Tron
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Koblenz - Die Form der Auseinandersetzung zwischen Prostituierten scheint zu eskalieren: Die Polizei wird immer häufiger zu den „rollenden Bordellen“ auf den Straßen im Industriegebiet gerufen. Zuletzt brannte ein Wohnwagen nach einer Brandstiftung völlig aus, ein anderer wurde angekokelt. Die gleichen Wagen waren genau einen Monat zuvor beschädigt worden, indem die Fensterscheiben eingeworfen und die Schlösser verklebt wurden. Noch immer sucht die Polizei Hinweise zu den Straftaten.
„Von Krieg aber wollen wir nicht sprechen, eher von Streitigkeiten“, so Polizei-Pressesprecher Helmut Zirfas gegenüber der RZ. „Wir gehen davon aus, dass die Konkurrenzsituation härter wird.“ Die Vermutung liegt auch deswegen nahe, weil Prostituierte selbst, die meist nicht allzu gerne mit der Polizei zu tun haben, vor ein paar Monaten Hinweise gegeben haben, dass bulgarische und rumänische Prostituierte illegal auf dem Straßenstrich in Koblenz arbeiten. „Die Ermittlungen konnten das nicht bestätigen“, so Zirfas. Bei einer anderen Kontrolle wurden aber zwei illegal arbeitende Nigerianerinnen gefunden.
Während früher nur einzelne Wohnwagen beispielsweise in der August-Horch-Straße standen, sind es derzeit 13. Ältere und neue Modelle, mit Kennzeichen von Koblenz bis Hamburg. Manchmal sitzen Frauen auf Klappstühlen daneben, manchmal sitzen ein oder zwei in den Führerhäuschen der Wohnmobile. Den Straßengraben benutzen sie als Toilette, beobachten Vorbeifahrende. Die Freier kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit und aus allen Schichten: „Es gibt sicher denjenigen, der tagsüber im Auto/Lkw und unkontrolliert von zu Hause unterwegs ist und der die Gelegenheit beim Schopfe packt. Aber es gibt auch den, der abends oder nachts teilweise geplant, teilweise spontan (oft unter Alkoholeinfluss) mit dem eigenen Auto oder dem Taxi vorfährt und die Dienste in Anspruch nimmt“, so schätzt Polizeipressesprecher Helmut Zirfas die Situation ein.
Prostitution an bestimmten Stellen in der Stadt ist ja nicht verboten (siehe Kasten). Die Frauen brauchen auch kein Gewerbe anzumelden, erklärt Christine Bangert von der Prostituierten-Beratungsstelle Roxanne in Koblenz. Die wöchentlichen Gesundheitsuntersuchungen, wie sie früher Pflicht waren, gibt es auch nicht mehr. Die Prostituierten benötigen nur eine Krankenversicherung und eine Steuernummer. Dann können sie ihre Dienste im eigenen oder gemieteten Wohnwagen anbieten. 25 Euro Steuern bezahlen sie pauschal für einen Arbeitstag.
Wenn die Preise vor allem durch Frauen aus Osteuropa gedrückt werden, die durchs ganze Land ziehen, ist es für die hiesigen Prostituierten besonders schwierig. Zuletzt hat Christine Bangert gehört, dass für Dienstleistungen Beträge unter 15 Euro bei bulgarischen Frauen bezahlt wurden. „Davon kann hier niemand leben.“
Die Mitarbeiter von Roxanne beraten Prostituierte. Sie bieten psychosoziale Einzelberatung, Krisenintervention, unterstützende Betreuung beim Ausstieg aus der Prostitution und stellen auf Wunsch Kontakt zu weiterführenden Hilfen her. Auch Angehörige und Freunde von Prostituierten können sich an die Beratungsstelle wenden: Telefon 0261/914 697 41, E-Mail [email protected].
Rhein zeitung, 25.05.2011
„Von Krieg aber wollen wir nicht sprechen, eher von Streitigkeiten“, so Polizei-Pressesprecher Helmut Zirfas gegenüber der RZ. „Wir gehen davon aus, dass die Konkurrenzsituation härter wird.“ Die Vermutung liegt auch deswegen nahe, weil Prostituierte selbst, die meist nicht allzu gerne mit der Polizei zu tun haben, vor ein paar Monaten Hinweise gegeben haben, dass bulgarische und rumänische Prostituierte illegal auf dem Straßenstrich in Koblenz arbeiten. „Die Ermittlungen konnten das nicht bestätigen“, so Zirfas. Bei einer anderen Kontrolle wurden aber zwei illegal arbeitende Nigerianerinnen gefunden.
Während früher nur einzelne Wohnwagen beispielsweise in der August-Horch-Straße standen, sind es derzeit 13. Ältere und neue Modelle, mit Kennzeichen von Koblenz bis Hamburg. Manchmal sitzen Frauen auf Klappstühlen daneben, manchmal sitzen ein oder zwei in den Führerhäuschen der Wohnmobile. Den Straßengraben benutzen sie als Toilette, beobachten Vorbeifahrende. Die Freier kommen zu jeder Tages- und Nachtzeit und aus allen Schichten: „Es gibt sicher denjenigen, der tagsüber im Auto/Lkw und unkontrolliert von zu Hause unterwegs ist und der die Gelegenheit beim Schopfe packt. Aber es gibt auch den, der abends oder nachts teilweise geplant, teilweise spontan (oft unter Alkoholeinfluss) mit dem eigenen Auto oder dem Taxi vorfährt und die Dienste in Anspruch nimmt“, so schätzt Polizeipressesprecher Helmut Zirfas die Situation ein.
Prostitution an bestimmten Stellen in der Stadt ist ja nicht verboten (siehe Kasten). Die Frauen brauchen auch kein Gewerbe anzumelden, erklärt Christine Bangert von der Prostituierten-Beratungsstelle Roxanne in Koblenz. Die wöchentlichen Gesundheitsuntersuchungen, wie sie früher Pflicht waren, gibt es auch nicht mehr. Die Prostituierten benötigen nur eine Krankenversicherung und eine Steuernummer. Dann können sie ihre Dienste im eigenen oder gemieteten Wohnwagen anbieten. 25 Euro Steuern bezahlen sie pauschal für einen Arbeitstag.
Wenn die Preise vor allem durch Frauen aus Osteuropa gedrückt werden, die durchs ganze Land ziehen, ist es für die hiesigen Prostituierten besonders schwierig. Zuletzt hat Christine Bangert gehört, dass für Dienstleistungen Beträge unter 15 Euro bei bulgarischen Frauen bezahlt wurden. „Davon kann hier niemand leben.“
Die Mitarbeiter von Roxanne beraten Prostituierte. Sie bieten psychosoziale Einzelberatung, Krisenintervention, unterstützende Betreuung beim Ausstieg aus der Prostitution und stellen auf Wunsch Kontakt zu weiterführenden Hilfen her. Auch Angehörige und Freunde von Prostituierten können sich an die Beratungsstelle wenden: Telefon 0261/914 697 41, E-Mail [email protected].
Rhein zeitung, 25.05.2011
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