu besitzen. Das stimmte natürlich nicht, aber es trug zu ihrem Gesichtsgewinn bei, und alle waren glücklich.

Arnold machte, was er normalerweise sonst nie macht, einen Wai vor den Mönchen und setzte sich, natürlich zuvor auf ein wohlwollendes Nicken der Mönche zu warten, zu ihnen.

Anmerkung vom Autor: Der Wai ist der thailändische Gruß unter Thailänder und für Thailänder! Und das ist gut so! Ein jeder Farang, der meint, er muss einen Wai machen, damit er dazugehört oder höflich wirken will, oder was auch immer, wird sich nur lächerlich machen. Erstens ist der Wai, wie gesagt, den Thais vorbehalten und das sollte auch so bleiben. Natürlich wird ein jeder Thai, falls er auf dieses Thema angesprochen wird, nicht dem Fragenden widersprechen. Das ist normal und spiegelt die grenzenlose Toleranz der Thais. Meiner Meinung nach sollte für Farangs der Wai nur bei Mönchen Gebrauch finden und sonst nirgends. Von der Königsfamilie mal abgesehen, aber die werden Normalsterbende nie zu Gesicht bekommen. Natürlich darf man auch von Mönchen NIEMALS einen Gegen Wai erwarten. Vergesst auch den Wai bei der Familie eurer Angetrauten / Freundin – Ihr werdet euch nur lächerlich machen, weil ihr nicht wisst, wie hoch er anzusetzen ist. Selbstverständlich werdet ihr das nie zu hören bekommen, geschweige denn spüren. Nickt freundlich und lächelt, das zeugt von viel mehr Höflichkeit und man wird es euch höher anrechnen. Thais leben nicht nach unseren Höflichkeitsverständnis. Sie leben in Hierarchien, und da zeugt der Wai schon das erste Signal, wo man steht. Am besten sind immer die Farangs, die sogar in den Beer Bars einen Wai machen. Es kommt auf das gleiche raus, wenn sie sich ein großes Schild umhängen, worauf in Thai Buchstaben steht: Seht her, ich bin der dümmste Mensch aus meinen fernen Land – kommt her und nehmt mich aus..... aber zurück zur Geschichte....

Arnolds schlechtes Thai war zuwenig um eine Konversation zu starten, aber einer der neun sprach richtig gutes Englisch. Sie fragten ihn aus, was er hier so mache, wo er herkomme, was er so verdiene, ganz normaler Thai Smalltalk halt, auch die Mönche sind normale Leute und vor allen auch neugierig...

Sie unterhielten sich über die Lebensgewohnheiten auf Phuket und den Gegensätzen auf dem Land, über Tempel, über alles mögliche.... Arnold erzählte über seine Erfahrungen in seinen Tempel in seinem Ort auf Phuket, usw...... Wenn man keine Berührungsängste hat, kann man sich wunderbar mit Mönchen unterhalten – gegenseitig.... Mönche sind sehr aufgeschlossene Leute und manche Farangs wären sehr überrascht wie weltoffen und tolerant sie sind... Unvorstellbar bei unseren christlichen Vertretern in unseren Gefilden...

Bald war es fast Mittag und Bruno fuhr die Mönche wieder zurück in ihren Tempel.
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 6



Freitag, 30.01.2004 / Phuketwaldi

Die Mutter Pum’s hatte sich in ihr Wohnhaus zurückgezogen. Sie hockte auf einer Art kleinen Tisch, ein kleiner Thron könnte man fast sagen, aber ganz normal, sie ist sozusagen die uneingeschränkte Chefin und somit muss sie höher erscheinen als die anderen. Um sie rum saßen bzw. hockten die anderen. Typische Konversation durchhallte den Raum und im Eck lief wie immer der Fernseher, die vierzehntausendfünfhundertachtzigste Folge einer primitiven Seifenoper. Falls zwischendurch mal eine Nachrichtensendung kommt, wird sofort umgeschaltet.

Bruno war nun auch fertig und saß wieder im Festzelt, er musste zweimal fahren, um die neun Mönche zurückzubringen. Die Party war mehr oder weniger aus, es trieben sich nun nur mehr die Verwandten und einige Nachbarn im Festzelt rum. Es war ja nur eine Art Gedenkgottesdienst für den verstorbenen Vater und solche Feiern dauern meistens nur einen halben Tag.

Arnold hatte inzwischen sein sechstes Pflänzchen verspeist und war schon wieder zugedröhnt vom feinsten. Ein paar Chang Beer hatte er auch schon wieder intus. Er hatte sich vorgenommen, das sogenannte Bad im Haupthaus nicht mehr zu betreten aber er wusste ja von Bruno, das im Gästehaus auch ein solches sein sollte. Er machte sich auf den Weg und betrat das Gästehaus nun zum ersten Mal. Abgesehen von den fehlenden Fenstern schaute es ja nicht so übel aus.

Das Haus bestand aus 2 Schlafzimmern, wo überall irgendwelche Matten wild auf den Böden lagen. Sonst war in den Schlafzimmern nichts zu finden. Der Vorraum und die Küche waren fast leer, abgesehen von dem Müll, der rumlag. Das komplette Haus war am Boden gefliest und der war wie immer sauber.

Da sah er das Bad und erinnerte sich, warum er eigentlich das Haus betreten hatte. Er erblickte auch gleich den hübschen Ort, auf den er nun schon so dringend musste. Das die Spülung fehlte, war ihm eigentlich klar, wie auch? Woher soll das fließende Wasser denn kommen in dieser Gegend, aber viele Thais bauen auch bei fließenden Wasser keine Spülung mit ein, sondern sie benutzen den Eimer bzw. die Schale, mit der auch geduscht wird.

Egal, zumindest war eine Tür da, und die schloss er mal hinter sich. Das fehlende Fenster war nicht so schlimm, es ging Richtung tieferen Dschungel und eigentlich war es ihm egal, ob ihm jemand beim Kacken beobachten will, oder nicht. Also Hose runter und Platz genommen auf einen original französischen Sitzklo, das durch seine klaren Linien charakterisiert war, um jetzt so richtig loszulegen.

Plötzlich wankte das ganze etwas beim sogenannten „get on“ auf der Schüssel. Na ja, vermutlich liegt das an den Pflänzchen, die er heute schon verspeist hatte... an den beiden, großen Chang Bieren lag es sicherlich nicht. Mann, war das jetzt ein erlösendes Gefühl, besser wie der schönste Orgasmus, Klo Fetischisten werden das verstehen. Die Sitzung dauerte rund 15 Minuten und Arnold war wie neugeboren. So, jetzt noch einige Wasserschälchen aus dem großen Wasserbehälter hineingeschüttet und er könnte wieder im Festzelt Platz nehmen. Das dieser Behälter voll war, davon hatte er sich wohlweislich vorher überzeugt.

Er schüttete den ersten Eimer hinein und sah wie sich alles vermischte.

Aber was war das? Unter dem Klo kam so eine komische braune Flüssigkeit den Fliesen entlang. Hey, ist der Abfluss durch die nicht geringe Menge etwa verstopft?

Er untersuchte nun die Sitztoilette etwas genauer und plötzlich war ihm schlagartig bewusst, warum das ganze vorher so gewackelt hatte beim Aufsitzen. Die Toilette war nicht am Boden verschraubt. Ihm schwante ganz böses und leider traf dies auch ein. Er verschob das Sitzklo um 10 cm, um 20 cm, um 30 cm und nun wusste er ganz sicher, das er ein Problem hatte.

Anscheinend wurde ein Abfluss für ein Sitzklo bei der Planung des Badezimmer nicht eingeplant und somit auch nicht eingebaut. Na ja, kann ja mal passieren...

Nun war guter Rat teuer.... was macht man(n) in solch einer Situation? Shit, dachte er sich, und noch nie traf dieses Wort so genau zu wie jetzt....
Der absolute Super Gau war eingetroffen!

Da war sogar Arnold sprachlos und unbeholfen, wie es denn jetzt weitergehen soll. Da stand er jetzt 10.000 km von seiner Heimat entfernt in einen Thai Badezimmer mit einer vollgeschissenen Toilette an der Hand und hatte keine Ahnung, wie er dieses Problem lösen sollte. Aber so schlimm war es ja auch nicht, er hatte ja noch ein Pflänzchen in seiner Hosentasche und das verleibte er sich nun erst mal ein. Dann schaut die Welt schon wieder anders aus. Zwischenzeitlich suchte er nach einer Lösung seines Problems.

Da kam ihm plötzlich die Schlamperei der Thais zu Hilfe. Das komplette Haus hatte ja keine Fenster.... wenn er nun die Toilette einfach aus dem Fenster schmeißt? Die Thaientsorgung funktioniert ja auch so.

In seinem Delirium nahm er die Schüssel und warf sie einfach aus dem nicht vorhandenen Fenster in den verwachsenen Dschungel. Er war nun immer mehr ein Thai geworden.... Die Sauerei am Boden machte er noch sauber und zugedröhnt, aber zufrieden ging er wieder ins Festzelt.
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 7



Montag, 02.02.2004 / Phuketwaldi

Bruno lächelte ihm auch schon wieder leicht angeheitert zu und machte ihm ein neues Chang Beer auf. Prost, damit die Gurgel net verrost!

Toi saß am Nebentisch mit 2 alten Frauen und sie kauten Bettelnüsse. Die zwei Alten waren zusammen sicher so an die 180 Jahre alt. Ein jeder Farang, der diese Art der Ernährung schon mal beobachtet hat, weiß, welch unappetitliche Aktion dies sei. Die beiden Alten hatten zusammen so an die 3 Zähne, die schwarz vom vielen Bettelnuss kauen waren. Ohne etwas schlechtes dabei zu denken, spuckten die drei die Reste, gemischt mit allerlei Speichel und Spucke, gekonnt auf den Boden.

Arnold beobachtete sie noch eine Weile und schlagartig war ihm wieder klar, das jetzt wieder ein Pflänzchen erforderlich ist, um dieses Wochenende ohne dauerhaften Schaden zu überstehen.

Pum kam an den Tisch und fragte, ob wir nicht zusammen mit Muttern einen kleinen Ausflug machen sollten. Klar, sagte Arnold, machen wir doch glatt.... Alles, nur damit wir endlich von dieser Bettelnuss Kauerei wegkommen.

Bruno war auch sofort einverstanden und relativ schnell waren sie unterwegs Richtung Pan Pak Phaya. Dieser Ort liegt an der Ostküste Südthailands, am sogenannten Golf von Thailand.

Der Ort lag direkt am Meer und ich denke nicht, das dort schon viele Farangs waren. Es gibt dort ein paar Bungalow Anlagen, die gar nicht ohne sind. Wunderschöne Gartenanlagen und wirklich nette Häuschen mittendrin. Hier machen wohlhabende Thais Urlaub. Sie fanden ein sehr ansprechendes Sea Food Restaurant, direkt am Wasser.

Da die beiden Expats Sea Food Spezialisten waren, orderten sie mal circa 15 verschiedene Gerichte und ein großes Fläschchen Sang Thip mit Soda und einige Flaschen Chang Beer.

Das Essen, mehrere Fische, Krabben, King Prawns, Shrimps, Muscheln, Lobster, verschiedene Garnelen, und div. Thai Spezialitäten, etc., kam, und es schmeckte vorzüglich, wenn nicht sogar grandios – in Deutschland hätten sie jetzt, in einen halbwegs guten Sea Food Restaurant, das Monatsgehalt eines normalen Angestellten verfressen, aber hier zahlten sie so an die 1.800 Baht inkl. aller Getränke.

Zufrieden und rundum satt machten sie sich nach einer Stadtrundfahrt wieder auf dem Weg in den Dschungel. Arnold hatte natürlich seine Pflänzchen dabei und nahm genussvoll sein Dessert.

Sie kamen wieder, ihr wisst schon, runter, rauf, runter, rauf, bei den beiden Häusern an. Das Festzelt stand noch da und so wurde endlich mal wieder eine Halbe Chang aufgemacht. Natürlich hatten sie vorher an einer TEXON Tankstelle wieder eingekauft. Arnold fragte Bruno, was denn die ganze Gaudi heute Vormittag so kosten wird. Bruno winkte ab und sagte, das sei sein Problem und ginge Arnold nichts an, außerdem bezahle dies Pum.
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 8



Mittwoch, 04.02.2004 / Phuketwaldi

Der zweite Tag neigte sich dem Ende zu. Die Sonne ging langsam unter. Arnold und Bruno saßen im Festzelt und hauten sich die Birne zu. Was sollte man sonst auch machen, mitten im Dschungel?

Arnold gingen so verschiedene Gedanken durch den Kopf und er sinnierte im Geist. Es war ihm unverständlich, wie manche Expats irgendwo in der Pampa, wie den tiefsten Isaan, leben können. Sind das alles Künstler, die die Stille für ihre Muse brauchen? –oder Leute, die sich bewusst auf eine Stufe mit den Einheimischen stellen wollen? –oder Leute, die von der Zivilisation genug haben und sich nun irgendwo zum Sterben hinlegen wollen.

Nein, das kann es nicht sein, er konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen, Gott sei Dank geht es morgen wieder in die halbwegs geordnete Zivilisation nach Phuket zurück, obwohl diese Insel, wenn man Einblick hinter den Kulissen hat, eigentlich auch nicht dem Standard der westlichen Welt entspricht. Das ganze ist eine Art Disneyland der absolut ausgereiften Art, eine super ausgereifte Illusion, natürlich für Erwachsene.

Egal, was soll’s, eigentlich kann es ihm ja völlig egal sein und er kam zu der einhelligen Meinung, das die meisten Expats, die in der Pampa leben, vermutlich unüberlegt dort irgendwelche Häuser gebaut hatten oder in irgendwelche unrentable Agrarprojekte investiert hatten und nun dort festsitzen. Nach einiger Zeit hatten sie vermutlich gemerkt, das ihnen NULL gehört und das sie NULL Einfluss auf ihr Hab und Gut haben, und sie haben sich damit abgefunden und einen Verbündeten in Form einer Chang Flasche gefunden, oder noch schlimmer, den bekannten Thai Fusel wie Lao Khao.

Ihm fielen sogleich sehr viele Beispiele ein, wo manche Farangs ihrer Angetrauten diverse Grundstücke kauften, die eh schon vorher der Familie gehört haben, oder das diverse Felder für irgendwelche hirnrissige Projekte im Agrarbereich finanziert wurden, die auch schon vorher im Besitz der Familie waren. Und am besten sind die, die jahrelang mit ihrer Thai Frau im Westen gearbeitet haben, dann alle Brücken im Heimatland abbrechen, alles verkauft hatten um dann im gelobten Land alles zu investieren und plötzlich nach Fertigstellung von der ach so geliebten Thai Familie den Arschtritt bekamen. Wie viele kannte Arnold von dieser Spezies auf Phuket? ....Nicht wenige!

Arnold nahm wieder einen Schluck von seinem Chang Beer, hörte auf zu Sinnieren, weil es eh nichts bringt und er sich oft genug die Finger verbrannt hatte, indem er Landsleute zuviel erzählte. Es ist schon erstaunlich, wie weit manche Männer ihren Verstand ausschalten konnten, wenn der Blutdruck im unteren Bereich anschwoll. Aber auch durchaus intelligente Männer kannten ihre Partnerin nach mehreren Jahren Ehe nicht richtig, aber man kann ja immer alles auf den verschiedenen Kulturkreis schieben, ist doch ganz einfach.

Der Abend verlief, wie halt so ein Abend im Dschungel verläuft, mit viel Alkohol und für Arnold mit vielen Pflänzchen, damit er es noch eine Nacht in dieser stinkigen Bretterbude aushielt.
 

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Eine Reise in den Dschungel - Teil 9



Freitag, 06.02.2004 / Phuketwaldi

Am nächsten Morgen fuhren sie relativ früh wieder los. Zum Abschied gab’s für Arnold noch ein ganzes Paket Pflänzchen von einen der Brüder. Der Abschied von der Chefin, Pum’s Mutter, verlief genauso kühl und reserviert, wie die Begrüßung.

Die Fahrt verlief ohne größere Probleme und als sie die Sarasin Brücke überquerten, bat Arnold Bruno ganz nah an die seitliche Begrenzungslinie ranzufahren, er kurbelte das Fenster runter, nahm das Paket Pflänzchen, und schmiss es in weiten Bogen in das Meer. Dies brauchte er nun nicht mehr, er war wieder in der Zivilisation und freute sich wie ein kleines Kind auf seine Dusche und auf eine saubere Toilette.....

Nachwort:

Übrigens: die Thais haben die fehlende Schüssel nie bemerkt, sie haben sie eh nie benutzt. Der Dschungel fraß sie auf, genau wie all die anderen Sachen, die da schon lange lagen.
Arnold hatte Pum einige Monate danach ausgiebig befragt, weil er doch ein klein wenig, ein schlechtes Gewissen hatte.

Er war doch noch kein Thai geworden, und wird auch nie einer werden, das hatte er den selbsternannten, verständnisvollen Anwälten der Toleranz voraus, und das ist gut so!!!
 
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