Tron
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Heilbronn - Anwohner mit Kindern sind besorgt, Mütter von Kindergartenkindern reagieren geschockt: Was sich in der Wollhausstraße in einem Hinterhaus derzeit anbahnt, sorgt für Wirbel. Ein Club Diamond macht im Internet für sein "Edel-Bordell" mit Sado-Maso-Angeboten Werbung. Öffnungszeiten: werktags von 11 bis nach Mitternacht − in direkter Nachbarschaft eines Kindergartens.
In dem Haus in der Innenstadt gab es bis April bereits Liebesdienste gegen Geld. Doch das Etablissement mit zwei oder drei Frauen sei "überhaupt nicht aufgefallen", sagt eine Anwohnerin (32). Jetzt, nachdem die alte Betreiberin weg ist, seit Wochen umgebaut wird, das Club-Schild an der Wand hängt und die Internetseite Sado-Maso verspricht, hat sie vor allem Angst um ihre Kinder. "Man weiß doch nicht, wer da hinkommt."
Schwindel?
Auch eine andere Anwohnerin (33) ist besorgt. Sie hat gesehen, wie ein Whirlpool ins Haus gebracht wurde, eine Bar sei auch drin. Auf ihre Frage, was das werde, erhielt sie zur Antwort "ist privat", wie sie sagt. Auch sie hat kleine Kinder und ein mulmiges Gefühl.
Ein paar Meter weiter vor dem Kindergarten reagieren Mütter entrüstet. Eine Gänsehaut bekommt eine 36-Jährige, als sie von den Plänen hört. "Das kann doch wohl nicht sein", sagt eine 28-Jährige. Unterschriftenlisten gegen ein Bordell machten die Runde − offenbar initiiert von der früheren Betreiberin des unauffälligen Etablissements.
Der Hausbesitzer ist ein Unternehmer aus Besigheim. Er spricht von einem "Fake", einem Schwindel mit der Internetseite. Er habe "fünf Prozesse" gegen die frühere Betreiberin geführt, "bis ich sie draußen hatte". Sie habe das Haus "vernichtet", zuletzt keine Miete gezahlt. Die Internetseite habe er nur aufgebaut, "um die gute Dame zu ärgern". Es werde kein Bordell einziehen. Er selbst werde eine Wohnung haben, ein Kosmetikstudio und eine Partnervermittlung seien angedacht. Die Anwohner könnten sich beruhigen.
Prüfung
Merkwürdig: Wer kurz nach dieser Aussage die Handy-Nummer des Club Diamond wählt, wird mit dem rauchigen "Hallo" einer Frauenstimme begrüßt. Die Dame sagt, den Öffnungstermin am Freitag schaffe man nicht ganz. Bei den Preisen werde es "nicht groß anders als vorher". Man solle etwa in einer Woche noch einmal anrufen.
Im Bebauungsplan für das Areal der Wollhausstraße ist ein Bordell oder bordellartiger Betrieb ausdrücklich ausgeschlossen. Wie Rathaussprecher Christian Britzke gestern mitteilte, hat die Stadt nach Polizeihinweisen dem Hauseigentümer die Nutzungsaufnahme für ein Bordell untersagt. Ende Mai ging dann ein unvollständiger Bauantrag für ein Kosmetikstudio mit Solarium und Partnervermittlung ein. Der Hauseigentümer hat laut Britzke zugesagt, dass keine Bordelleröffnung stattfindet und die Internetseite des Clubs geschlossen wird. Stadt und Polizei "werden dies überprüfen".
Sperrzone
Einen Rotlicht-Sperrbezirk gibt es in der Heilbronner Innenstadt nur für Straßenprostitution. Die Zone wird begrenzt von Silcherplatz/Ost-/Göbelstraße bis zur Bahnlinie im Osten, der Bahnlinie bis zur Paulinenstraße, Schäuffelen- sowie Mannheimer Straße und Europaplatz im Norden, der Kranenstraße bis zur Bahnlinie an der Theresienstraße im Westen und der Badstraße bis zur Rosenbergbrücke/Südstraße im Süden. Bei Bordellen und Wohnungsprostitution gilt die Einzelfallprüfung. Bebauungspläne können Bordelle aber grundsätzlich ausschließen.
Stimme, 07.06.2011
In dem Haus in der Innenstadt gab es bis April bereits Liebesdienste gegen Geld. Doch das Etablissement mit zwei oder drei Frauen sei "überhaupt nicht aufgefallen", sagt eine Anwohnerin (32). Jetzt, nachdem die alte Betreiberin weg ist, seit Wochen umgebaut wird, das Club-Schild an der Wand hängt und die Internetseite Sado-Maso verspricht, hat sie vor allem Angst um ihre Kinder. "Man weiß doch nicht, wer da hinkommt."
Schwindel?
Auch eine andere Anwohnerin (33) ist besorgt. Sie hat gesehen, wie ein Whirlpool ins Haus gebracht wurde, eine Bar sei auch drin. Auf ihre Frage, was das werde, erhielt sie zur Antwort "ist privat", wie sie sagt. Auch sie hat kleine Kinder und ein mulmiges Gefühl.
Ein paar Meter weiter vor dem Kindergarten reagieren Mütter entrüstet. Eine Gänsehaut bekommt eine 36-Jährige, als sie von den Plänen hört. "Das kann doch wohl nicht sein", sagt eine 28-Jährige. Unterschriftenlisten gegen ein Bordell machten die Runde − offenbar initiiert von der früheren Betreiberin des unauffälligen Etablissements.
Der Hausbesitzer ist ein Unternehmer aus Besigheim. Er spricht von einem "Fake", einem Schwindel mit der Internetseite. Er habe "fünf Prozesse" gegen die frühere Betreiberin geführt, "bis ich sie draußen hatte". Sie habe das Haus "vernichtet", zuletzt keine Miete gezahlt. Die Internetseite habe er nur aufgebaut, "um die gute Dame zu ärgern". Es werde kein Bordell einziehen. Er selbst werde eine Wohnung haben, ein Kosmetikstudio und eine Partnervermittlung seien angedacht. Die Anwohner könnten sich beruhigen.
Prüfung
Merkwürdig: Wer kurz nach dieser Aussage die Handy-Nummer des Club Diamond wählt, wird mit dem rauchigen "Hallo" einer Frauenstimme begrüßt. Die Dame sagt, den Öffnungstermin am Freitag schaffe man nicht ganz. Bei den Preisen werde es "nicht groß anders als vorher". Man solle etwa in einer Woche noch einmal anrufen.
Im Bebauungsplan für das Areal der Wollhausstraße ist ein Bordell oder bordellartiger Betrieb ausdrücklich ausgeschlossen. Wie Rathaussprecher Christian Britzke gestern mitteilte, hat die Stadt nach Polizeihinweisen dem Hauseigentümer die Nutzungsaufnahme für ein Bordell untersagt. Ende Mai ging dann ein unvollständiger Bauantrag für ein Kosmetikstudio mit Solarium und Partnervermittlung ein. Der Hauseigentümer hat laut Britzke zugesagt, dass keine Bordelleröffnung stattfindet und die Internetseite des Clubs geschlossen wird. Stadt und Polizei "werden dies überprüfen".
Sperrzone
Einen Rotlicht-Sperrbezirk gibt es in der Heilbronner Innenstadt nur für Straßenprostitution. Die Zone wird begrenzt von Silcherplatz/Ost-/Göbelstraße bis zur Bahnlinie im Osten, der Bahnlinie bis zur Paulinenstraße, Schäuffelen- sowie Mannheimer Straße und Europaplatz im Norden, der Kranenstraße bis zur Bahnlinie an der Theresienstraße im Westen und der Badstraße bis zur Rosenbergbrücke/Südstraße im Süden. Bei Bordellen und Wohnungsprostitution gilt die Einzelfallprüfung. Bebauungspläne können Bordelle aber grundsätzlich ausschließen.
Stimme, 07.06.2011
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