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Magazin Susi: "Manche kommen wegen der Zärtlichkeiten"

Tron

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Roter Bettüberwurf, Orangenöl in der Duftlampe, Handschellen baumeln neben einem Stoffeisbären von der Decke. Auf dem Nachttisch liegen Kondome neben Gleitgel-Dosen. Das Licht ist dämmrig. Tatort Laufhaus. Susi (Name von der Redaktion geändert) ist 28, stammt aus der Slowakei und ist seit zehn Jahren mit Unterbrechungen im Rotlichtgeschäft. Sie arbeitete in Bordellen und Nachtklubs und mietet sich seit diesem Sommer ein Zimmer im ersten Stock eines Grazer Laufhauses, wo G7 sie zum Interview traf. Der Chef des Hauses nahm ebenso daran teil.

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Vor einer Woche wäre eine Frau in einem Laufhaus nach einer Attacke eines Freiers fast gestorben. Haben Sie oft Angst?

SUSI: Nein, mit Angst könnte man in so einem Job nicht gut leben. Schlussendlich kann man ja nie wissen, wen man durch seine Türe lässt.

Sie kennen die Arbeit in Nachtklubs und Laufhäusern. Wo liegt für Sie der Unterschied?


SUSI: Für mich ist es hier besser. Ich kann mir meine Zeit einteilen, wie ich möchte, kann Männer auch ablehnen, wenn ich einen nicht hereinlassen will. Hier bin ich meine eigene Chefin. Im Nachtklub muss man viel Alkohol trinken. Hier nicht.

Welche Männer besuchen Sie?

SUSI: Vom Bauarbeiter bis zum Rechtsanwalt - das ist unterschiedlich. Bei manchen frage ich nach, wie alt sie sind, weil sie so jung aussehen. Es kommen auch viele im Rollstuhl und auch alte Männer. Seit einigen Monaten habe ich einen Stammgast, der über 60 ist und dessen Frau gestorben ist. Bei ihm geht körperlich nichts mehr. Er kommt wegen der Zärtlichkeiten, wegen des Frauenduftes - zum Reden. Er ist sehr einsam.

Wie funktioniert das? Rufen die Kunden vorher an oder kommen sie einfach so vorbei?


SUSI: Stammgäste rufen vorher an, manche schicken auch SMS. Am liebsten sind mir aber die, die einfach vorbeikommen. Wenn das Licht vor meiner Tür grün ist, sehen sie, dass ich frei bin.

Wie viele Kunden hatten Sie heute schon?

SUSI: Darüber rede ich nicht, genauso wenig wie über Preise.

Manche Laufhäuser lassen auf ihren Homepages die Frauen von Kunden bewerten. Das ist oft diskriminierend. Ist der Druck groß?

SUSI: Bei uns ist das zum Glück nicht so. Unter Druck fühle ich mich nicht. Man muss ehrlich sagen, nicht jede Frau passt für jeden Mann und umgekehrt.

CHEF: Wir versuchen, transparente Infos über die Mädchen zu geben: wie groß und wie schwer sie sind, welche Haarfarbe sie haben und was sie bieten. Da gehen wir ehrlich damit um. Von Sterne-Bewertungen halte ich nichts.

Könnten Sie sich derzeit vorstellen, die Branche zu wechseln?

SUSI: Mir macht dieser Job Spaß. Ich bin Prostituierte, neue Selbstständige. Damit habe ich kein Problem. Ich hatte ja auch schon andere Jobs: Kellnerin, Putzfrau, etc. Noch möchte ich das machen und mir Geld beiseitelegen. Mit 50 möchte ich das nicht mehr machen.

Wissen Freunde und Familie, womit Sie Ihr Geld verdienen?

SUSI: Vertrauenspersonen wissen Bescheid. Arbeit ist Arbeit und privat ist privat. Das trenne ich strikt.

G7 - Die Stadtzeitung, 29.11.2010

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