• Anforderungen zur Nutzung des Freiermagazins

    Dieses Forum wurde lange Zeit nur wenig moderiert, es hat sich wie die meisten Foren zu einer Müllhalde entwickelt. Private Gespräche, notgeile Fragen und Unmengen an Einzeilern wurden eingestellt. Das hört jetzt auf. Wir erwarten informative Beiträge in einer lesbaren Sprache. Für private Unterhaltungen nutzt man das Nachrichtensystem. Wer das leisten kann und will, ist herzlich willkommen. Alles und jeder, der nicht zu diesen Anforderungen passt, wird kommentarlos aussortiert.
  • Neues Pattayaforum online

    Für Insider und Kenner gibt es ein neues Pattayaforum ohne öffentlichen Zugang.

    Diese Information kann wie die meisten Einblendungen dieser Art mit dem X rechts oben gelöscht werden.

Tron

User
Beiträge
2.039
C
0 0 0 0
Jeden Tag gehen mehr als 52.000 Freier zu einer Prostituierten in Schleswig-Holstein. Statistisch bezahlt damit jeder Mann zwischen 20 und 65 Jahre im Land zweimal im Monat für Sex.

Kiel. Im Land der Horizonte hat sich das horizontale Gewerbe fest etabliert. Laut Bericht der Landesregierung zur Auswirkung des Prostitutionsgesetzes gibt es in Schleswig-Holstein rund 100 Bordelle oder bordellähnliche Betriebe und weitere 300 Modellwohnungen. Besonders häufig leuchte die rote Laterne in den Städten Flensburg, Lübeck und Kiel. Landesweit verkaufen knapp 14.000 Frauen ihren Körper. Allerdings: Nur 107 von ihnen haben sich als selbstständig tätige Prostituierte bei den Behörden gemeldet, eine weitaus höhere Anzahl vermuten Justiz- und Steuerbehörden unter der Gewerbekennziffer für "sonstige Dienstleistungen, Massagepraxen und Saunabetriebe".

Kein Wunder, sagt Manfred Paulus, Erster Kriminalhauptkommissar a. D. und einer von Deutschlands führenden Experten für Rotlicht- und Organisierte Kriminalität. "In Wahrheit gibt es keine Frau, die freiwillig im Stunden- oder gar Viertelstundenrhythmus mehr oder weniger appetitliche und mehr oder weniger perverse Freier bedient. Fakt ist: Neun von zehn in Deutschland anschaffende Prostituierte sind fremdbestimmt. Polizeiliche Erkenntnisse hierzulande und solche in den Rekrutierungsländern belegen, (potenzielle) Opfer werden gewaltsam entführt und gewaltsam der Prostitution zugeführt. Ein hoher Anteil wird getäuscht, in die Schuldenfalle getrieben, in Abhängigkeit und in eine hilflose Lage versetzt und auf diese Weise gefügig gemacht. Dabei leisten Drogen wertvolle Hilfe."

150 Millionen Euro täglich

Berichte zu Das Milliarden-Geschäft mit der Lust im Freierforum Der Markt für den käuflichen Sex ist riesig. Bundesweit bedienen zwischen 400.000 und 500.000 Frauen die Nachfrage von Freiern, die sich aus allen gesellschaftlichen Schichten rekrutieren. Bei einem durchschnittlichen Hurenlohn von 100 Euro geht Paulus bei 1, 5 Millionen Freier-Prostituierten-Kontakten täglich von einem Umsatz im bundesdeutschen Milieu von 150 Millionen Euro aus. Für Schleswig-Holstein bedeutet dies über 52.070 Bordellbesuche am Tag und einen Umsatz von mindestens 5, 2 Millionen Euro.

"Das sind Umsätze, wie sie sonst wohl nur von weltweit tätigen Unternehmen getätigt werden und bei denen so manche treusorgende Ehefrau ins Grübeln kommen könnte", schreibt Paulus in einem Aufsatz für die Zeitschrift der Polizeigewerkschaft. Zumal durch Menschenhandel, Sexsklaverei, Drogen- und Waffengeschäfte sowie Schutzgelderpressung noch weitaus höhere Umsätze erzielt werden.

Das Land tut sich schwer

Das Land Schleswig-Holstein hat von diesen Geldern wenig. Prüfungen der Steuerfahndung im Rotlichtmilieu erbrachten 2010 gerade einmal 393.200 Euro von Prostituierten, Bordellbetreibern und Vermietern. 2009 war es mit 695.900 Euro deutlich mehr. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor, wie sich das Land insgesamt mit der Erfassung der Rotlichtszene in Schleswig-Holstein schwer tut.

Deshalb versucht Contra, ein allseits anerkanntes Projekt gegen Frauenhandel in Schleswig-Holstein, eigene Zahlen zu erheben. Contra ist in Flensburg, Lübeck und in Dithmarschen aktiv, arbeitet mit dem Flensburger Projekt "Eva" zusammen, das sich im Rahmen der Aidshilfe unter anderem auch im Prostituiertenmilieu engagiert. Während bundesweit vier von fünf Prostituierten aus dem Ausland stammen, war in Schleswig-Holstein ein Drittel der bei Contra Hilfe suchenden Frauen Deutsche.

Viele wollen dem Elend der Heimat entkommen

Im letzten Jahr wandten sich 64 Prostituierte an das Projekt, die meisten über Beratungsstellen, Notrufe oder Frauenhäuser sowie über polizeiliche Dienststellen. Auch wenn die Helfer einen Anstieg der Frauen aus Afrika feststellen, die meisten Opfer der Sexmafia stammen aus Osteuropa. Dabei machen sich die Hintermänner die nach wie vor ungebrochene Bereitschaft der Frauen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und auf dem Balkan zunutze, dem Elend in den Heimatländern durch Wegziehen zu entkommen. Deutschland gilt immer noch als Wunsch- und Zielland Nummer 1.

Die Erkenntnisse in diesen Ländern und Beobachtungen im Zielland Bundesrepublik Deutschland veranlassen Manfred Paulus zu der Einschätzung: "Der Frauenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung boomt und zeigt keine abnehmende sondern zunehmende Tendenzen."

Bis zu 500.000 Opfer von Menschenhandel

Die Polizei vermutet, dass zurzeit etwa 7000 Prostituierte aus Rumänien und Bulgarien in Deutschland arbeiten. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) schätzt, dass jedes Jahr zwischen 120, 000 und 500.000 Frauen aus Mittel- und Osteuropa nach Westeuropa gebracht und zur Prostitution gezwungen werden. Entdeckt und registriert hat die Polizei im Jahr 2011 jedoch nur 640 Opfer von Menschenhändlern. Die Dunkelziffer sei ungleich höher, räumt Jörg Ziercke, der Präsident des Bundeskriminalamts, auf einer Pressekonferenz des UN-Kinderhilfswerkes Unicef ein. Und: Jedes sechste Opfer ist unter 18 Jahre. Die Zahl der Minderjährigen hat sich damit seit 1999 verdoppelt.

In Schleswig-Holstein haben Polizei und Justiz reagiert. Bei der Bezirkskriminalinspektion Kiel und bei der Kriminalpolizeistelle Lübeck besteht eine spezielle "Ermittlungsgruppe Milieu". Im Landeskriminalamt (LKA) ist die Zentralstelle Menschenhandel eingerichtet, die alle relevanten Informationen und Erkenntnisse aufarbeitet. Allerdings kommen jährlich nur zwischen vier und 20 Verfahren in Schleswig-Holstein wegen "Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung" vor Gericht, verzeichnet die polizeiliche Kriminalstatistik nur zwischen vier und 42 Straftaten "Ausbeutung von Prostituierten" beziehungsweise Zuhälterei.

Die Innenministerkonferenz musste feststellen, dass "es sich beim Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung um ein Kontrolldelikt mit hohem Dunkelfeld handelt." Ein Dunkelfeld, in dem sich mehr und mehr neben der klassischen Prostitution neue Geschäftsfelder wie "Gang-Bang-Veranstaltungen" und "Flatrate-Sex" durchsetzen. Dazu kommt der Trend zu luxuriösen Häusern in Gold und Marmor, stilvollen Etablissements nach griechischen, römischen oder fernöstlichen Vorbildern. Die Zuhälter treten bei Behörden und nach außen mehr und mehr als Investoren und seriöse Geschäftsleute auf, verwandeln Puffs in Wohnheime GmbH und Co KGs.

Hart umkämpftes Geschäft

Die Herrschaft über das Milieu ist hart umkämpft, selbst Rockergruppierungen wie die Hell's Angels haben Mühe, sich gegen ausländische Eindringlinge zu behaupten. Insbesondere Nigerianer, Balkansyndikate sowie Russenmafia und albanische Clans drängen auf den lukrativen deutschen Rotlichtmarkt. Dennoch gehen die Behörden davon aus, dass in Schleswig-Holstein sowie im benachbarten Niedersachsen immer noch insbesondere Rockergruppen dominieren.

Vor diesem Hintergrund ist auch die Neugründung des im vergangenen Jahr aufgelösten Hells Angels Charters West-Side zu betrachten. Oliver Malchow, Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in Schleswig-Holstein: "Von kriminellen Rockerbanden geht eine erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit aus. Körperverletzung, Menschenhandel, Waffenhandel, Korruption, Rauschgifthandel und Rotlichtkriminalität sind die Geschäftsfelder der Hells Angels, Bandidos und der ihnen angegliederten Gruppierungen. Kriminelle Rockerbanden haben sich in Deutschland als Organisierte Kriminalität fest etabliert." Mit erpresserischen Methoden und schwersten Straftaten, so Malchow, erschlössen sich die Banden illegale und legale Geschäftszweige. Gebietsansprüche würden mit Gewalt durchgesetzt, Widersacher zum Schweigen gebracht.

Gesellschaft in der Pflicht

Malchow steht hinter der Null-Toleranz-Strategie des Landes und bewertet die Großaktionen der Polizei in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen in den letzten Monaten als "vollen Erfolg." Malchow: "Die klare Botschaft lautet: Kriminelle Parallelgesellschaften werden mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft."

Neben dem polizeilichen Verfolgungsdruck sehen Experten aber auch die Gesellschaft in der Pflicht, den Opfern der Menschenhändler die entsprechende Anerkennung und Hilfe zukommen zu lassen. Manfred Paulus: "An den Stammtischen der Politik tröstet man sich damit, dass diese Frauen doch inzwischen längst wissen, wo ihre Reise hingeht, dass sie froh und glücklich sein können, in einem deutschen Puff arbeiten zu dürfen, dass es ihnen hier bei uns immer noch besser geht, als daheim." Inzwischen hat auch das Fernsehen das Rotlichtmilieu als Thema entdeckt. Der Doppel-Tatort "Wegwerf-Mädchen" und "Das goldene Band" mit Maria Furtwängler fuhr Rekordquoten ein, auch Günther Jauch erreichte mit seiner Talkshow über Prostitution und Gewalt neue Bestmarken.


shz, 20.01.2013

http://www.xvideos.com/video3412387/...ked_by_masseur

 
Oben