Fehler 99 oder wie ich Mutter Theresa begegnet bin.
Vor Wochen noch bringe ich eine meiner Lieben nach Hause und lerne dort deren Babysitterin kennen, genauer gesagt nicht kennen, den die Dame kam mir ganz und gar nicht interessant vor, so dass ich zwar höflich, aber ansonsten recht schweigsam diese Begegnung verbracht habe.
Heute mittag dann, quasi im Dauershooting, klingelt es ein weiteres Mal an der Tür und eine Lady tritt herein, die mir seltsam bekannt vorkommt, und irgendwas an sich hat, dass einen, ich kann es nicht beschreiben, auf seltsame Weise anzieht.
Ich stelle mich vor, Sie lacht mich mit einem wunderbar warmen Lächeln an und sagt: "Wir kennen uns."
In diesem Moment ist mir wohl schon bewußt woher, und doch kann ich diese beiden Personen in Gedanken nicht vereinen. Wie kann es sein, dass diese unscheinbare Person von neulich, damals im Jogging-Anzug, und die Lady vor mir ein und derselbe Mensch sein sollen.
Wir landen samt Kaffee am Küchentisch, plaudern ein Weilchen und ich bin wieder äußerst verwundert über diese Lady auf der anderen Seite des Tisches.
Schon hundert Mal saß irgendwer vor mir, der besonders freundlich, liebevoll und warmherzig zu sein versuchte, aber der Bauch sagt einem jedesmal, dass frau mehr oder weniger eine nette Fassade um einen nicht ganz so tollen Kern herum vor einem aufbaut.
Heute ist es anders, diese Dame scheint zu einhundert Prozent echt und authentisch zu sein, keine Fassade, keine Spielchen, tatsächlich ein Mensch wie ich ihn mir warmherziger kaum vorstellen kann, und weil wir diesen Titel bis heute hier nicht vergeben haben, will ich sie ab sofort unsere Mutter Theresa, genannt Julia, nennen und sie zukünftig all unseren Newbies für deren erstes Mal empfehlen.